Bohnensalat …

… wie bei Muttern: Wasser, Branntweinessig, Zwiebelwürfel, Salz, Zucker, Pfeffer (vielleicht) und Livio (oder ähnlich Schreckliches), zu weich gekochte grüne Bohnen, deren Farbe nun eher an Fensterkitt erinnert (alternativ: gelbe Bohnen, auch zu weich gekocht). So oder ähnlich sieht es aus, das Salatrezept, welches mir die grünen Bohnen verleidet hat; früher. Schlimmer noch war es, wenn keine Salatschalen benutzt wurden, um den leidigen Abwasch auf ein Minimum zu beschränken, denn Spülmaschinen waren Ende der 60er Jahre eher Mangelware (gab’s die da überhaupt schon?). Dann lief die süß-saure Bohnenmarinade in die Tellermitte und verband sich dort mit der Maggi- oder Knorr-Schweinebratensoße zu einer ungenießbaren Pampe (als wenn sie das vorher nicht gewesen ist; ungenießbar meine ich). Ich befürchte fast, dass in einigen Haushalten in Deutschland noch immer solch ein Szenario durchlebt wird, und Generationen für immer für die Feinschmeckerei verloren bleiben.
Es geht allerdings auch anders: Frische grüne Bohnen aus dem Garten oder vom Landmarkt werden geputzt und von etwaigen Fäden befreit. Dann in gut gesalzenem Wasser blanchiert (gekocht) bis sie gar, aber noch knackig sind. Anschließend werden sie aus dem Topf in eiskaltes Wasser gegeben, damit sie sofort kalt werden, der Garvorgang unterbrochen wird und sie ihre tolle grüne Farbe behalten. Am besten funktioniert das in einer riesigen Schüssel, in der möglichst viele Eiswürfel im sowieso kalten Wasser schwimmen. Um beim Salatessen die sogenannte „Maulsperre“ zu vermeiden, werden die Bohnen mindestens halbiert. Vorher natürlich gut abtropfen lassen, damit möglichst kein Wasser haften bleibt. Inzwischen einige Schalotten schälen und in feine Würfel schneiden (auch rote Zwiebeln eignen sich gut). Ist das soweit erledigt, kommen die Bohnen mit den Schalottenwürfeln in eine Salatschüssel, werden gesalzen und gepfeffert (mit schwarzem Pfeffer aus der Mühle) und mit einigen Spritzern guten Weißweinessigs angemacht. Wie alle wissen, kommt das Beste immer am Schluss: Olivenöl! Ich habe mich für das Franteo von Bartolini entschieden, weil es wunderbar fruchtig ist und ausgezeichnet mit den grünen Bohnen harmoniert. Eines aber bitte ich Sie zu beherzigen: Nehmen Sie Salatschälchen oder -teller.