Bohnen-Kartoffelkuchen, frei nach Marcella Hazan

Gus Backus – die Älteren werden sich erinnern – sang `anno Leiptzsch/Einundleiptzsch´ „Meine Mutter hat gesagt, ich hab Bohnen in die Ohr’n, Bohnen in die Ohr’n, Bohnen in die Ohr’n …“. Wir hatten die letzten Jahre so viel Bohnen im Garten, dass sie uns aus den Ohren schon wieder heraus kamen und eingefroren werden mussten. Nun sind wir der Flut Herr geworden und konnten die neue Ernte auch erntefrisch verwenden.

Obwohl ich es mit dem Backen nicht so habe (ob Gus Backus backt, weiß ich nicht. Er scheint aber dem Alkohol zumindest nicht negativ gegenüber zu stehen, wie die Festzeltbesucher im Nachbardorf vor einigen Jahren bestätigen konnten), habe ich mich an einen Kuchen gewagt. Und da ich wiederum süß nicht so toll finde, fanden Bohnen und Kartoffeln Verwendung. Die von mir sehr geschätzte Köchin Marcella Hazan hat in einem ihrer Kochbücher ein aus Genua stammendes Rezept dafür. Frei nach diesem machte ich mich also gestern ans Backen. Zutaten im Original: Weiterlesen

Pasta e Fagioli auf meine Art

Wäre ich nicht so ein friedliebender Mensch und materialisierte sich der Sommer in einer festen Gestalt, ich träte ihm in den Hintern für das, was er in diesem Jahr hier abliefert. Verwunderlich, dass trotz des mitunter sehr kalten Wetters, Gemüse gedeihen. Insbesondere grüne Bohnen scheinen den Nichtsommer zu lieben, was sich in einer wahren Bohnenschwemme manifestiert.

Essen, essen, essen, blanchieren, einfrieren und immer noch welche da. Nach neuen Gerichten geforscht, keine genehmen gefunden, also: selbst ist der Mann! Schon immer einmal wollte ich Pasta e Fagioli machen. Das Rezept ist allerdings für weiße Bohnen ausgelegt, also mache ich mein eigenes mit grünen Bohnen. Laut Aussage meiner Frau hat es sehr gut geschmeckt, sie könnte es jeden Tag essen. Also will ich das Rezept niemandem vorenthalten. Vielleicht hat ja noch jemand auf diesem Planetenrund das Problem mit der Bohnenverwertung. Das Rezept ist für zwei Personen, und ich bemühe mich, exakte Angaben zu machen, sodass auch „Frei-nach-Schnauze-Unkundige“ mit dem Rezept zurecht kommen (obwohl ich doch ein kleines „circa“ einschleusen werde, wegen der Geschmacksvorlieben). Ich benötige:

  • 250 g Penne rigate
  • 500 g grühne Bohnen
  • ca. 100 g Parmesan, frisch gerieben
  • 70 ml Olivenöl
  • 2-4 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1 kleine Peperoncino
  • ein Zweig frisches Bohnenkraut, die Blättchen fein gehackt
  • Meersalz
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Im Grunde einfach und nicht so aufwändig, wie das Original. Die Bohnen werden gedrittelt und in Salzwasser bissfest gekocht und in ein Sieb abgeschüttet. Derweil wird der gehackte Knoblauch und die ebenfalls gehackte Peperoncino in dem Olivenöl bei milder Hitze angeschwitzt. Das Nudelwasser aufsetzen und die Nudeln al dente kochen. Die Bohnen in die Pfanne zu dem Knoblauch geben und durchschwenken. Das Bohnenkraut kommt zu den Bohnen, kurz bevor das Kochwasser dazu kommt. Sind die Nudeln gar, ca. 150 ml von dem Kochwasser zu den Bohnen geben, die Nudeln abschütten und ebenfalls in die Pfanne geben. Gut durchschwenken, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zuletzt kommt der Parmesan hinzu und wird mit den Nudeln und den Bohnen gut vermischt, er bidet mit der restlichen Flüssigkeit einen schmackhaften Film um die Bohnen und Nudeln.

Pasta e Fagioli auf meine Art

Bruschetta

Vor diesem leichten Sommergericht, also der Sommer von früher, als es noch warm und sonnig war, gab es Bruschetta, ebenfalls auf meine Art. Da vom Frühstück noch Brötchen (Semmeln für die Bayern, Schrippen für die Berliner) übrig waren, wurden sie in Scheiben geschnitten und zu Bruschetta verarbeitet.

Bruschetta

Die Scheiben wurden mit Knoblauch aus der Presse bestrichen, mit Olivenöl beträufelt und im Ofen knusprig gebacken. Darauf kam dann ein „Tomatenragout“. Drei mittelgroße, vollreife Tomaten abziehen (geht am besten, wenn man den Blütenstrunk entfernt und auf der anderen Seite die Haut kreuzweise einritzt und die Früchte zehn Sekunden in kochendes Wasser gibt) und von den Kernen und flüssigem Inneren befreien. Ich drücke sie immer über dem Spülbecken aus, was aber auch zu unliebsamen Überraschungen führen kann, denn das Innere der Goldäpfel spritzt nicht immer in die Richtung in die man es gerne hätte, sondern auch schon mal auf die Klamotten, und wenn man ganz ungeschickt ist, auch ins Gesicht. Das Tomatenfleisch (deshalb Ragout 😉 ) wird gewürfelt und mit Fleur de Sel und Pfeffer aus der Mühle sowie 6-8 Blättern kleingeschnittenem Basilikum und einem fruchtigen Olivenöl abgeschmeckt. Das Ragout kommt auf die noch warmen Brotscheiben und wird sofort verzehrt serviert.

Bruschetta

Und der erste, der herausfindet was dieses Video mit diesem Post hier zu tun hat, der darf sich auf eine 100 ml Probierflasche mit dem Öl der Olivenwerkstatt freuen. Natürlich nur, wenn Du in Deutschland ansässig bist – das Porto, Ihr versteht. Lösung einfach in die Kommentare.