Seit langem mal wieder, habe ich eine Folge von Kerner kocht (wieso die Sendung so heißt, ist mir schleierhaft, der macht alles – außer kochen) gesehen. Gestern ging es um Fisch – war ja auch Freitag. Andreas C. Studer, Horst Lichter, Alfons Schuhbeck, Hans Gerlach, Sarah Wiener sowie die Wochengewinnerin aus die „Die Küchenschlacht“, Magdalena Felder waren die ausführenden Protagonisten. Angenehm aufgefallen ist, dass – außer in der Nachspeise von Studer/Felder – in jedem Gericht Olivenöl, wenn auch keine Haupt-, so doch eine Rolle spielte. Anders als im letzten Jahr, standen nicht mehr die Originalflaschen der Hersteller herum (sodass niemand auf die Idee käme mit dem Tropföl „Carte Noire“ sein Gemüse anzubraten), sondern Karaffen mit Ausgießer.
Unangenehm aufgefallen ist mir das Outfit von Frau Wiener (Minirock und Stiefel mit hohen Absätzen – so kocht frau heute?), das wohl von ihrer unprofessionellen Schnibbelei mit dem Küchenmesser ablenken sollte. Wer Schalotten hackt, steckt auch Häuser an und isst kleine Kinder und nicht schneidet, muss sich nicht wundern, dass sie metallisch schmecken. Wenn Zwiebeln – auch die Schalotte gehört dazu – gequetscht werden, und beim Hacken werden sie das zwangsläufig, werden sie bitter und bekommen den von Frau Wiener angesprochenen metallischen Geschmack. Die in der Zwiebel/Schalotte enthaltenen schwefelhaltigen Aminosäuren zerfallen bei Verletzung des Gewebes in Ammoniak, Brenztraubensäure und Allysulfensäure (für das Augenbrennen verantwortlich). Die Allylsulfensäure ist für die Entstehung von Allicin verantwortlich, welches wiederum in Allyldisulfide zerfällt. Letztere sorgen für den unangenehmen Geruch. Dieser ganze Prozess ist nichts anderes als eine Oxidation, die Geruch und Geschmack der Zwiebel/Schalotte verändert, und die man tunlichst vermeiden sollte. Deshalb schneidet man Schalotten wie Zwiebeln auch mit einem scharfen Messer, und hackt nicht auf ihnen herum, wie ich auf Frau Wiener.
Zwiebelwürfel – geschnitten, nicht gehackt.
Ebenfalls unangenehm aufgefallen, ist der ständig erhobene Zeigefinger von Alfons Schubeck. Obwohl lehrreiche Weisheiten abgesondert wurden, wollte die kaum einer wirklich wissen. Doch eines muss man ihm lassen: Er war der Chef im Ring! Frau Wiener wollte das zwar nicht ganz einsehen, im Gegensatz zu Schubeck fand sie die Topfenknödel nicht zu fest, als Österreicherin müsse sie das schließlich beurteilen können, doch Schubeck führte seine Millionen Topfenknödel, welche er schon im Leben zubereitet hätte ins Feld, womit klar war, dass Frau Wiener nur Quark erzählt – zumindest für Schubeck.
Alles in allem jedoch – auch Dank Horst Lichter – eine lustige Sendung mit reichlich Olivenöl. Jetzt fällt mir ein: Zu allem hatte der Schubeck was zu sagen, nur zum Olivenöl nicht. Da muss ich mal mit ihm reden …