Der Frühling ist ja traditionell die Zeit der Reinigung und Entschlackung. Da wird gefastet und gemüsesaftgekurt was das Zeug hält. Selbst mache ich diese Rituale eher selten mit, es sei denn, sie stellen sich als schmack- und nahrhaft heraus.
Der Frühling bietet da ja einige Nahrungsmittel, die nicht nur schmecken, sondern dem Körper auch gut tun. Zum Beispiel die Brennessel. Tee von gerade gepflückten jungen Brennesselblättern mag ich sehr gerne, auch als Gemüsebeilage – wie Spinat verwendet – findet die Brennessel bei mir durchaus Gefallen.
Ganz besonders aber mag ich den Bärlauch und den Spargel. Beides könnte ich in den unterschiedlichsten Zubereitungsarten täglich verzehren. So gab es am Wochenende einfach mal eine Kombination aus beidem.
Spargel-Bärlauch-Suppe
Samstag gab es den Spargel pur, den Spargelfond natürlich aufgehoben, um am Sonntag noch einmal frischen Spargel darin zu kochen und das Spargelaroma zu intensivieren. Meinen Spargel koche ich in Salzwasser mit etwas Zucker, einem Stück unbehandelter Biozitrone und einem Stück Butter. Das ist aber reine Geschmackssache, es geht auch einfacher:
„Es kann nur der kochen, dem es gelingt, Spargel ohne Zutat in wonnigster Vollendung aufzutischen“
Lucius Licinius Lucullus
Kein Freund bin ich davon, erst die Spargelschalen und Abschnitte auszukochen. Nach meinem Geschmack entwickeln sich zu viele Bitterstoffe. Aber wie sagt man bei uns so schön: „Das kannst Du halten wie ´n Dachdecker!„.
Den Spargel also in dem Spargelfond kochen, wenn er gar ist, in kaltem Wasser abschrecken, damit der Garprozess unterbrochen wird. Herausnehmen und auf einem Tuch abtrocknen lassen. Den Spargelfond von seiner Zitrone befreien und auskühlen lassen. In einem zweiten Topf eine klassische helle Mehlschwitze ansetzen. Ich nehme gern eine Mischung aus Butter und Olivenöl mit zwei EL Mehl. Falls die Bindung hinterher nicht ausreichend erscheint, kann man mit Beurre manier nachbinden. Mit dem kalten Spargelfond aufgießen und etwas Sahne hinzugeben (nach Geschmack, ich habe einen Viertelliter genommen auf ca. 1,2 Liter Spargelfond), langsam unter rühren mit dem Schneebesen zum Kochen bringen. Hier die Grundregel für ungeübte: Heiße Mehlschwitze: kalter Fond; kalte Mehlschwitze: heißer Fond. So gibt es keine Klümpchen. Den Spargel derweil in Stücke schneiden und in einem Rest Spargelfond erwärmen, zur Not geht auch die Mikrowelle. Frisch gesammelten Bärlauch waschen (20 – 30 Blätter oder auch mehr), abtropfen lassen (besser in einem Geschirrtuch trockenschleudern; mache ich immer auf dem Balkon, nachdem ich mich vergewissert habe, dass nicht gerade der Nachbar darunter steht), und kleinschneiden. Anschließend in die Suppe geben und mit dem Stabmixer aufmixen. Die Spargelstücke dazu geben, und ab auf die Teller. Davon abgesehen, dass das hervorragend schmeckt, hat es auch Wert für die Gesundheit – eine win-win-Situation sozusagen. Dazu ein frischer 2011er Pinot Grigio. Und hinterher Zwiebelrostbraten mit Strohkartoffeln 😉
Update (Das Süppchen kann ja hier mal mitmachen):