Skorthalia

Klaus-Peter Baumgardt veranstaltet in seinem Fressnet-Blog eine Kartoffel-Diät-Parade, an der ich natürlich teilnehmen muss. Und sei es nur, um das Wort Diät ad absurdum zu führen. Zumindest in meinem Rezept.
Wenn es um gesunde Ernährung geht, ist die „mediterrane Diät“ in aller Munde, obwohl sie bei Licht betrachtet gar keine ist. Denn sie ist kalorienreich, schon wegen der Unmengen an Olivenöl, die in südlichen Ländern verzehrt werden. Also jetzt weg von der Diät, hin zur Kartoffel, die durchaus auch in Griechenland eine Rolle spielt. Und wem der ewige Zaziki zum Halse heraus hängt, der bekommt jetzt eine schöne Alternative dazu.
Skorthalia, auch Skordhalia genannt, wird in Griechenland als Vorspeise oder als Beilage zu gegrilltem Fisch oder Fleisch gereicht. Es gibt unzählige Varianten des Rezepts, Hauptzutat bleibt jedoch die Kartoffel. Hier ist mein persönlicher Favorit: Als Zutaten benötige ich 4 – 5 mittelgroße, möglichst mehlig kochende Kartoffeln, vorwiegend fest kochende funktionieren aber auch gut, drei Scheiben entrindetes Weißbrot, in Würfel geschnitten, ca. 50 Gramm gemahlene Mandeln, 5 – 6 Knoblauchzehen, Rotweinessig, Meersalz und ein gutes Olivenöl aus Griechenland. Die Zubereitung ist einfach, und funktioniert sehr schnell, sieht man mal von dem lästigen Kartoffelpellen ab.
Skorthalia-MasseUnd so geht’s: Kartoffeln kochen, pellen und etwas abkühlen lassen. Das entrindete und gewürfelte Weißbrot in dem Weinessig einweichen. Nehmen Sie so viel Essig, wie Sie benötigen um das Weißbrot völlig zu durchtränken. Die Kartoffeln werden nun durch die Kartoffelpresse in eine Schüssel gedrückt. Mandeln und der gepresste Knoblauch kommen dazu. Der Knoblauch sollte möglichst frisch sein. Falls er innen schon einen grünen Keim hat, diesen entfernen. Ich hatte das Glück, frischen, ungetrockneten Knoblauch zu bekommen, der ist in jedem Fall vorzuziehen. Wenn das Weißbrot richtig durchgezogen ist, wird es gut ausgedrückt. Das, was an Essig übrig bleibt, kann anderweitig verwendet werden, da fällt Ihnen schon etwas ein (z. B. für eine Marinade). Das ausgedrückte Weißbrot ebenfalls zu der Masse geben. Mit wenig Pfeffer aus der Mühle und Meersalz würzen und mit etwa 100 ml Olivenöl glattrühren (geht auch elektrisch). Falls die Masse noch nicht sämig genug ist, einfach Olivenöl dazugeben. Noch einmal mit Salz abschmecken. Dann auf Tellern anrichten, mit Oliven und etwas glatter Petersilie garniert servieren. Als Beilage einfach die Schüssel auf den Tisch stellen, so kann sich jeder nach Herzenslust bedienen. Oliven dürfen aber nicht fehlen, vorzugsweise griechische aus der Mani.

Skorthalia

Ein sehr einfaches Rezept, für jedermann/frau leicht herzustellen, und doch kann es von „Igitt“ bis „Hochgenuss“ variieren. „Kasus knaxus“ ist die Qualität der verwendeten Zutaten. Diese entscheiden über Sieg und Niederlage. Ein gutes Olivenöl ist allererste Pflicht! Ein Weinessig ist nicht durch Branntweinessig zu ersetzen, egal, was Ihnen das Etikett darauf verspricht. Sollten Sie immer noch dieses weiße Zeugs mit Fluor und Jod und Rieselhilfen für 39 Cent aus dem Supermarkt für Salz halten, fangen Sie gar nicht erst an, Skorthalia damit zubereiten zu wollen, es schmeckt nicht. Und natürlich sollten auch die Kartoffeln von bester Qualität sein. Passt alles zusammen, dann können Sie wie in Griechenland die Skorthalia mit einem schönen Gläschen Wein genießen. Am Besten schmeckt Skorthalia bei Zimmertemperatur, also immer nur so viel zubereiten, wie Sie auch verbrauchen können. Einmal im Kühlschrank, verliert sie einen Großteil ihres Geschmacks.