Dieser Frage ging foodwatch nach. Die in der Werbung von Bertolli behauptete „Leidenschaft für gutes Essen“ hat es laut foodwatch nicht bis in das Glas des Pestoherstellers geschaft. Und noch einiges mehr hat es nicht, zumindest aber zuwenig, ins Glas geschafft. Eine ausreichende Menge Olivenöl zum Beispiel. Denn nur 2 – 2,5% Olivenöl fanden sich in dem Produkt. Nun muss man wissen, dass ein Pesto aus sechs Grundprodukten besteht: Olivenöl Extra Nativ, Parmesan, Pinienkernen und Basilikum, Knoblauch und Salz. Weiters sollte man wissen, dass Bertolli seine Olivenölsparte an die Spanier verkauft hat (Bertolli gehört übrigens zum niederländischen Unilever-Konzern und italienisch ist allein der Name), und somit vielleicht gar keinen Zugriff mehr auf ausreichend Olivenöl hat. Dafür gibt’s aber reichlich Kartoffeln in Holland. So finden sich denn in Bertollis Pampe Pesto auch Kartoffelflocken. Mit Käse wird auch heftigst gespart, als Ersatz gibt es dann Aroma und Säurungsmittel. Auch die Pinienkerne haben es schwer, sich bei Bertolli zu behaupten. Eine kleine Alibimenge wird dann mit den deutlich preiswerteren Cashewnüssen aufgefüllt. Statt ausschließlich Olivenöl zu nutzen werden „Pflanzenöle“ verwendet. Laut foodwatch eine Verbrauchertäuschung, die nichts mit dem Originalprodukt zu tun hat.
Die Stern-Autorin Sylvie-Sophie Schindler greift das Thema auf, und hat einen sehr schönen Bericht dazu geschrieben, in dem auch Barilla am Ende „sein Fett weg bekommt“. Nun bleibt zu hoffen, dass das viele Menschen lesen werden. Um die blumige Sprache der jeweiligen Pressesprecher, kümmere ich mich mal an anderer Stelle.