Ich gebe gerne zu, dass ich des Backens zwar mächtig bin, diesem aber nicht sehr lustvoll gegenüber stehe. So überredete ich eine mir sehr gut bekannte weibliche Person, doch einmal das Rezept aus einem Brigitte-Extra (Himmlische Plätzchen mit den schönsten Aromen und Gewürzen) von 2007 auszuprobieren, dem ich noch etwas Vanille hinzu gemogelt habe: Limonen-Olivenöl-Kekse. Das Rezept ist einfach, leicht umzusetzen, und passt gut in die Jahreszeit. Zudem wird ja im Olivenöl-Blog viel zu wenig Süßes gebacken, also dann mal los. Man benötigt für den Teig:
1-2 Limetten
40 g Zitronat
75 g Zucker
150 g Mehl
½ TL Backpulver
1 Prise Salz
75 ml bestes Olivenöl (gern auch Ursini Limone)
2 EL Milch
Mark einer halben Vanilleschote
Zucker zum Wälzenals Verzierung:
40 g Zitronat
50 g Puderzucker
1 EL Limettensaft
Von den Limetten (unbehandelt, sonst die Limetten heiß abspülen und trocken reiben) die Schale fein abreiben, und den Saft auspressen. Den Zucker mit dem Zitronat im Mixer fein hacken. Derweil schon mal den Ofen auf 160°C (Umluft, sonst 180°C) vorheizen. Das Mehl, Backpulver, Salz und die Zucker-Zitronat-Mischung und das Vanille-Mark in eine Schüssel geben, Olivenöl, die Milch, den Limettensaft und die Limettenschale dazu, und erst mit dem Knethaken, anschließend mit den Händen zu einem glatten Teig kneten. Dies sollte ziemlich zügig passieren. Aus dem Teig werden nun ca. 35 kleine Kugeln gerollt, in Zucker gewälzt und auf ein Backblech gelegt, welches die gute Hausfrau natürlich vorab mit Backpapier ausgelegt hat. Nun drücken wir erst die Hausfrau, dann die Kügelchen etwas flach, und eine kleine Mulde hinein (bitte nur in den Teig!). Jetzt kommen die Kekse für etwa 12 Minuten in den Backofen. Sie sollten goldbraun werden. Anschließend auf einem Küchengitter auskühlen lassen.
Das Zitronat für die Verzierung fein hacken. Den Puderzucker mit dem Limettensaft zu einem Limettenguss verrühren, und diesen in die Mulden der Kekse gleichmäßig verteilen. Obenauf mit dem gehackten Zitronat verzieren und ein Weilchen trocknen lassen.
Die Kekse sind entgegen meiner Vermutung nicht zu süß geworden, allerdings sind sie auch nicht gerade weich, weshalb man unbedingt meinen „Adventskaffee“ dazu trinken sollte.
Die Kekse sind optisch nicht gerade ein Hingucker, geschmacklich aber durchaus genießbar. Wer mit dem Verzieren von Backwaren seinen Lebensunterhalt verdient oder ein Hobby daraus gemacht hat, der möge bessere Vorschläge machen.
Vorgezogener Adventskaffee
Es ist ja zur Zeit eher mild draußen, trotzdem schmeckt ein weihnacht-, winterlich duftender Kaffee schon außerordentlich gut. Ich habe da meine Spezialmischung. Wichtig: klassisch aufgebrüht, keine Kaffeemaschine. Richtig altmodisch mit Kaffeefilter, Filterpapier und Porzellankanne. Lediglich das Wasser habe ich nicht im pfeifenden Kessel auf dem Herd gekocht, sondern im unromantischen Wasserkocher. Für eine Kanne Kaffee (ca. 1,2 Ltr.) benötige ich fünf bis sechs Messlöffel Kaffeemehl. Ich erinnere mich gerne an Zeiten, in denen meine Großmutter noch die Kaffeebohnen mittels einer alten Holzkaffeemühle mit Metallmahlwerk und obenauf angebrachter Kurbel in die darunter steckende Holzschublade gemahlen hat. Ich habe zu gerne diesen Geruch der mit Kaffee gefüllten Schublade gerochen (sie riecht heute noch, obwohl seit Jahrzehnten kein Kaffee mehr darin war).
Der Kaffee schmeckt natürlich besser, wenn die Bohnen möglichst frisch gemahlen sind. Auf das Kaffeemehl kommt eine kleine Prise Salz, ein TL Kakaopulver (richtiger Kakao, kein Nesquick o. ä.), zwei Messerspitzen voll Zimtpulver, eine Msp. Kardamom, das Mark und die Schote einer halben Vanillestange (womit diese aufgebraucht wäre). Das Wasser zum Kochen bringen, über das Kaffeemehl gießen und dies so lange wiederholen, bis die Kanne voll ist. Der Kaffee läuft recht langsam durch, was ihm genug Gelegenheit gibt, alle Aromen aufzunehmen. Der Geruch ist herrlich, der Geschmack noch besser. Am besten, wenn statt Milch oder Kondensmilch (bäh!) reine Sahne dazu gegeben wird; kein Zucker. Zumindest benötige ich keinen Zucker in diesen Kaffee.
Nun wünsche ich allen ein paar schöne, friedliche und genussvolle Wochenenden bis Weihnachten.