Kaiserinnenbraten

Alexandre Dumas (der Ältere) war leidenschaftlicher Koch. Hobbykoch, denn er lebte vom Schreiben von Romanen und Novellen. Eins seiner berühmtesten Bücher (neben den „Drei Musketieren“) aber war das „Grand Dictionnaire de Cuisine“, kein Kochbuch im eigentlichen Sinne, sondern ein Nachschlagewerk der Kochkunst.
Es sind aber doch einige Rezepte überliefert, und das teuerste davon will ich Ihnen nicht vorenthalten: den Kaiserinnenbraten.
Alles beginnt mit einer entkernten grünen Olive und einem Anchovisfilet. Die Olive wird mit einem Stück des Filets gefüllt. Diese Olive kommt dann in eine Lerche. Die sind in Italien immer noch eine Delikatesse, wie fast alles, was fliegt. Die Lerche macht es sich als Füllung in einer Wachtel bequem. Wobei die Wachtel in den Bauch eines Rebhuhns wandert, und das Rebhuhn sich als Versteck einen Fasan aussucht. Dieser Fasan wiederum hat nichts Eiligeres zu tun, einem Puter als Füllung zu dienen, welcher anschließend in einem Spanferkel seine letzte Ruhestätte findet. Dieses Spanferkel wird gut durch gebraten. Dieser Kaiserinnenbraten ist nun der Gipfel der Kochkunst.

Anfang und Ende des Kaiserinnenbratens

Der wahre Feinschmecker isst natürlich nur die Olive mit der darin befindlichen Sardelle. Versteht sich von selbst, oder?