Auf verlorenem Posten stand (saß) er gestern Abend in der J.B. Kerner-Sendung, der Professor Dr. Horst, Hauptgeschäftsführer des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde, und von der Lebensmittelindustrie bezahlt. Denn was Sarah Wiener und Dr. Thilo Bode, sowie Renate Künast anführten, konnte der Herr Professor nicht wirklich widerlegen. Mein vorweg genommenes Fazit der Sendung: keine Convenience-Produkte, keine Tütensuppen, keine mit Zusatzstoffen verarbeiteten Lebensmittel.
Frau Wiener hatte, entgegen meiner Vermutung, richtig Ahnung von dem Thema, und ließ sich auch nicht von Herrn Horst in die Gourmet-Ecke stellen, in der sich nach seiner Vermutung nur die oberen Zehntausend aufhalten. Die Beteuerungen des Professors „Unsere Lebensmittel sind sicher!“, glaubte ihm am Ende der Sendung kaum jemand mehr. Man stelle sich nur vor, Udo Pollmer wäre ebenfalls eingeladen worden, der Professor hätte zum Schämen in die Ecke gemusst.
Seehofers Lebensmittelkennzeichnung wurde ebenfalls kontrovers diskutiert und von der Mehrheit der Anwesenden abgelehnt, da viel zu kompliziert. Die einfache Kennzeichnung mittels einer Ampel, wie sie in England schon eingeführt ist, wäre nach Frau Künast die bessere Lösung. Als Beispiel führte Dr. Bode einen Kinderjoghurt an, der beim Zuckergehalt ein rotes Emblem hatte. Der Grund: umgerechnet 44 Stück Würfelzucker auf einem Liter Joghurt waren enthalten (Coca-Cola mit ca. 28 Stück pro Liter fast ein Diätgetränk). Das einzig kinderfreundliche war die Biene Maja auf der Verpackung.
Das, was mich bei einer Ampel-Auszeichnung von Lebensmitteln wirklich störte: Olivenöl sähe beim Fett rot.