Die ersten Sonnenstrahlen machen Appetit auf mediterrane Kost. Zumindest, wenn man nicht draußen herumspaziert und sich bei Minusgraden den Hintern abfriert. Aus meinem Bürofenster schaue ich auf strahlend blauen Himmel und nachmittags steht die Sonne wärmend und blendend im Fenster, und im Kopf reinige ich schon mal den Grill.
Ist natürlich noch viel zu kalt, noch nicht einmal der Bärlauch hat sich aus dem Boden hervor gewagt, bei mir jedenfalls noch nicht. Der Appetit auf leichte Kost bricht sich trotzdem langsam Bahn, und manifestiert sich in einer Vorspeise, bzw. Beilage aus Gemüse in Olivenöl Extra Nativ von Alisseos. Das Rezept habe ich so noch nirgends gesehen, aber ähnliches schon einmal probiert: von einem kleinen Hersteller aus Frankreich, dessen Name mir leider entfallen ist. Die zahlreichen Versuche dieses Geschmackserlebnis möglichst identisch nachzuahmen sind mir mittlerweile gelungen, weshalb ich das Rezept niemandem vorenthalten möchte.
Wer eine Küchenmaschine besitzt, die ganz feine Julienne schneiden kann, ist klar im Vorteil, meine Streifen schnitt ich alledings mit dem Haiku-Messer. Was mir nichts ausmacht, da das Schneiden fast etwas meditatives hat und ich gerne mit diesem Messer Lebensmitteln zu Leibe rücke. Verwendung fanden für die Gemüse eine halbe Sellerieknolle, zwei große Möhren, drei Petersilienwurzeln, das weiße einer Stange Lauch, ein kleines Bund Frühlingszwiebeln, eine mittelgroße Zucchini und fünf große Knoblauchzehen, oder entsprechend mehr kleinere. Die Shitake-Pilze waren vom Vortag über und kamen ebenfalls dazu. Denkbar sind auch noch Kohlrabi, Weißkohl oder Wirsing, wichtig ist allerdings der Sellerie und der Knoblauch, die den Grundgeschmack erzeugen. Die Gemüse und die Pilze werden in hauchdünne Scheiben und dann in möglichst feine Streifen (Julienne) geschnitten. Zuerst separat den Sellerie, die Möhren, die Petersilienwurzel und der Knoblauch, dann die Lauchstange, Frühlingszwiebel und die Pilze, zum Schluss die Zucchini.
In einem großen Topf werden nun 750 ml Olivenöl (eine Flasche Alisseos) erhitzt. Das geschieht auf mittlerer Hitze, die Gemüse sollen nicht braten, sondern langsam dünsten. Zuerst kommen der Sellerie, die Möhren, Knoblauch und die Petersilienwurzel in den Topf und werden ca. 20 Minuten gegart. Das Öl sollte die Gemüse vollständig bedecken. Dann kommen Lauch, Frühlingszwiebel und die Pilze dazu und dünsten noch einmal 15 Minuten. Jetzt sollte probiert werden, ob die Gemüse alle gar sind. Sie dürfen noch Biss haben, sollten aber gar sein. Ist das der Fall, kommen die Zucchini als letztes hinzu, sie benötigen nur ein paar Minuten, bis sie gar sind. Sie sollen nicht zerfallen.
Nun wird ausschließlich mit Meersalz oder Fleur des Sel gewürzt. Ich hatte zuerst nur drei Knoblauchzehen eingeplant, da mir die Knoblauchnote aber zu wenig schien, habe ich noch zwei Zehen durch die Presse dazu gegeben, bevor die Zucchini in den Topf kamen. So ist das Ergebnis optimal geworden, d.h. so, wie ich es mir vorgestellt habe.
Die Gemüse werden nun noch heiß in Gläser gefüllt. Ich bnutzte dazu eine Tim-Mälzer-Zange, so kommt gerde die richtige Menge Öl mit ins Glas. Etwas von dem heißen Olivenöl kommt obendrauf, dann werden die Gläser verschlossen.
Sind sie abgekühlt kann man sie einige Wochen lagern, am besten kühl und dunkel. Auch im Kühlschrank geht, allerdings sollte man die Gläser drei Stunden vor dem geplanten Verzehr des Gemüses heraus nehmen. Das Gemüse kann man auf Bruschetta servieren oder als Beilage zum Grillen reichen. Leicht angewärmt harmoniert es auch sehr gut mit gegrilltem Fisch. Es wird übrigens ca. 250 – 300 ml Öl übrig bleiben, welches ich zum Marinieren, Dünsten oder als Zutat für ein Salatdressing nutze. Einfach wieder zurück in die Flasche und innerhalb zwei Wochen aufbrauchen, schneller ist besser.