Sowie Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst um die Vergebung seiner (Bau-, Flug- und sonstigen) Sünden beim Papst nachsucht, und aus diesem Grund bisher (und hoffentlich auch weiterhin) vergeblich auf eine Audienz wartet, um dem Heiligen Vater in seiner gewohnt bescheiden-arroganten Art seine 15.000,- Euro teure Badewanne zu erklären – denn wie ginge es denn an, dass ein Bischof in ungewaschenem Zustand seinen Schäfchen gegenübertritt – so warten wir hier auf das frische Olivenöl aus Italien, auf das „Olio Novello“. Im Gegensatz zum Limburger Bischof nicht vergeblich, denn das Olio Novello kommt ganz bestimmt, das Warten lohnt sich.
Was ist nun das Olio Novello genau? Eine Tradition aus Italien, die in den letzten Jahren wiederbelebt wurde, wie die Dekadenz beim Franz-Peter. Eigentlich war sie ja nie ganz weg, weder die Dekadenz, noch das Olio Novello, aber erst in jüngster Zeit kommen sie wieder in Mode. Wobei die Dekadenz ja eher was Schlechtes ist, das Olio Novello aber etwas Gutes. Olio Novello ist das erste Olivenöl des Jahres, welches sofort nach der Pressung ungefiltert abgefüllt wird. Zu keinem Zeitpunkt des Jahres ist ein Olivenöl so frisch und herb und aromatisch, wie in den ersten Wochen das Olio Novello. Und weil es innerhalb weniger Wochen diese Frische verliert, sollte man schnell sein, und es sich möglichst früh sichern. In diesem Jahr werden wir im Olivenölkontor gleich drei verschiedene Novelli anbieten: je eines aus Kalabrien, Sizilien und Apulien. Unterschiedliche Olivensorten garantieren unterschiedlichen Geschmack, und immer ist es ein besonderer Genuss, diese Öle zu probieren. Am Besten immer kalt, zum Beispiel auf geröstetem Weißbrot oder zum Tomatensalat. Also seien Sie so gespannt wie ich auf das Olio Novello, und lassen Sie den „Bischof Krösus“ weiterhin vergeblich auf Audienz und Vergebung warten.