Die Hoffnung, dass es in diesem Jahr noch mal Frühling werden würde, hatte ich eigentlich aufgegeben. Meinem Frust verlieh ich dann vor ein paar Tagen mit einem Gedicht, frei nach Möricke, Ausdruck:
Frühling lässt den weißen Schmand
wieder fallen durch die Lüfte,
verbranntes Holz, das sind die Düfte,
in grauen Schwaden ziehn durch weißes Land.
Schneeglöckchen kämpfen schon,
wollen balde kommen,
horch, von fern ein Schneepflugton!
Frühling? Nein, vergiss!
Dich hab ich nicht vernommen! Irgendwie ist dann gestern doch noch so was wie Frühling eingekehrt. Die Überraschung war groß, als ich mitbekam, dass sich sogar der Bärlauch aus dem kalten Boden gewagt hatte, welcher natürlich sofort in einem Frühlingssalat verarbeitet wurde – der Bärlauch, nicht der Boden. Der Spargel hierzu kam aus dem fernen Griechenland, da der deutsche Spargel ja noch keine Anstalten macht, seine Köpfe aus dem Boden zu stecken. Soll sich mal ein Beispiel am Bärlauch nehmen! Nachdem ich den Spargel am unteren Ende ein wenig gekappt, und ihn zwei Stunden im kalten Wasser etwas knackiger werden ließ, war er auch ganz passabel. Zum Rezept (als Vorspeise für vier Personen):
- 500 g Spargel (weiß oder violett)
- 2 EL Cava Rosé-Essig von Gardeny
- 2 EL Olivenöl Bartolini Franteo DOP
- ca. 10-20 Bärlauchblätter in feinen Streifen
- 1/2 rote Peperoni, entkernt in feine Streifen geschnitten
- 2 Frühlingszwiebeln in feine Röllchen geschnitten
- 1/2 TL Honig (eher weniger, nach Geschmack)
- 1 Spritzer Sojasauce
- Fleur de Sel
Den Spargel schälen und in Salzwasser mit ein wenig Zucker und einer Zitronenscheibe knackig kochen, er soll noch ein wenig Biss haben. Sofort in kaltem Wasser abschrecken und danach auf einem Küchentuch trocknen. Währenddessen aus den restlichen Zutaten eine Vinaigrette rühren. Süße und Säure sollten ausgeglichen sein, also beim Honig sehr vorsichtig dosieren, da der Essig schon eine schöne Süße mitbringt. Das fruchtige Franteo von Bartolini passt hervorragend zu dieser Vinaigrette, der die Peperoni eine pikante Note verleiht. Den Spargel nun in kleine, ca. 1,5 cm lange Stücke schneiden, die Köpfe aber ganz lassen, und zu dem Dressing geben, gut vermischen und ca. eine Stunde ziehen lassen. Dann auf einem Salatblatt oder einfach in einer kleinen Schüssel servieren.
Kein Hexenwerk, einfach und schnell gemacht, und dabei saugut. Gibt es demnächst sicher noch einmal.