Als ich heute morgen die neueste Meldung des Presseportals über Olivenöl las, überkam mich wieder tiefe Depression. Ich vermute, die Damen und Herren Journalisten der DPA-Tochter machten ihre Ausbildung im „Grevenbroicher Tagblatt“ unter Horst Schlämmer (womöglich wörtlich genommen; man weiß es nicht). Es ging um das verminderte Risiko an Krebs zu erkranken. Dass Sie diese Meldung hier schon im Februar lesen konnten, spricht für die Aktualität dieses Blogs.
Das Presseportal meldet also: „Die Wissenschaftler führen diese Wirkung des Olivenöls auf seinen hohen Gehalt an einfach gesättigten Fettsäuren zurück.“ Hört sich ja erst einmal gut an, ist nur leider falsch! Zuerst handelt es sich nicht um einfach gesättigte Fettsäuren, sondern um einfach ungesättigte. Doch noch wichtiger als ein Schreibfehler ist die fälschlich aufgestellte Behauptung. Denn die Wissenschaftler führen die Wirkung keineswegs auf die einfach ungesättigten Fettsäuren zurück – sie vermuten es nur. Es kann auch an den Fettbegleitstoffen im Olivenöl liegen, oder der Kombination aus allem. Nichts wird ausgeschlossen. Berufen hat sich das Presseportal auf einen Artikel in der Rentner-Bravo Apotheken-Umschau. Bleibt zu hoffen, dass hier wenigstens die korrekten Angaben gemacht werden.
Dass das Presseportal nicht zum ersten Mal so einen Humbug verbreitet, konnte man in meinem alten Blog an dieser Stelle lesen. Ich nehme an, in der Redaktion des Presseportals wird „Stille Post“ gespielt, anders ist das ja wohl nicht zu erklären.