Vom lieben Ludger bekam ich die Tage ein Päckchen mit einer wohlschmeckenden Fracht: seiner Neukreation, der Aronia-Sülze. Diese durfte ich probieren, was ich nun getan habe. Nun wäre ich nicht ich, wenn ich nicht irgendwie ein Olivenöl in den Verzehr dazuschmuggelte. Was ich auch getan habe. Jetzt also zum Rezept:
2 Scheiben Schinken-Aronia-Sülze
3-4 Blätter Radicchio in feine Streifen geschnitten
1 Klecks (ich weiß, dass es diese Maßeinheit nicht gibt; trotzdem!) selbstbereiteter Sahnemeerrettich mit frischem Meerrettich!!!
1/2 TL Rosa Pfeffer (der eigentlich keiner ist)
Dressing
1 TL Cassis
1 TL Pöllauer Hirschbirnenessig (demnächst bei mir zu kaufen, ein Spitzenessig)
4 TL allerfeinstes Olivenöl (ich entschied mich für dieses hier, ohne es zu bereuen)
Fleur de Sel
wenig schwarzen Pfeffer aus der Mühle
Die Zutaten für das Dressing gut mit dem Schneebesen verrühren, den Radicchio in die Mitte des Tellers geben, mit dem Dressing anmachen. Dann die Sülzescheiben darauf legen, ebenfalls mit etwas Dressing beträufeln, Den Klecks Sahnemeerrettich obenauf und mit den Beeren garnieren.
So sah das Ganze dann aus.
Zuerst zur Sülze: Pur probiert schmeckt sie hervorragend. Fleischig würzig mit leicht säuerlich-salziger Note und einem süßlichen-fruchtigen Touch. Beim Aroniasaft wäre ich vielleicht etwas mutiger, denn er schmeckt so gut wie nicht heraus. Wie man es vom Ludger gewohnt ist, ist sie handwerklich spitze gemacht, ohne „Fettkinkelchen“ oder gar sehnigem, knorpeligem Fleisch. Mager und zart. Es steht also kein Sülzenaufstand zu befürchten. Für alle, die Sülzen eher links und rechts liegen lassen, weil sie undefinierbares in sich zu bergen scheinen, die sollten die Schinken-Aronia-Sülze unbedingt probieren. So was wie hier, passiert dem Ludger sicherlich nicht.
Zu meiner Kreation: Ist die Sülze pur schon ein Genuss, so darf man sich an solche und ähnliche Zubereitungen ruhig mal heran wagen. Also weg vom Butterbrot mit Sülze und Remoulade. Das fruchtige Dressing zu dem angenehm bitteren Radicchio schmeckte sehr gut. Die Sülze fügte sich harmonisch ein, der Sahnemeerrettich sorgte mit seiner Schärfe für angenehmen Kontrast, und die rosa Beeren für einen kleinen exotischen Kick. Ich fand das durchaus gelungen.
Jetzt also alle beim Ludger Freese die Sülze bestellen, und selbst damit experimentieren.