Schlechtere Qualitäten nach Österreich abgeschoben?

Die österreichische Test-Zeitung „Konsument“, die der unseren Stiftung Warentest in etwa entspricht, hat Olivenöle testen lassen (in Deutschland übrigens, da Österreich nicht über ein zugelassenes Olivenölpanel verfügt) – mit erschreckenden Ergebnissen:
Ausschnitt aus
Keines der getesteten Olivenöle war ohne Schadstoffe. Insbesondere wurden PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) gefunden, die zu den Umweltschadstoffen gehören und zum Beispiel durch Autoverkehr aber auch durch Waldbrände entstehen können. Einige dieser PAK sind durchaus krebserregend. Ebenso wurden in einigen Olivenölen Phthalate gefunden, sogenannte Weichmacher, die in Kunststoffen vorkommen ud fettlöslich sind. Man vermutet, dass während des Produktionsprozesses die Öle mit Kunststoffschläuchen oder -behältern in Verbindung gekommen sind und die Schadstoffe daraus gelöst haben. Auch sind einige der gefundenen Phthalate im Tierversuch krebserregend gewesen oder hatten Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit.
Die Hälfte der 18 getesteten Öle kamen gar nicht in den Paneltest, weil der Verdacht auf Wärmebehandlung und/oder mangelnde Frische bestand. Darunter so bekannte Namen wie Bertolli, Gut & Günstig, Carapelli, Sasso und sogar das relativ teure (eigentlich nicht wirklich teuer, nur im Vergleich zu den Billigmarken ist das Wort „teuer“ gerechtfertigt) in Goldfolie gepackte und damit Exklusivität vortäuschende „Lupi“, welches ebenfalls in Deutschland in den Supermarktregalen steht.
Da in Österreich normalerweise Olivenöle nicht so oft und gründlich getestet werden, wie beispielsweise in Deutschland, vermutet „Konsument“, das belastete Chargen eher den Weg nach Österreich finden (sollen). Dies mag so sein oder auch nicht. Tatsache ist, dass nach der geltenden Olivenölverordnung kaum eines der in den Supermärkten und Discountern sein Etikett zu Recht trägt. Neuere chemische Untersuchungsmethoden haben dies eindrucksvoll bewiesen. Dass Kämpfer für die absolute Qualität von den großen Olivenölkonzernen nicht gern gesehen werden, erfährt zur Zeit gerade Andreas März, Herausgeber der Fachzeitschrift für Wein und Oliveöl aus Italien, „Merum“. Er wurde wegen seiner deutlichen Worte zu dem Carapelli-Öl von dem Carapelli-Konzern in Italien angezeigt.
Mein ganz persönliches Fazit: Ich bediene mich weiterhin für meinen Bedarf in meinem Sortiment. Noch keines dieser Öle ist negativ aufgefallen. Falls das einmal der Fall sein sollte, fliegt es umgehend aus dem Sortiment. Garantiert!