Grünkohl

In Norddeutschland isst man in der kalten Jahreszeit gerne Grünkohl. Ganz droben mit Pinkel, einer geräucherten Mettwurst mit Hafergrütze darin, bei uns in der Gegend mit Bregenwurst, geräuchert oder ungeräuchert, je nach Gusto. Die Bregenwurst durfte früher Schweinehirn enthalten, so erklärt sich auch der Name – Bregen oder Brägen ist plattdeutsch für Hirn. Heute ist die Verarbeitung von Schweinehirn (leider, denn einige Zeitgenossen könnten durchaus etwas mehr Hirn vertragen) verboten.

Aber die Wurst ist auch gar nicht das Thema, sondern der Grünkohl. Man frage einen gestandenen Bayern nach Grünkohl, und er wird mit einem beherzten „Häh, wos?“ antworten. In Bayern ist der nämlich kaum bekannt, was wiederum findige norddeutsche Schlachter ausnutzen, und die norddeutsche Spezialität eifrig nach Bayern versenden – Bestellung vorausgesetzt. Weiterlesen

Hausschlachtung in Bildern – nichts für Sensibelchen

Endlich bin ich dazu gekommen, die Bilder der letzten Hausschlachtung zu bearbeiten. Da ich schon einmal über eine Hausschlachtung geschrieben habe, folgen hier einfach ein paar Bilder mit Bildunterschriften. Dass eine Hausschlachtung kein romantischer Akt ist, wird hier sicherlich deutlich. Doch ohne diese Arbeit gäbe es keine Wurst, die uns doch so appetitlich und verlockend aus den Schlachtertheken anzulachen scheint.

Das Mettwurst-Schwein!Sie sollte es werden, die Mettwurstsau. So um die 460 Pfund Lebendgewicht. Weiterlesen

Vorgeschmack

Das Bentheimer Landschwein auf dem Weg zur Hausschlachtemettwurst.Dieses niedliche Mettwurstpflänzchen von ca. sechs (!) Zentnern musste am letzten Samstag sein Leben lassen, um seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt zu werden: hausgeschlachtete Wurst!

Wer so eine Hausschlachtung noch nicht erlebt hat, dem sei so ein Abenteuer empfohlen, denn man bekommt einen ganz anderen Bezug zum Fleischverzehr an sich, und zum eigenen Schweinefleisch im Besonderen. Damals, als ich mit meinem Kumpel Marko ein Schwein in den Schweinehimmel schicken ließ, haben wir das lebende Schwein zum Schlachthaus gefahren, und das tote Schwein blitzesauber in Hälften wieder abgeholt. Das war nicht nur bequem, sondern wir kamen mit dem Tod des Tieres nicht in Berührung.

Samstag war alles anders. Das Bentheimer Landschwein habe ich vom Leben bis in den Tod begleitet. Und das dauerte ein wenig länger als geplant. Das robuste Schwein wollte nicht von der Welt; erst nach dem dritten Bolzenschuss hat es sich dem Tod ergeben. So etwas kommt nicht oft vor, aber es kommt vor. Leider.

Wie es weiter ging, schreibe ich dann in den nächsten Tagen hier auf. Falls Euch nicht der Appetit vergangen ist, könnt Ihr dann über Mett-, Schwarten-, Weiß- und Leberwürste lesen …