Die Azienda del Carmine in Ancona, direkt im Herzen der Marken gelegen, produziert neben einigen ausgezeichneten Weinen, auch Olivenöle der Spitzenklasse. Auch wenn die Marken für Olivenöl wenig bekannt sind, werden in der wunderschönen Hügellandschaft nicht nur Wein, sondern auch Oliven angebaut. Ein reinsortiges Olivenöl aus Frantoio-Oliven hat es mir angetan. Aber nicht nur mir, sondern auch die Jury des letzten Olive Oil Awards in Zürich an der Hochschule Wädenswil fand es eine Auszeichnung wert.
Das nach Gras, Artischocken und angeritzten grünen Bananenschalen duftende, frisch-fruchtige Olivenöl wiegt mit seinem erst sehr milden, fast lieblichen Geschmack nach Mandeln in Sicherheit, bevor dann die – durchaus angenehmen – Bitterstoffe das Geschmackserlebnis abrunden, die lang anhaltende Schärfe im Abgang sich Bahn bricht, und ein leichter Hustenreiz kaum zu unterdrücken ist (den man natürlich unterdrückt; das ist Pflicht!). So muss ein gutes Olivenöl schmecken!
Antonio Roversi, der 8.000 Olivenbäume sein eigen nennt, verarbeitet seine Oliven direkt nach der Ernte in der eigenen Ölmühle im kontinuierlichen Extraktionverfahren unter Sauerstoffausschluss. Das Öl wird in Stahltanks gelagert, Stickstoff auf dem Öl sorgt dafür, dass es nicht mit Sauerstoff in Berührung kommt und somit nicht oxidiert.
Selbstverständlich sollen Sie auch in den Genuss dieses Olivenöls kommen. Deshalb finden Sie es ab heute in unserem Shop.
In einem Bächlein helle …
… Da schoß in froher Eil
Die launische Forelle
Vorüber wie ein Pfeil.
Warum ich das schreibe? Weil ich mich an etwas erinnert habe. Warum? Deswegen! Neugierig? Nein? OK, dann nicht.
Na gut! Vor ein paar Jahren, so ungefähr 1980/81, da war ich mitten drin. Dabei auch. In der Lehre, und zwar als Koch! Verwundert? Ich gehöre nun mal nicht zu den Leuten, die mit allem prahlen müssen. Ich trügte, tragte, trögte (was ist bitte der Konjunktiv von tragen???) meine Kochmütze zu Recht! Nicht wie einige, die sich nicht mal … aber lassen wir das. Zurück zum Thema: Forelle!
Ausgehend von dem anschaulichen Bericht des anonymen Kochs, der so anonym gar nicht ist, fiel mir eine Begebenheit während meiner Lehrjahre ein. Ich lernte damals in Unterhaching bei München den Beruf des Kochs. Im Angerhof, unter der Leitung des Küchenmeisters Rudolf Betz, der Reputationen vorweisen konnte, von denen ich heute noch träume. Jedenfalls, es war sonntags. Mitten im größten Andrang, gab es eine Reklamation.
Pause.
Unvorstellbar, geht gar nicht!
Die Forelle, meinte der Gast, sei nicht frisch! (Er hatte eine „Forelle blau“ bestellt und auch bekommen.) Die Haut ist eingerissen, dies sei ein sicheres Zeichen für eine nicht frische Forelle (die in ihrem Essigsud so blau schimmerte, dass man meinte die „blaue Stunde“ wäre eingeläutet, und es schon 17 Uhr am Nachmittag.), behauptete der selbst ernannte Gourmet.
Noch bevor überhaupt an den Film „Bella Marta“ mit Martina Gedeck zu denken war, die mit einem rohen Steak vor dem Gast im Restaurant erschien, um zu dokumentiern, dass sie sehr wohl wüsste, was roh bedeutet, schnappte sich mein Küchenchef den Käscher – riss ihn mir quasi aus der Hand – und fing eine Forelle aus dem in der eigentlichen Konditorei befindlichen Aquarium. Mit dieser Forelle im Käscher – zappelnd und nach Sauerstoff lechzend – durchquerte er das vollbesetzte Restaurant. Er stellte dem Gast im Beisein seiner Tischgesellschaft und dem aufmersam lauschenden Publikum drum herum, eine einfache Frage: „Unsere Forelle ist nicht frisch?“
Der Rest der Geschichte lief genau so ab, wie Sie es sich nun vorstellen.
Bild: PIXELIO
Was für eine Freude …
… wenn man etwas Schönes gewonnen hat. Zum Beispiel eines der besten Olivenöle der Welt. Dazu noch ein Kilo von originalem Himalaya-Salz. Da plante ich doch erst einmal ein Festessen, eine Verkostung zumindest. Ich ginge sogar soweit: ich bedankte mich für den Gewinn!
Natürlich kann ich nur für mich selbst sprechen. Andere sähen das vielleicht gänzlich anders. Bedankten sich weder, noch gäben sie Feedback. Die stünden darüber, nähmen es als Selbstverständlichkeit. Die mag ich nicht.
Ich mag Leute, die sich beim Spender auch mal mit einem netten Text und Foto bedanken. Schade Jungs, dass ihr meinen Beitrag zum Award nicht gewonnen habt. Da hätte ich mich gefreut!
Das Wort zum Sonntag
Keine Angst, das wird keine Predigt, noch nicht einmal besonders religiös. Es geht um Literatur. Und natürlich um Olivenöl. Nikos Kasantzakis, auf Kreta in Heraklion 1883 geboren und 1957 in Freiburg im Breisgau gestorben. Er studierte Jura in Athen und Paris. Nach einem kurzen Aufenthalt in Griechenland lebte er zwischen 1920 und 1933 in Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien, der Sowjetunion, Palästina, Zypern, Spanien und Ägypten. Die Jahre zwischen 1933 und 1947 verbrachte er in Griechenland, ab 1947 ließ er sich endgültig in Frankreich nieder. Kasantzakis wurde weltberühmt durch seinen Roman Alexis Sorbas (1946). In Askese. Salvatores Dei brachte er seine Philosophie im Geiste Bergsons, Nietzsches und Schopenhauers zum Ausdruck. Als sein Hauptwerk betrachtete er seine Odyssee, ein aus 33333 Versen bestehendes Epos. Neben seiner Lyrik, Prosa und Reiseliteratur übersetzte Kasantzakis u. a. Homer, Dante, Schopenhauer, Nietzsche, Bergson und Darwin ins Griechische.
Nachfolgender Ausschnitt entstammt der Erzählung „Rechenschaft vor El Greco“:
Der Tod des Großvaters
Der Großvater öffnete die Augen, winkte; alle traten dichter an ihn heran. In der ersten Reihe seine Söhne, dahinter die Enkel, zuerst die Männer und dahinter die Töchter und die Schwägerinnen. Der Alte streckte seine Hand aus. Eine alte Frau schob ihm ein Kissen unter den Nacken. Da vernahm man die Stimme des Großvaters:
»Lebt wohl, ihr Kinder«, sagte er. »Ich habe mein Brot gegessen, ich gehe nun. Ich habe den Hof mit Kindern und Enkeln gefüllt, ich habe meine Tonfässer mit Öl und Honig gefüllt, ich habe meine Weinfässer mit Wein gefüllt, ich kann nicht klagen. Lebt wohl!«
Er winkte mit den Händen, er nahm Abschied. Er wandte sich, sah uns alle an, einen nach dem andern. Ich dachte nicht mehr an den Segen, ich stand versteckt hinter drei meiner Vettern, er sah mich nicht. Niemand sprach; da tat der Alte wieder den Mund auf:
»Spitzt eure Ohren, ihr Kinder, hört meine letzten Gebote: Gebt acht auf die Tiere, auf die Rinder, auf die Schafe, auf die Esel; glaubt mir, sie haben auch eine Seele, sind auch Men- schen, nur daß sie ein Fell tragen und nicht sprechen können; frühere Menschen sind es, gebt ihnen zu essen; gebt acht auf die Olivenbäume und die Weinfelder, ihr müßt sie düngen, sie begießen, sie beschneiden, wenn ihr wollt, daß sie euch Früchte bringen; auch sie waren früher Menschen, aber viel, viel früher, und haben kein Erinnerungsvermögen mehr; doch der Mensch hat es, und daher ist er Mensch. Hört ihr? Oder spreche ich zu tauben Ohren?«
»Wir hören, Alter, wir hören. ..«, antworteten einige.
Olivenölwissen für eine Filmromanze
Im letzten Monat bin ich von einem Drehbuchautor aus München angeschrieben worden mit der Bitte, ihm doch einige Fragen über Olivenöl zu beantworten. Habe ich natürlich gerne gemacht. In dem Film geht es in der Hauptsache wohl um eine Romanze, ähnlich wie in dem Film „French Kiss“ mit Meg Ryan und Kevin Kline, nur dass es nebenher nicht um Wein, sondern um Olivenöl und die Restauration einer alten Ölmühle in – na? – genau!: der Toskana geht. Mit Erlaubnis von Guido Schmelich (das ist der Drehbuchautor), veröffentliche ich hier seine Fragen an mich:
Hallo Mike,
also, dann leg ich gleich mal los mit meinen Fragen, die Du gerne ganz kurz und knapp beantworten kannst. Ich würde dann ggf. noch mal nachfragen.
1. Wann begann das Olivenöl in Deutschland seinen Siegeszug, bzw. wann kam es in „Mode“ und wurde salonfähig? Heute hat’s ja jeder in der Küche.
2. Wann beginnt und endet die Olivenernte in der Toskana. – Wird jedes Jahr geerntet? Wann ist ein Baum soweit, dass er Früchte trägt?
3. Gibt es in der Toskana eine bestimmte Erntetechnik (Netze/Schütteln)? Werden dafür saisonal Arbeiter eingekauft, etwa wie bei der Spargelernte?
4. Gibt es spezifische Gefahren bei der Olivenernte? Sind die Bäume anfällig für Schädlinge? Dürre-/Regen-/Kälteperioden?
5. Ist es für einen einzelnen Bauer möglich/lukrativ, sein Olivenöl noch selbst zu exportieren?
6. Wenn die Olive geerntet ist – wie ist das weitere Verfahren? Ist es kompliziert, das Öl zu gewinnen. Ich hörte, dass Oliven erst entbittert werden müssen, dann geschreddert, bevor sie in die Presse kommen. Das Öl setzt sich oben ab, wird gefiltert – war’s das dann schon?
7. Was sind die schlimmsten „Feinde“ des Olivenöls (Licht, Sauerstoff, Wärme)?
8. Gibt es in der Toskana sowas wie eine Olivenölmafia? Wie groß ist der Konkurrenzkampf?
9. Wie wurde vor hundert Jahren Öl gepresst?
10. Was macht ein Olivenöl wirklich „wertvoll“. Warum ist das beste Öl, das Du kennst, so gut?
11. Kennst Du ein gutes Sprichwort zum Thema „Olivenöl“?
12. Gibt es etwas – abgesehen vom Geschmack und den wertvollen Inhaltstoffen – das Dich besonders am Olivenöl begeistert?
Das reicht vielleicht erst einmal. Ich bin in Punkto Olivenöl jetzt auch kein totaler Nichtwisser (weil begeisterter Hobbykoch), die Fragen, die ich oben gestellt habe, zielen eben nur auf gewisse Wendungen innerhalb der Story ab, die ich einfach fachlich exakt entwickeln möchte.
Dir jetzt schon einen ganz herzlichen Dank für die Unterstützung
und nochmals herzliche Grüße aus München,
Guido
Wenn mich nun jemand nach Olivenöl fragt, und auch ernsthaft Antworten erwartet, darf er sich auf einen halben Roman freuen; und das ist dann nur die Kurzfassung. Jedenfalls war er mit meinen Antworten sehr zufrieden:
Lieber Mike,
was soll ich eigentlich zu Deiner „Antwort“ sagen – das war einfach nur
großartig und eine riesen Hilfe für mich, für die Geschichte und somit
für den Film, der daraus hoffentlich mal entstehen wird.
Selbstverständlich kannst Du all das in einem Blog verwursteln. Das sind
so tolle, fachlich kompetente Informationen, die nicht nur für mich
bestimmt sein sollten.Ehrlich, ich weiß gerade nicht, wie ich Dir wirklich für diese
Unterstützung danken kann. Das erlebt man selten. Das Drehbuch steht
noch ziemlich am Anfang, die Geschichte ist aber schon klar. Es dreht
sich um das Leben, die Liebe, Ausnahmesitationen und außergewöhnliche
Kehrtwendungen. Das Thema Olivenöl spielt dabei keine unwesentliche
Rolle. Es geht so ein bisschen in Richtung „French Kiss“, wo es ja
hauptsächlich ums Thema „Wein“ ging.
Ich will versuchen, Dich ein bisschen auf dem Laufenden zu halten und
würde mich natürlich sehr freuen, wenn ich bei weiteren Fragen hier und
da mal wieder nachhaken darf.Fürs Erste also ganz herzliche Grüße in den Norden, Gruß an die Frau und
bis ganz bald. Werde sicher noch oft auf Deine Seite rumstöbern…Guido
Guido gab der Hoffnung Ausdruck, dass nicht nur ihn die Antworten auf seine Fragen interessierten, sondern, dass alle etwas davon haben sollten. Deshalb meine Antworten aus der Original-Mail, inklusive privater Anmerkungen und aller Rechtschreibfehler:
Lieber Guido,
hier mal eine kleine Abhandlung Deiner Fragen. Wenn Du mehr wissen möchtest, dann frage weiter:
Zu 1. Wie definiert man Siegeszug? Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch an Olivenöl von nur 0,8 bis 1 Liter, möchte ich nicht wirklich von einem Siegeszug sprechen – der steht uns hoffentlich noch bevor. Einzug gehalten hat das Olivenöl in den 60er Jahren mit der massiven Einwanderung der Italiener nach Deutschland. In den 70er Jahren gab es die ersten Publikationen über Olivenöl und in den 80ern haben es dann auch die Gourmetzeitschriften entdeckt. Noch 1990 wurden lediglich 0,1 Liter pro Kopf in Deutschland verbraucht, so ist der Boom sicherlich in den letzten Jahren zu suchen. Die EU hat mit der Förderung des Olivenöls und mit der Informationsgemeinschaft Olivenöl sicherlich auch dazu beigetragen, genau so wie der allgemeine Trend zur gesunden Ernährung. Wenn in Deutschland der Verbrauch auf 3 – 4 Liter pro Kopf ansteigt, dann wage ich von einem Siegeszug zu sprechen. Ich hoffe ich kann dazu beitragen. Am meisten verbrauchen übrigens die Griechen, die bringen es auf 20 Liter pro Kopf – Säuglinge und Greise mitgerechnet.
Zu 2. In der Toskana werden im Moment schon die ersten Oliven geerntet, was aber an der extrem trockenen Witterung liegt. Normaler Weise findet die Ernte Mitte bis Ende Oktober bis zum Januar statt. Geerntet wird jedes Jahr, wobei ein Jahr immer etwas mehr bringt als das folgende (Zwei-Jahres-Rythmus). Speziell in der Toskana tragen die Bäume erst nach ca. sieben Jahren die ersten Früchte; wenn die Lage gut ist, und bewässert wird eventuell etwas früher.
Zu 3. Geerntet wird in der Toskana, weil das Gelände oft schwierig ist von Hand, seltener mit Rüttelmaschinen. Es werden Netze aufgespannt und dann mit hydraulischen Kämmen die Früchte vom Baum gestreift. Bei ganz schwierigem Gelände wird ohne Maschinen von Hand geerntet. Für die Olivenernte werden Arbeiter angeworben, teilweise werden auch schon der Tourist oder interessierte Besucher bei der Ernte eingespannt, gegen Kost und Logis versteht sich. Oft helfen sich auch die Familien untereinander.
Zu 4. Spezifische Gefahren bei der Ernte gibt es nicht. Der Olivenbaum ist sehr robust, nur Kälte mag er nicht besonders, insbesondere Temperaturen unter -10°C. Die Wurzeln des Olivenbaums reichen sehr tief ins Erdreich, sodass ihm auch längere Dürreperioden nichts anhaben können; der Ertrag ist dann allerdings eher mäßig. Deshalb wird auch bewässert. Die größte Gefahr für die Olive ist die Olivenfliege, die bis zu einer Meereshöhe von ca. 700 m über Null eine Rolle spielt. Früher wurden heftigst Pestizide eingesetzt, heute geht man mit Pheromonfallen gegen die Fliege vor.
Zu 5. Ein klares Jein. Das kommt darauf an, wie groß seine Olivenhaine sind, wie viel Olivenöl er erzeugt und in welcher Qualität. Ob er eine eigene Ölmühle hat, oder ob er in großen Mühlen pressen lassen muss. Letztlich auch, ob er dann das Öl seiner eigenen Oliven erhält. Oft haben die Olivenbauern nicht nur Öl sondern auch Wein und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse. Nur vom Olivenöl können die wenigsten leben. Ich selbst bekomme ein toskanisches Öl, von einem Produzenten, der ca. 500 bis 1.000 Liter pro Jahr produziert. Dass man damit nicht das ganze Jahr seinen Lebensunterhalt finanzieren kann, ist einleuchtend. Durch das unwegsame Gelände sind die Produktionskosten für Olivenöl in der Toskana mit ca. 12 €/ltr erheblich teurer als zum Beispiel auf Sizilien mit 6-7 €/ltr.
Die Qualität spielt allerdings die entscheidende Rolle. Je besser die Qualität, um so besser die Vermarktungschancen. Als Beispiel sei hier der Produzent und Ölmüller Franci aus der Toskana genannt. Er gilt als einer der besten der Welt.
Zu 6. und 7. Vergiss was Du gehört hast! Entbittert werden die Oliven nur, wenn sie zum Verzehr gedacht sind. Für die Olivenölherstellung sind andere Faktoren entscheidend. Als erstes spielt die Zeit eine wichtige Rolle. Je schneller die Oliven nach der Ernte verarbeitet werden, um so besser wird das Öl. Die Olive ist eine sehr empfindliche Frucht. Quasi sofort nach der Ernte fängt sie an zu verderben. Deshalb sollten die Oliven innerhalb weniger Stunden verarbeitet werden. Länger als 24 Stunden sollte man damit auf keinen Fall warten. Es gibt für die Ernte dann auch entsprechende Kisten, die gewährleisten, dass der Druck nicht zu groß ist, und die Früchte nicht verletzt werden. Es würden sonst sofort Oxidationsprozesse einsetzen, die das Endprodukt Olivenöl verderben. Nach der Ernte werden die Oliven von Blättern und Zweigen befreit und gewaschen. Dann gibt es das traditionelle Verfahren, in dem mittels Granitsteinen die Oliven samt Kernen zu Brei vermahlen und geknetet werden (Kollergang). Anschließend kommt dieser Brei auf Pressmatten, die übereinander gestapelt werden. Mittels einer hydraulischen Presse wird jetzt das Öl inklusive Fruchtwasser etc. herausgepresst. Mit einer Zentrifuge wird dann das Öl vom Fruchtwasser getrennt und in Edelstahltanks gelagert, damit sich Trübteile absetzen. Idealer ist es, wenn gleich gefiltert wird, da das Öl dann länger haltbar und qualitativ besser ist. Einige Ölmüller schwören allerdings auf naturtrübes Öl. Dieses ist aber sehr schnell verdorben und nicht mehr als Extra Nativ zu verkaufen.
Das war die alte Methode, die hoffentlich bald passée ist.
In den modernen Ölmühlen hat der große Granitstein ausgedient. Die Gewinnung des begehrten Olivenöls läuft automatisiert und möglichst unter Ausschluss von Sauerstoff ab. Der Olivenbrei ist nämlich höchst empfindlich gegen Sauerstoff und reagiert fast sofort mit Oxidation. Der eigentlich eher grünlich weiße Brei wird grau bis braun, das gewonnene Olivenöl verdirbt wesentlich schneller und hat keine hohen Polyphenolgehalte mehr. Und Polyphenole sind wichtig! Nicht nur für die menschliche Gesundheit, sondern auch für die Haltbarkeit des Olivenöls.
Mutete die Olivenölgewinnung früher eher romantisch an, so ist sie heute in modernen Betrieben eher eine laute und hektische Angelegenheit. Die Maschinen, die die Oliven mittels Messern oder Schlegeln zerkleinern und zu Brei verarbeiten hämmern Ohren betäubend. Der Olivenbrei wird anschließend geknetet, damit sich die wässrigen Anteile vom Öl trennen, danach kommt der Brei in den sogenannten Dekanter, einer Art Zentrifuge, die das Öl extrahiert. Eine Filterung des Olivenöls sorgt dann dafür, ein geschmacklich ausgewogenes Öl zu erhalten, frei von sämtlichen Trübstoffen, die dem Öl letztlich schaden, da sie die Oxidation fördern. Deshalb die goldene Regel: naturtrübe Öle innerhalb drei Monaten nach der Pressung verzehren.Neueste Erkenntnisse der Universität in Udine/Italien belegen, dass Olivenöl zwar dunkel gelagert länger hält, die Temperatur bei der Lagerung aber ziemlich egal ist. Die “Antioxidationskapazität” (Gemeint ist die Fähigkeit der Antioxidantien im Olivenöl, der Oxidation, also der Alterung des Olivenöls entgegen zu wirken) der Olivenöle war bei den Tests der Olivenöle gleich hoch, egal ob das Öl kühl oder bei Umgebungstemperaturen von 40°C gelagert wurde.
Getestet wurden Olivenöle während und nach einer 240-tägigen Lagerung. Die Chemiker an der Universität von Udine in Italien fanden heraus, dass der Nutzen der verlangsamten Reaktionen bei der niedrigen Temperatur durch die stufenweise Kristallisation der gesättigten Ölmoleküle ausgeglichen wird. Somit ist Olivenöl – im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln, die bei Kühlung länger haltbar sind – etwas ganz Besonderes.Zu 8. Eine Olivenölmafia gibt es, die beschränkt sich aber nicht auf die Toskana. Letztlich spielen die ganz bekannten Firmen wie Bertolli, Sasso, Minerva usw. entscheidende Rollen bei der Vermarktung von Olivenöl. Immer wieder werden Olivenöle gefunden, die zwar als toskanisches etikettiert sind, aber aus Spanien, Marokko oder Tunesien stammen. Richtiger Konkurrenzkampf spielt sich unter den großen Firmen ab. Einige davon sind mittlerweile auch in spanischem Besitz, mit Adresse in der Toskana. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Zu 9. Wie oben erklärt, nur dass die Maschinen (pressen und Mahlwerke) damals mit tierischer Kraft bewegt wurden.
Zu 10. Mein Lieblingsthema. Hast du ein wenig Zeit? Spaß beiseite, ich versuche eine kurze Antwort zu geben (was nicht leicht fällt). Zuallererst: Woran soll man „das beste Olivenöl“ messen? Am Geschmack? An den Inhaltsstoffen? Ein gesundheitlich wertvolles Olivenöl weist sehr hohe Polyphenolgehalte auf und ist reich an Tocopherol. Polyphenolwerte (da unterscheidet man auch noch nach niedrigem und mittlerem/hohem Molekulargewicht, wobei die Polyphenole mit niedrigem Molekulargewicht immer noch wertvoll, aber weit weniger wirkungsvoll sind, wie die mit mittlerem oder höherem Gewicht) sollten über 200 mg/kg liegen, gute Olivenöle erreichen bis zu 600 mg/kg. Olivenöle vom Discounter erreichen mit viel Glück die 90-100 mg/kg.
Der Geschmack ist natürlich entscheidend. Hier muss man wissen, dass wirklich hochwertiges Öl auch eine gewisse Schärfe und Bitterkeit hat. Sogenannte „milde Olivenöle“ sind meist Öle aus zu reif geernteten Oliven mit weniger von den wertvollen Inhaltsstoffen. Da der Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig ist, und sich milderes Öl besser verkauft – zumindest in Deutschland – haben wir ein Problem! Olivenöl muss bei der puren Verkostung im Hals kratzen. Ich persönlich bevorzuge Öle die extrem fruchtig sind. Die können ruhig scharf und etwas bitter sein. Solche Öle kommen (wenn sie gut gemacht sind) aus Kalabrien, Apulien und Sizilien. Die mittelfruchtigen, scharfen Öle kommen aus der Toskana, die mag ich auch sehr gern.
Zu 11.
L’insalata vuole il sale da un sapiente,
l’aceto da un avaro,
l’olio da un prodigo,
vuol essere mescolata da un matto
e mangiata da un affamato.
Für einen Salat nimmt man Salz wie ein Weiser,
Essig wie ein Geizhals,
Olivenöl wie ein Verschwender,
mischt ihn wie ein Verrückter,
und isst ihn wie ein Ausgehungerter.
(Alte italienische Weisheit)
_________________________________________
*Nur zur privaten Belustigung; stammt von mir:*
Voll in die Hose
Ein grünes Bett aus Rucola;
Darauf Tomaten – sind welche aus Spanien da;
Salz – natürlich vom Himalaya;
Büffelkäse: Mozzarella;
Balsamico aus Modena;
Olivenöl aus der Toskana;
Der Duft, Geschmack: Hosianna;
Zuviel Olivenöl: dünnes AA.______________________________________
Zu 12. Das ist wieder so ein Thema …
Die Inhaltsstoffe waren mir am Anfang egal, es ging mir um den Geschmack. Ich füge hier einen Link zu einem meiner Blogeinträge bei, der das ganz gut beschreibt. Der Olivenbaum ist die älteste Kulturpflanze der Menschheit und gab den Menschen seit tausenden von Jahren Nahrung, Gesundheit und Licht. Einfach eine faszinierende Pflanze – nicht nur für mich:
Wir giengen hinaus in die nahegelegenen Gärten.
Die andern waren auf dem Wege mit zwei brittischen Gelehrten,
die unter den Altertümern in Athen ihre Erndte hielten, in’s Gespräch
gerathen und nicht von der Stelle zu bringen. Ich ließ sie gerne.
Mein ganzes Wesen richtete sich auf, da ich einmal wieder mit
Diotima allein mich sah; sie hatte einen herrlichen Kampf bestan-
den mit dem heiligen Chaos von Athen. Wie das Saitenspiel der
himmlischen Muse über den uneinigen Elementen, herrschten Dio-
tima’s stille Gedanken über den Trümmern. Wie der Mond aus zar-
tem Gewölke, hob sich ihr Geist aus schönem Leiden empor; das
himmlische Mädchen stand in seiner Wehmuth da, wie die Blume,
die in der Nacht am lieblichsten duftet.
Wir giengen weiter und weiter, und waren am Ende nicht um-
sonst gegangen.
O ihr Haine von Angele, wo der Ölbaum und die Zypresse, umein-
ander flüsternd, mit freundlichen Schatten sich kühlen, wo die goldne
Frucht des Zitronenbaums aus dunklem Laube blinkt, wo die schwel-
lende Traube muthwillig über den Zaun wächst, und die reife Pome-
ranze, wie ein lächelnder Fündling, im Wege liegt! ihr duftenden
heimlichen Pfade! ihr friedlichen Size, wo das Bild des Myrten-
strauchs aus der Quelle lächelt! euch werd’ ich nimmer vergessen.Hyperion an Bellarmin XXX
Friedrich Hölderlin (1770 – 1843)
Hier der versprochene Link.
Nun hoffe ich, dass ihm die Antworten ganz viel helfen, und dass uns Guido Schmelich wirklich über das Projekt auf dem Laufenden hält, und uns nicht schmählich im Stich lässt.
Gourmet-Trip nach Andalusien!
Gerade eben per Mail eingetroffen! Allerdings sollten Sie sich beeilen, wenn Sie diese tolle Reise noch mitmachen möchten:
Ganz aktuell! Kurzfristig! Schnäppchen!
Wie wäre es mit einem verlängerten Genusswochenende in Andalusien?

Wie wäre es mit einem verlängerten Genusswochenende in Andalusien?
Entfliehen Sie dem kalten Winterwetter in mildes spanisches Klima und kosten Sie leckere einheimische Produkte wie Wein, Käse, Schinken, Brot und Olivenöl. Und Sie besichtigen die Produktionsbetriebe vor Ort, wobei Sie exklusiv hinter die Kulissen schauen dürfen. Als besondere Highlights werden Sie eine ökologische Forellen- und Störfarm besuchen, wo feinster Beluga-Kaviar hergestellt wird, und sie nehmen an der Olivenernte teil und lernen den gesamten Herstellungsprozess des „grünen Goldes Spaniens“ kennen.
Und natürlich stehen auch fantastische Menüs auf dem Programm, deren Entstehung Sie im Rahmen von Kochdemonstrationen eines Spitzenkochs begutachten können. Mitmachen ist erwünscht!
Vier Tage lang begleiten Sie ein bekannter Chefkoch und eine Gastroautorin auf diesem kulinarischen Trip in die ursprüngliche faszinierende Landschaft rund um Granada.
Sie werden in außergewöhnlichen Höhlenwohnungen übernachten und in einer kleinen individuellen Gruppe reisen. Optional sind ein Besuch in einem maurischen Thermalbad und ein Ausflug nach Granada zur weltberühmten „Alhambra“.
Im Reisepreis enthalten sind:
• 4 Hotel-Übernachtungen plus Frühstück (EZ-Zuschlag 20 Euro/Nacht)
• Transfer Flughafen-Hotel-Flughafen (Flughafen Granada oder Malaga)
• Besichtigungen von 8 Produktionsbetrieben, Verkostungen und Transfers
• 2 dreigängige Abendessen mit Kochdemonstration und Rezepten
• Ein kleines Geschenkpaket mit einheimischen Produkten
• Deutschsprachige Reiseleitung durch zwei Gastro-Experten
Nicht enthalten sind:
• Die Flüge (können auf Wunsch mitorganisiert werden)
• Weitere Essen, Getränke und Ausflüge, die nicht im Programm aufgeführt sind.
Reisetermin:
Freitag, 30. November bis Dienstag, 04. Dezember 2007
Zum einmaligen Sonderpreis von 590 Euro/Person
Für Buchung, weitere Infos etc.: E-Mail an info@olivenwerkstatt.com
Olivenöl vom Italiener
Als Betreiber einer Werbeagentur kommt es vor, dass ich auch mal eine Speisekarte drucken lassen muss. So auch neulich für eine Pizzeria in Bodenfelde. Inhaber ist ein netter, allen Klischees entsprechender Italiener aus der Gegend um Bari in Apulien. Als ich ihm seine Speisekarten brachte, kam er gerade aus dem Urlaub in der Heimat zurück und erzählte stolz, er habe sich auch Olivenöl mitgebracht. Es handelte sich um ein Olivenöl Extra Nativ der in der Gegend um Bari beheimateten Ölmühle (und Abfüllbetrieb) Desantis. Seine Verwandten hätten ihm das Öl besorgt (ich sah ca. 36 Literflaschen), und es sei sehr billig gewesen. Nur 2,90 € die Flasche. „Ich will Dich ja nicht enttäuschen,“ sagte ich zu ihm, „aber das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein reines italienisches Olivenöl. Ich probiere das gerne für Dich, wenn ich das nächste mal komme.“ So lange wollte er wohl nicht warten und schenkte mir kurzerhand eine Flasche des golden glänzenden Öls. Nun habe ich etwas recherchiert, was im Internetzeitalter ja nicht so schwer ist. Auf der Webseite von Desantis wird das Öl als fruchtig, nach Oliven duftend beschrieben. Hergestellt aus sonnengereiften Oliven mittels kontinuierlicher Extraktion und anschließender Filterung. Als Olivensorten werden Ogliarola und Coratina angegeben. Der Geschmack wird als pikant mit süßem Abgang geschildert. So habe ich es zumindest der italienischen Webseite entnommen. Da ich des Italienischen nicht wirklich mächtig bin, kann ich aber auch etwas falsch verstanden haben, ich lasse mich gerne berichtigen.
Natürlich habe ich das Öl auch probiert, hatte ich ja versprochen, aber erst einmal zur Präsentation auf der italienischen Webseite: Bei vorliegender Flasche handelt es sich um das OLIO EXTRA VERGINE DI OLIVA „SAN GIOVANNI“, welches als zweites, gleich nach dem OLIO EXTRA VERGINE DI OLIVA 100% ITALIANO beschrieben wird. Womit wir schon beim Thema wären. Warum gibt es ein 100% Italiano, wenn doch suggeriert wird, dass es sich auch bei dem „San Giovanni“ um italienisches Öl handelt?
Beim Betrachten des Rückenetiketts wird klar, dass das Öl von Desantis abgefüllt wurde, vom Hersteller keine Silbe. Die Verkostung macht es dann noch deutlicher. Im Geruch ist das Öl sehr fruchtig mit Noten von Cassis. Dies ist ein untrügliches Zeichen dafür, das die spanische Picual-Olive (und zwar ziemlich reif geerntet) mit im Spiel ist. So schmeckt das Öl denn auch gar nicht italienisch. Es ist bitter-süßlich-bananig wobei der Bitterton dominiert. Ich werde es zum Braten benutzen, zum kalten Verzehr scheint es mir nicht geeignet. Der niedrige Säurewert von nur 0,55% bedeutet zumindest (wenn alles mit rechten Dingen zugeht – dies ist nur chemisch nachzuweisen), dass es sich nicht um Lampantöl handelt.
Es sind auch noch andere Öle – darunter zwei D.O.P.-Olivenöle im Programm des Herstellers, die ich gerne probieren würde. Die müssen ja zwingend aus der Gegend sein. Die Präsentation der Öle auf der Webseite ist ausgesprochen gut. Es fehlen lediglich Polyphenol- und K-Werte, um auf die Qualität schließen zu können. Vorliegendes Öl, welches zu einem Preis angeboten wird, zu dem man es eigentlich nicht herstellen kann (Herstellungskosten für Olivenöl Extra Nativ betragen im günstigsten Fall 4,- € pro Liter – ohne Flasche, Etikett, Karton und Versand), würde ich es nicht kaufen. Schon aus Respekt vor den Olivenerntehelfern in Italien, die gerade im Süden des Landes nur Hungerlöhne verdienen.
Olivenölschmalz
Wie hier angekündigt, habe ich aus frischen Flomen Schmalz hergestellt, und nach dem Rezept für Mediterranes Schweineschmalz zubereitet – mit zwei kleinen Änderungen: statt grünen und schwarzen Oliven gab es nur schwarze, und statt Opera Mastra gab es das Frantoio. Was soll ich schwärmen: zur Nachahmung unbedingt empfohlen. Gerade in der kälteren Jahreszeit, wo einem nach Deftigem gelüstet, ist dies Schmalz mit 25% Olivenölanteil eine echte Alternative zu gewöhnlichem Schmalz, weil gesünder.
Geschmacksneutrales Olivenöl
Ab und an werde ich nach einem „geschmacksneutralen“ Olivenöl gefragt. Meine Standardantwort: Am mildesten sind die Öle aus Ligurien. Warum sind die Öle so mild? Die Antwort kann nicht gefallen, denn es liegt in der Regel daran, dass zu reif geerntet wurde. Reife Oliven ergeben ein milderes Öl. Ligurien ist landschaftlich wunderschön, die Olivenhaine befinden sich aber zum großen Teil in unwegsamem Gelände. So dauert die Ernte auch wesentlich länger (bis in den Januar hinein) als zum Beispiel auf Sizilien, wo sogar teilweise maschinell geerntet werden kann. Was ich damit eigentlich sagen möchte: Gutes Olivenöl schmeckt immer nach Früchten, Gemüsen oder grasig, ist immer ein wenig bitter im Abgang, und hat vor allem eine gesunde Schärfe. Dass das für den Nordeuropäer, der mit Livio und ähnlich „raffiniertem“ Zeug groß geworden ist, gewöhnungsbedürftig ist, steht außer Frage. Im „Wellness-Zeitalter“ möchte man natürlich trotzdem Olivenöl verzehren – wegen der guten Inhaltsstoffe. Tja, man kann halt nicht alles haben! Oder doch? Wer den Geschmack des Olivenöl partout nicht verknusen kann, der kann sich sein eigenes Öl zusammenstellen, welches seinen geschmacklichen Anforderungen gerecht wird. Er kann zum Beispiel ein hochwertiges, polyphenolreiches Olivenöl mit einem ebenfalls hochwertigen Rapsöl mischen (für mich: igitt). Bei einem Mischungsverhältnis von eins zu eins wären immer noch genug gesunde Inhatsstoffe wie Vitamin E, Polyphenole etc. enthalten; dazu kämen dann noch die viel gepriesenen Omega-3-Fettsäuren des Rapsöls. Das Ganze funktioniert natürlich nur mit hochwertigen Ölen. Mit Discounterolivenölen, deren Polyphenolgehalt sich gerade mal im zweistelligen Bereich bewegt, gingen die gesundheitlichen Vorteile gegen Null.
Mich wundert, dass die Ölindustrie noch nicht auf den Trichter gekommen ist. Ich melde dann schon einmal vorsorglich Copyright an.
Salbei satt
Bevor der Frost gnadenlos zuschlägt, hat meine Tochter heute unseren Salbei abgeerntet. Die Menge ist ausreichend, um 150 Hustenkranke eine Woche lang mit Salbeitee zu behandeln oder für 500 Portionen Saltimbocca. Was also machen, wenn man weder Husten, noch Kalbfleisch und Parmaschinken im Haus hat? Erst einmal ein schönes Sträußchen binden und zum trocknen aufhängen. Dann Blätter zupfen, eintüten, einfrieren. Weitere Salbeiblätter mit Peccorino, Pinienkernen und Olivenöl zu einem Pesto verarbeiten. Dann noch ein schönes Sträußchen binden und der Nachbarin schenken. Den Rest grob hacken und in Olivenöl einlegen. Nun ist aber gut …
P.S. Haben Sie weitere Vorschläge? Her damit!