Sarah Wiener contra Matthias Horst

Sarah WienerAuf verlorenem Posten stand (saß) er gestern Abend in der J.B. Kerner-Sendung, der Professor Dr. Horst, Hauptgeschäftsführer des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde, und von der Lebensmittelindustrie bezahlt. Denn was Sarah Wiener und Dr. Thilo Bode, sowie Renate Künast anführten, konnte der Herr Professor nicht wirklich widerlegen. Mein vorweg genommenes Fazit der Sendung: keine Convenience-Produkte, keine Tütensuppen, keine mit Zusatzstoffen verarbeiteten Lebensmittel.
Frau Wiener hatte, entgegen meiner Vermutung, richtig Ahnung von dem Thema, und ließ sich auch nicht von Herrn Horst in die Gourmet-Ecke stellen, in der sich nach seiner Vermutung nur die oberen Zehntausend aufhalten. Die Beteuerungen des Professors „Unsere Lebensmittel sind sicher!“, glaubte ihm am Ende der Sendung kaum jemand mehr. Man stelle sich nur vor, Udo Pollmer wäre ebenfalls eingeladen worden, der Professor hätte zum Schämen in die Ecke gemusst.
Seehofers Lebensmittelkennzeichnung wurde ebenfalls kontrovers diskutiert und von der Mehrheit der Anwesenden abgelehnt, da viel zu kompliziert. Die einfache Kennzeichnung mittels einer Ampel, wie sie in England schon eingeführt ist, wäre nach Frau Künast die bessere Lösung. Als Beispiel führte Dr. Bode einen Kinderjoghurt an, der beim Zuckergehalt ein rotes Emblem hatte. Der Grund: umgerechnet 44 Stück Würfelzucker auf einem Liter Joghurt waren enthalten (Coca-Cola mit ca. 28 Stück pro Liter fast ein Diätgetränk). Das einzig kinderfreundliche war die Biene Maja auf der Verpackung.
Das, was mich bei einer Ampel-Auszeichnung von Lebensmitteln wirklich störte: Olivenöl sähe beim Fett rot.

Bildquelle: Initiative EnergieEffizienz / dena

Der „Oliventraum“ wird Wirklichkeit

Schon vor einiger Zeit habe ich über die Schülerfirma in Weinsberg berichtet, die mit einigen Schülern bei der Olivenernte auf Sizilien hilft und dafür mit feinstem Olivenöl bezahlt wird. Dieses wird dann in Deutschland verkauft. Wer sich über den aktuellen Stand erkundigen möchte – die Schüler sind auf Sizilien angekommen – kann dies auf deren Blog tun, auf dem Lehrer und Schüler ihre Eindrücke und Erlebnisse schildern. Leider ist das Wetter zur Zeit nicht für die Ernte geeignet, deshalb ist Zeitvertreib angesagt. Ich bin gespannt wann es losgeht, und wann die ersten Klagen über Rückenbeschwerden etc. kommen. Von hier aus wünsche ich natürlich viel Erfolg!

In eigener Sache, ganz ohne Olivenöl

Bis jetzt zumindest. In meinem privaten Blog auf a.c.media habe ich heute ein Experiment gestartet, und hoffe auf viele Leser und auch Mitmacher. Den Anfang einer Kurzgeschichte habe ich gerade publiziert, die Leser sollen sie weiterschreiben. Thema und Richtung, sowie Genre und der Ausgang der Geschichte sind völlig offen, jeder kann mitmachen. Ein paar Regeln gibt es natürlich, und die Länge der jeweiligen Postings sind auf 1000 Zeichen begrenzt. Ich freue mich jetzt auf die Fortsetzung, und hoffe, möglichst viele Menschen zum Mitschreiben zu bewegen. Und wenn dann doch das Olivenöl eine Rolle in der Geschichte spielt, ist mir das natürlich auch recht. Schauen Sie halt einfach einmal rein.

Weihnachtsvorschau

Wie viele andere bin auch ich durchaus der Meinung, dass Weihnachten dem Dezember vorbehalten sein soll. Wenn man nun aber seinen Kunden etwas Schönes offerieren möchte, könnte der Dezember fast zu spät sein. So habe ich mich entschlossen, schon ab November weihnachtlich tätig zu werden.
Ökologischer WeihnachtshonigIn unserem beschaulichen Dörflein Fürstenhagen, im äußersten Süden Niedersachsens gelegen, gibt es nicht nur das Olivenölkontor, sondern auch eine Ökologische Imkerei. Diese stellt einen ganz hervorragenden Honig her, der mit ökologisch angebauten Weihnachtsgewürzen angreichert wird und einfach nur gut schmeckt. Diesen „Weihnachtshonig“, offiziell heißt er „Weihnachtsgewürze in Blütenhonig“, bekommen meine Kunden ab November bis Weihnachten zu jeder Bestellung mit einem Warenwert ab 50,- € kostenlos dazu. Auf Wunsch auch mit einem zusätzlichen, handgeschriebenen Etikett „Weihnachtshonig für …“ Den Namen müssten Sie uns dann natürlich mitteilen.
Selbstverständlich kann man den Honig auch bei uns erwerben. Den oben beschriebenen und noch zwei weitere Sorten (einer mit Zimt, einer mit Ingwer) im 250g-Glas zu je 4,95 €. Freuen Sie sich also schon mal auf den November.

Olivenöl von Aldi Nord: die Verkostung

Wie versprochen, habe ich die Olivenöle von Aldi, die in einer ansprechenden Verpackung im 3er-Set zu je 250 ml offeriert werden, verkostet. Ich werde sie der Reihe nach, von Nord nach Süd vorstellen. Ich bitte, dies nicht als ultimative Wertung zu betrachten, es handelt sich hier um meinen ganz persönlichen Geschmackseindruck, der keine Rückschlüsse auf die wirkliche Qualität zulässt, da ich weder chemische Analysewerte habe, noch gehöre ich einem zertifizierten Olivenölpanel an. Zu den Ölen:
Olivenöl aus UmbrienDas Olivenöl aus Umbrien „Assisi Spoleto“, genau zwischen der Toskana und den Marken liegend, überrascht angenehm im Geruch. Es riecht ausgeprägt fruchtig, nach Banane, Artischocke und nach grünem Tee. Im Geschmack ist es allerdings schon fast unangenehm bitter und scharf. Dadurch sind kaum Frucht- oder Kräuteraromen auszumachen. Nicht nur für Anfänger gewöhnungsbedürftig. Auf der Flasche ist der Geschmack als mildfruchtig beschrieben, was meiner Meinung nach gar nicht zutreffend ist.
Olivenöl aus Apulien Das Öl aus Apulien „Terra di Bari“, im Südosten Italiens, quasi die Sohle des Stiefels, ist erwartungsgemäß im Geruch sehr fruchtig, grün nach halbreifen Bananen und Oliven. Apulien erzeugt das meiste Olivenöl in Italien, ist aber weniger für seine Qualität bekannt. So hat auch dieses Öl eine dominante Bitternote, eine angenehme Schärfe im Abgang und ist im Geschmack etwas bananig. Insgesamt ist es unausgewogen, was allerdings kein Qualitätsmerkmal ist. Auch dieses Öl kann für Olivenöl-Anfänger eher abschreckend wirken.
Olivenöl aus Sizilien

Von dem Öl aus Sizilien, dem Val die Mazara im Südwesten Siziliens gelegen, habe ich mir am meisten versprochen, wurde jedoch etwas enttäuscht. Sind die Öle aus Sizilien doch für ihre ausgeprägte Fruchtigkeit bekannt, konnte ich hier im Geruch eher mittelfruchtige Aromen mit einem Hauch von Apfelaroma wahrnehmen. Der Geschmack war überraschend mild, kaum bitter und mit wenig Schärfe im Abgang. Leider im Nachgeschmack auch leicht metallisch, was eigentlich nicht sein darf. Eher ein untypisches Öl für Sizilien.
Fazit: Wer schon verschiedene gute Olivenöle kennt, und die 12,95 € nicht scheut, der soll die Öle ruhig einmal probieren. Gerne kann sie/er hier über ihre/seine Geschmackseindrücke berichten. Die ersten beiden Öle eignen sich eher zum Würzen von kalten Speisen, die auch ein wenig Bitterkeit vertragen, in keinem Fall sollte man daraus eine Mayonaise rühren – da ist das „sich schütteln“ schon programmiert. Das Öl aus Sizilien eignet sich für fast alle Zubereitungsarten, wobei mir der Nachgeschmack nicht gefällt. Da ist zum Beispiel das Ravidá aus der gleichen Gegend um ein vielfaches besser.

Mediterranes Schweineschmalz

Angeregt durch einen Blogeintrag von Fleischer Freese, dem ich mein ganz persönliches Rezept für ein relativ gesundes Schmalz zukommen ließ, möchte ich meine Blogleser daran natürlich auch teilhaben lassen. Vorweg: Olivenöl als Brotaufstrich geht nicht, weil zu flüssig. In der kalten Jahreszeit ist das gemeine Schweineschmalz durchaus beliebt, aber zu viel tierische Fette sollen ja ungesund sein. Deshalb meine Idee einer Kombination von Schweineschmalz mit Olivenöl. Bis zu einem Viertel der Gesamtmenge habe ich Schmalz durch Olivenöl ersetzt. Das ergibt einen wunderbar streichfähigen Brotaufstrich.

Mein Rezept

  • 3 Teile Schweineschmalz, frisch aus Flomen selbst hergestellt
  • 1 Teil Olivenöl Extra Nativ, z. B. Opera Mastra von Ursini
  • Meersalz Fleur de Sel (nach Geschmack)
  • grüne und schwarze Oliven, fein gehackt, Menge kann variieren
  • frischer Thymian, fein geschnitten, nach Geschmack

In das passierte, noch flüssige (aber nicht mehr heiße) Schmalz wird das Olivenöl eingerührt. Das Meersalz, die gehackten Oliven und der Thymian werden untergerührt, wenn das Schmalz noch nicht ganz fest ist, die Oliven sich aber nicht mehr absetzen können. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält das Schmalz ca. 2 – 3 Wochen, ohne seinen spezifischen Geschmack zu verändern. Ein Foto liefere ich nach, wenn ich das nächste Mal wieder mein Schmalz herstelle. Am liebsten esse ich es auf einem rustikalen Natursauerteigbrot. Wer unbedingt noch einen Belag braucht, der versuche es mal mit getrockneten in Olivenöl eingelegten, trockengetupften Tomaten. Da wünsche ich guten Appetit.

Kalamata

Luftbild vom Hafen Kalamata

Links: eine Luftaufname des größten Hafens von Messinien, Kalamata.

Wer den Namen Kalamata hört, denkt unweigerlich an Oliven und Olivenöl. Die Hauptstadt von Messinien auf dem Peloponnes in Griechenland, ist seit jeher mit den dort heimischen Koroneiki-Oliven verbunden. Diese Oliven haben nicht nur eine besondere Form – sie sind spitzer als andere Sorten – sondern auch einen besonderen Geschmack. Dieser findet sich im viel gerühmten Olivenöl aus der Gegend wieder. Im Geschmack mittelfruchtig nach Kräutern, insbesondere Rosmarin schmeckend, ist ihm eine angenehme Schärfe und ein leicht bitterer Abgang eigen.
Kalamataoliven, auch Koroneiki

Die eher kleinen Oliven aus Kalamata, die Koroneiki, haben eine etwas spitzere, längliche Form. Deshalb sind sie bei einem Einkauf auf südlichen Märkten oder auch hier im Lande auch gut zu erkennen. Es gibt sie mit Stein, ohne Stein, eingelegt oder getrocknet. Oft werden Sie auch mit Gewürzen und Knoblach angeboten.

Dieser Geschmack ist es, der dieses Öl nicht nur in Griechenland, sondern auf der ganzen Welt berühmt gemacht hat. Wurden noch vor einigen Jahrzehnten die Olivenfliegen auf dem Peloponnes mittels großzügiger Pestizidgaben bekämpft, hat sich der biologische Anbau auch dort durchgesetzt.Iliada Olivenöl Bio
Wir haben nun ein biologisch erzeugtes und zertifiziertes Olivenöl ins Programm aufgenommen, welches durch seinen hervorragenden Geschmack Assoziationen nach Sonne, Meer, freundlichen Menschen und ungezwungene Lebensfreude zu wecken in der Lage ist: Iliada Kalamata Bio in der 750 ml-Flasche.
Blick aufs Meer vom Hafen in Kalamata

Links: Der Blick vom Hafen in Kalamata auf’s Meer.

Lassen Sie sich entführen in die mediterrane Lebensweise, träufeln Sie dieses wunderbare Öl auf ein Weißbrot und geben ein wenig Meersalz dazu; genießen Sie daneben einen sommerlich, fruchtigen Rotwein, und holen Sie sich ein wenig „Urlaubsfeeling“ zurück, bevor Sie der Alltag mit seinen kleinen und großen Widrigkeiten einholt. Noch dazu ist es ein preiswertes Vergnügen, da wir Ihnen dies Öl zu einem angenehmen Preis offerieren können. Ab heute in unserem Shop!

Olivenöl von Aldi-Nord

Aldi-OlivenölsetSeit gestern bietet Aldi-Nord in seinen Filialen ein Set mit drei Olivenölen aus Italien an. Es handelt sich um D.O.P.-Olivenöl (D.O.P. = Denominazione di Origine Protetta, was soviel heißt wie „Geschützte Ursprungsbezeichnung“) Extra Nativ aus Sizilien, Apulien und Umbrien, jeweils in der 250 ml-Flasche. Bezahlt man sonst für das „einfache“ Olivenöl Extra Nativ in der 750 ml-Flasche ca. 2,75 €, wird hier für die gleiche Menge an Olivenöl 12,99 € verlangt. Haltbar sind die Öle aus der Ernte 2006/2007 noch bis zum 31.08.2008 – was ich für recht abenteuerlich halte, aber gesetzlich zulässig ist. Die Haltbarkeit von Olivenöl wird auf 18 Monate festgelegt, alledings nach Abfüllung (was absoluter Quatsch ist). Abgefüllt wurden die Öle nämlich erst im August und September dieses Jahres.
Einzelflaschen Aldi-Olivenöl
Zu den Etiketten: Es steht darauf, was darauf stehen muss, zusätzlich noch Verzehrempfehlungen für die unterschiedlich fruchtigen Öle. Analysedaten, Polyphenole, freie Fettsäure, k-Werte sind nicht zu finden, und waren von mir auch nicht erwartet. Wie die Öle schmecken, kann ich Ihnen leider noch nicht sagen; die Verkostung muss ich verschieben, da ich momentan – erkältungsbedingt – Olivenöl geschmacklich nicht von Motoröl unterscheiden kann.
Da sich Aldi mit diesem Angebot in ein Preis-Spektrum vorwagt, welches sonst eher Feinkostgeschäften vorbehalten war, gehe ich davon aus, dass auch in der nächsten Woche noch einige Sets zu kaufen sind. Wenn Sie meine Verkostungsnotizen abwarten möchten und diese positiv ausfallen, bin ich auch so fair, eine Kaufempfehlung auszusprechen. Für wirkliches Spitzenöl ist der Preis durchaus günstig zu nennen. Ich bin jedenfalls gespannt auf die Verkostung der Öle von Feinkost-Albrecht.

Terre del’ Abbazia – mit Gottes Segen …

… produzieren die Klosterbrüder des Klosters San Giovanni in Venere in den Abruzzen ein sehr feines, mittelfruchtiges Olivenöl. In der Ölmühle von Ursini wird das Öl aus Oliven von autochthonen Olivensorten nach modernsten Standards hergestellt. Es ist ein mittelfruchtiges Öl, passend zu allen Blattsalaten, Pinzimonio oder einfach auf ein Weißbrot geträufelt.
Besonders symphatisch wirkt das Etikett, auf dem die Wettergegerbten Gesichter einiger Klosterbrüder und des Abts zu sehen sind:
Etikett - Terre del’ Abbazia

Das Olivenöl Terre del’ Abbazia finden Sie in unserem Olivenölkontor, und zwar hier.

Spanische Olivenöle

Einen ausgezeichneten Artikel über spanisches Olivenöl fand ich heute hier. Entgegen sonstiger „Wischi-Waschi-Publikationen“ hat mich die Qualität des Artikels sehr positiv überrascht. Lohnenswert ist auch ein Besuch der Webseite des Autors, in der es um Olivenöl aus Spanien, Koch- und Sprachkurse in Spanien und Urlaub in Spanien geht. Mal eine rundum gelungene Publikation: sehr empfehlenswert!