Endlich bin ich dazu gekommen, die Bilder der letzten Hausschlachtung zu bearbeiten. Da ich schon einmal über eine Hausschlachtung geschrieben habe, folgen hier einfach ein paar Bilder mit Bildunterschriften. Dass eine Hausschlachtung kein romantischer Akt ist, wird hier sicherlich deutlich. Doch ohne diese Arbeit gäbe es keine Wurst, die uns doch so appetitlich und verlockend aus den Schlachtertheken anzulachen scheint.
Sie sollte es werden, die Mettwurstsau. So um die 460 Pfund Lebendgewicht.
Die hartnäckigen Borsten, die beim Abschaben im warmen Wasser nicht zu lösen waren, werden abgeflammt.Nein, das sind keine fertigen Würste, die da aus dem aufgeschnittenen Schwein hervorquellen, das ist das Gedärm. Wer nun meint, das müsse ja wiederlich stinken, den kann ich beruhigen, tut es nicht. Es hat – wenn die Därme nicht verletzt werden – einen eher angenehmen Geruch nach Schweinefleisch, den ich nicht so recht zu beschreiben vermag.
Eine Schweinehälfte. Man beachte den Wunderschönen Fettrand (und die Flomen, die zu Schmalz verarbeitet und portionsweise eingefroren wurden). Ideal für die Mettwurstherstellung, der dieses Borstenvieh zuallererst diente.
Das ausgesuchte Fleisch und Fett im richtigen Verhältnis zur Mettwurstherstellung, für den Fleischwolf klein geschnitten.
Mettwurstmasse in der Molle. Fix und fertig gewürzt, mit Knoblauch, Senfkörnern, Muskatblüte, Meersalz und weiteren Gewürzen, jedoch kein Nitritpökelsalz, sondern Salpeter. Wie früher halt …
Die Masse wird in Därme gefüllt und abgebunden. Hier praktischer Weise mit einem Metallklipp. Das letzte Mal mussten wir noch von Hand binden.
Ein „Nebenprodukt“, die Schwartenwurst. Außerdem wurde noch Leberwurst und Weißwurst (nein, nicht die Münchner), andernorts auch Knappwurst genannt, hergestellt, um alles zu verarbeiten. Die Knochen wurden zu Soße verkocht, letztlich blieb nur das Gedärm übrig, das landete auf der Miste.
Das Töten des Schweins habe ich nicht dokumentiert, jeder der bei einer Hausschlachtung dabei sein möchte, soll seine eigenen Erfahrungen machen. Das Blut wurde nicht aufgefangen, da bei uns niemand Blutwurst mag. Ansonsten ist alles vom Schwein verwertet worden, von Kopf bis Fuß. Auch ein Teil der Schlachtebrühe fand zum Grünkohl kochen Verwendung. Welche Überlegungen ich mir zum Schlachten eines Tiers sonst noch so gemacht habe, kann man in meiner Hausschlachtegeschichte gerne nachlesen. Eines noch: Es wurden nur Naturgewürze verwendet, keine Geschmacksverstärker, kein Hefeextrakt und kein Nitritpökelsalz für die Rohwürste. Bei der Wurst aus der Schlachtertheke eher selten der Fall.
Dies nun einer der wenigen Berichte ohne Olivenöl. Davon gibt es dann beim nächsten Mal wieder reichlich.