Sieben Mal „Gold“ für „Extra Vergine“ Olivenöle
Am 22. März 2007 hat an der Hochschule Wädenswil (HSW) der “6th International Olive Congress – Zurich 2007” stattgefunden.
Im Mittelpunkt des Kongress stand die Verleihung des „International Olive Award – Zurich 2007“.
Produzenten, Importeure und Einzelhändler aus elf verschiedenen Nationen hatten insgesamt 166 Olivenöle „Extra Vergine“ zur Bewertung angemeldet– wieder einige mehr als im Vorjahr. Das „Swiss Olive Oil Panel“ der HSW degustierte die Produkte und nahm die objektive sensorische Beurteilung vor. Sieben Olivenöle wurden mit der „Goldenen Olive“ und sieben weitere mit der „Silbernen Olive“ ausgezeichnet. Zusätzlich erhielten elf Olivenöle „Extra Vergine“ einen „Award“ für ihre hervorragende sensorische Qualität.
Die Beurteilung der Olivenöle bestand aus der Intensitätsbewertung von zehn Kriterien, die das IOOC (International Olive Oil Council) definiert. Zunächst wurde festgestellt, ob das Öl frei von negativen Eigenschaften ist, was eine Grundvoraussetzung für die Klassifizierung von Olivenöl in der „Extra Vergine“-Qualität darstellt. Außerdem wurden die Fruchtigkeit, die Bitterkeit und die Schärfe der Öle beurteilt, allesamt positive Attribute für Olivenöl. Alle drei positiven Attribute zusammen bildeten dann die Grundlage für die Bewertung des harmonischen Gesamteindrucks und dessen Dauerhaftigkeit in Nase und Gaumen und damit für die Prämierung der besten Öle.
Von den 157 eingegangenen Testobjekten klassifizierten sich schließlich 50 für die Entscheidungsrunde. Prämiert wurden sieben Olivenöle mit der Auszeichnung „Goldene Olive“, weitere sieben mit der „Silberne Olive“. Die Teilnehmer erhielten für ihr ausgezeichnetes Öl ein Zertifikat sowie die Berechtigung zum Druck von Etiketten mit dem entsprechenden Logo „Goldene, resp. Silberne Olive“. Weitere elf Öle erhielten den Ehrenpreis „Award“. (im Bild die Vorbereitung zur Blindverkostung der Olivenöle in den typischen blauen Gläsern, damit der Tester nicht von der Farbe des Öls abgelenkt bzw. beeinflusst wird.)
Die 157 Olivenöle wurden aus insgesamt elf verschiedenen Ländern eingereicht: ca. 38% stammten aus Italien, 27% aus Griechenland, 23% aus Spanien, 6% aus der Türkei und je ca 2% aus Australien und Portugal. Aber auch Öle aus der Schweiz, aus Zypern, Frankreich, Jordanien und Syrien waren dabei.
Transparenz auf dem Olivenölmarkt
Anlässlich einer Konsumentendegustation an der „Gourmesse Zürich“ vom 5. bis 8. Oktober 2007 im Kongresshaus Zürich werden dieselben Öle vom Endverbraucher blind degustiert und nach Beliebtheit beurteilt. Die 15 bestplatzierten Öle dürfen dann den Schriftzug „OLIO 2007“ auf ihren Etiketten tragen.
Die Ziele des Olive Oil Award sind die Transparenz auf dem Olivenölmarkt und die nachhaltige Qualitätssteigerung. So dienen die Ergebnisse den Produzenten, Importeuren und Einzelhändlern als wissenschaftliche Basis für die mittel- bis langfristige Qualitätsverbesserung von „Nativem Olivenöl“. Gleichzeitig bietet der Anlass einen repräsentativen Überblick über die Qualität des Olivenölangebots auf dem nationalen und internationalen Markt.
Anspruch und Wirklichkeit
Im Rahmen der Preisverleihung fand auch der „6th International Olive Congress – Zurich 2007“ statt. „Olivenöl – Anspruch und Wirklichkeit“ hiess es auf dem Tagungsprogramm. Unter der Moderation von Stefan Schramm, Chefredaktor des Magazins „Salz & Pfeffer“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus der Produktion, dem Handel, des Konsums und der Sensorik über die These, dass vor lauter Vielfalt keine Transparenz mehr möglich sei. Im Anschluss an den Kongress und die Preisverleihung konnten die Öle degustiert werden. Eine ideale Gelegenheit, speziell für Konsumentinnen und Konsumenten, die Produzenten und Händler persönlich kennen zu lernen.
Kommentar vom Olivenölkontor
Leider hat es diesmal für keines unserer Öle zur Goldenen oder Silbernen Olive gereicht. Lediglich konnte das Ravidá – im letzten Jahr mit der Goldenen Olive ausgezeichnet – einen Award einheimsen. Die Hersteller, die ihr Öl für solch eine Verkostung zur Verfügung stellen, sind natürlich überzeugt, dass ihr Öl einen Preis verdient. Schlechte Olivenöle wird man deshalb dort kaum finden. Wirklich aussagekräftig ist dieser Award dennoch nicht, da ausschließlich der Geschmack und der Geruch (Sensorik) in einer Blindverkostung getestet und bewertet werden. Eine chemische Analyse findet nicht statt. Diese könnte zum Beispiel über Fettbegleitstoffe im Olivenöl Aufschluss geben; insbesondere den Polyphenolen als wesentliches Qualitätsmerkmal. So ist es relativ „ungefährlich“ ein Öl in diese Verkostung zu schicken; auch weil die Sensorikergebnisse nicht detailliert mitgeteilt werden. Über die nicht ausgezeichneten Olivenöle erfährt man dann auch nur den Produzenten, den Händler und einige zusätzliche Angaben zur Produktion der jeweiligen Olivenöle. Wen es interessiert, der kann hier die Teilnehmerliste mit den Olivenölen und den Auszeichnungen als PDF anschauen oder herunterladen.
Ich bin übrigens überzeugt, dass im nächsten Jahr wieder das eine oder andere Öl aus unserem Sortiment zu den „Oliventrägern“ avanciert.