Völkerverständigung mit Olivenöl

Karte der besetzten Gebiete in Israel von www.israel-palaestina.deDass Israel und Palästina (wo auch immer das eigentlich liegt oder liegen sollte) sich nicht grün sind, ist bekannt. Da das hier kein Politikblog ist, möchte ich näher gar nicht darauf eingehen. Eine erste wirkliche Annäherung zwischen Israelis und Palestinensern gibt es aber seit einiger Zeit. Olivenzüchter beider Völker taten sich zusammen und züchteten eine neue Olivensorte, dessen Olivenöl jetzt nach Japan verkauft werden soll. Bezeichnend ist auch der Name der neuen Oliven: Oliven des Friedens. Das lässt doch auf ein paar Selbstmordattentäter weniger hoffen.

Außergewöhnliche Olivenölproduzenten

Eine ganz besondere Firmenvorstellung gibt es bei uns an dieser Stelle zu lesen. Hätten Sie gedacht, dass deutsche Hauptschüler mit ihren Lehrern eine Schülerfirma gründen und Olivenöl von bester Qualität erzeugen wollen? Mich hat das Vorhaben überrascht und neugierig gemacht. Nachdem ich in Kontakt mit Herrn Harald Schröder, dem Konrektor der Nachbarschaftshauptschule Weinsberg getreten bin, habe ich umfangreiche Infos zu dem Projekt bekommen, die ich gerne weitergebe. Das Beste: Einige der zu erwartenden Olivenölflaschen wurden uns zum Verkauf zugesichert – gegen Bezahlung, versteht sich, denn das Olivenölkontor will so ein Projekt natürlich unterstützen! Und wie gut Olivenöl aus Sizilien schmeckt, konnten Sie ja schon hier lesen. Da hilft man doch gern. Vielleicht behalte ich ja auch alles für mich, wenn es so wohlschmeckend wird wie erwartet, mal sehen …

Ein Rustico im Olivenhain

Wer sich für die Toskana interessiert, und ebenso für Olivenöl, für den habe ich ein Kleinod im Internet gefunden; und wer für das Kleinod auch noch das nötige Kleingeld hat, der sollte zuschlagen. Trotz des hohen Preises ein Schnäppchen – wie mir scheint:
Rustico in der Toskana

Italien, Toscana, Bucine, Rustico im Olivenhain

Toskanisches Rustico inmitten in eines Olivenhains, 500 m von einem Dorf entfernt. Das Haus wurde 1992 vollkommen restauriert. Im Erdgeschoss stehen zur Verfügung: ein bequemes Wohnzimmer mit Kamin, eine Küche mit großem Esstisch, Bad und Abstellraum und im Obergeschoss 4 Schlafzimmer, 1 Bad und ein Abstellraum. Zwei separate Geräteräume (nicht bewohnt) des Hauses mit eigenem Zugang an der Rückseite gehören einem Ehepaar, welches das Haus betreut. Das Haus kann sofort bezogen werden. Wohn-/Nutzflächen: ca. 200 m², 4 Schlafzimmer, 2 Bäder, große Außenterrasse, Küche, Wohnzimmer, 4 Schlafzimmer, 2 Bäder und Abstellraum.
Die Grundstücksgröße beträgt 1.750m² mit Olivenhain und Rosmarinhecke. Der Preis wird mit 395.000 € angegeben. Dazu kämen allerdings noch Grunderwerbssteuer (10%, wenn Ihr ständiger Wohnsitz nicht in Italien ist), Notargebühren etc.
Der Olivenbestand sollte für den Eigenbedarf an Olivenöl ausreichen. Für Aussteiger also bestens geeignet. Weitere Informationen direkt beim Anbieter. Wer immer die Immobilie kauft, mein Neid ist ihm gewiss!

Schwarzeneggers Geheimnis gelüftet?

Arnold Schwarzenegger mit Olivenöl von BartoliniHätte ich ja nie gedacht! Die Erkenntnis wird meinen Olivenölkonsum in ungeahnte Höhen treiben. Wie ein Anbieter von Muskelaufbaupräparaten vermeldet, soll Olivenöl beim Muskelaufbau helfen – und zwar spürbar! Der Kommentar eines „Mukkiebuilders“ auf der Webseite (Originalzitat, lässt tief blicken): „hi ich habe vor nem monat gelesen, dass wenn man auf eine muskelpartie ölivenöl streicht nimmt das die haut auf und wandert in das muskelgewebe, wo es dem muskel aufbaut. hab mich gleich jeden tag am oberarm eingerieben (jeden abend) und jetzt schon sieht man eine starke entwicklung!! ich kann das nur empfehlen…“
Davon abgesehen, dass sich der werte Muskelmasseaufbauer doch eher mit dem Olivenöl den Kopf hätte einreiben sollen, führte eine Recherche meinerseits nun zu dem schönen Foto von Kaliforniens Gouverneur, als er noch jung an Jahren und bepackt mit Muskeln war. Ist natürlich klar, dass ich der „Papparazzi“ war, der ihm das Öl untergejubelt hat. Untergejubelt? Auch noch Potenztipps vom Olivenölkontor; tss, tss ,tss …

Olivenölherstellung: Romantik adé

Das waren noch Zeiten, als die Mühlsteine durch den Olivenbrei kollerten (auch Kollergang genannt), der Brei auf die Pressmatten (früher Sisal; in jüngerer Zeit Kunststoff) gefüllt und diese übereinandergelegt wurden. Das erste Öl tropfte schon ohne Presseinwirkung aus den Matten (Tropföl) und bei der anschließenden Pressung lief das „grüne Gold“ aus den Matten in bereit gestellte Behälter. Dann wurde gewartet, bis sich Trübteile, Olivenwasser und Pflanzenrückstände abgesetzt hatten und das Öl wurde abgeschöpft und abgefüllt.

Traditionelle Ölmühle (Ruine)

© Ewald Fröch – Fotolia.com

Dies sind die Mühlsteine einer traditionellen Ölmühlen ruine. In manchen Ländern werden solche Granitsteine heute noch zur Olivenölproduktion eingesetzt.

Seit der Zeit hat sich einiges verändert. In den modernen Ölmühlen hat der große Granitstein ausgedient. Die Gewinnung des begehrten Olivenöls läuft automatisiert und möglichst unter Ausschluss von Sauerstoff ab. Der Olivenbrei ist nämlich höchst empfindlich gegen Sauerstoff und reagiert fast sofort mit Oxidation. Der eigentlich eher grünlich weiße Brei wird grau bis braun, das gewonnene Olivenöl verdirbt wesentlich schneller und hat keine hohen Polyphenolgehalte mehr. Und Polyphenole sind wichtig! Nicht nur für die menschliche Gesundheit, sondern auch für die Haltbarkeit des Olivenöls.
Mutete die Olivenölgewinnung früher eher romantisch an, so ist sie heute in modernen Betrieben eher eine laute und hektische Angelegenheit. Die Maschinen, die die Oliven mittels Messern oder Schlegeln zerkleinern und zu Brei verarbeiten hämmern Ohren betäubend. Der Olivenbrei wird anschließend geknetet, damit sich die wässrigen Anteile vom Öl trennen, danach kommt der Brei in den sogenannten Dekanter, einer Art Zentrifuge, die das Öl extrahiert. Eine Filterung des Olivenöls sorgt dann dafür, ein geschmacklich ausgewogenes Öl zu erhalten, frei von sämtlichen Trübstoffen, die dem Öl letztlich schaden, da sie die Oxidation fördern. Deshalb die goldene Regel: naturtrübe Öle innerhalb drei Monaten nach der Pressung verzehren. Mein Fazit: Nur die moderne Olivenölherstellung in Betrieben mit Zwei-Phasen-Dekantern ergeben qualitativ hochwertige, und mit gesunden Inhaltsstoffen beinhaltete Olivenöle. Die traditionelle Herstellung mittels Mühlsteinen hat zwar ihre Berechtigung aus geschmacklichen Erwägungen heraus, diese Öle sind aber schon nach wenigen Monaten gealtert und schmecken fade mit deutlichen Oxidationsnoten, sollten also möglichst frisch verzehrt werden.
Moderne Ölmühle für ca. 500 kg Oliven in der Stunde

So eine kleine moderne Ölmühle schafft ca. 500 kg Oliven pro Stunde zu verarbeiten. Hier läuft fast alles automatisch ab. Für kleine Betriebe eine Alternative, wenn sie hochwertiges Öl erzeugen wollen. Viele Kleinbetriebe schaffen ihre Ausbeute aber in große Ölmühlen (Oleificio) und haben keinen Einfluss mehr auf die Qualität.

Olivenöl- und Oliven-Kunst

Vincent van Goghs OlivenbäumeEine interessante Webseite über Olivenöl ist die Seite der amerikanischen Olivenölhersteller. Viele Infos rund ums Olivenöl und auch weiterführende Informationen. So gibt es dort auch einen Hinweis auf Künstler, die sich mit Olivenöl oder Olivenbäumen beschäftigt haben, sowie deren Ergebnisse. Hier Vincent van Goghs Olivenbäume.
 
 
 
 
Label für Lombardi OlivenölSehr schön fand ich auch den Hinweis auf Dr. Mark Wickens (Collector of olive oil labels and fruit wrappers), der viele Olivenöletiketten gestaltet hat. Oft für große Firmen wie Basso, aber auch viele kleinere Erzeuger. Eine Auswahl der verschiedensten Labels finden Sie auf seiner Webseite.
Viele weitere Informationen werden angeboten: z. B. eine Veranstaltug in China (OilTech 2007 China April 16-18, 2007. China International Exhibition of Technology & Equipment for Olive Oil & Edible Oil, China World trade Center), das wohl bald in die Olivenölherstellung im großen Stil einsteigen wird. Auf der Webseite eoliveoil.com ist mehr dazu zu erfahren.
Außerdem noch den Hinweis auf den Weltkongress für Öle und Fette 2009 in Australien (WORLD CONGRESS ON OILS AND FATS & 28TH ISF CONGRESS 27 – 30 SEPTEMBER 2009 SYDNEY CONVENTION & EXHIBITION CENTRE, DARLING HARBOUR, SYDNEY, AUSTRALIA), den kannte ich bisher ebenfalls noch nicht.

Sizilien – sonnige Insel mit fruchtigem Olivenöl

Wie vor einigen Postings angekündigt, die kleine Geschichte zu meinem ersten Olivenölkontakt: Ich entstamme einer Familie, die drei Generationen lang mit Obst und Gemüse gehandelt hat. Bei meinem Vater, als damaliger Geschäftsführer der Firma, kam es oft auch zu Aufenthalten im Ausland. Meistens Italien, ganz früher auch schon mal Südamerika (die Firma besaß damals die einzige Bananenreiferei in Niedersachsen, soviel ich zu wissen glaube). Im Alter von 14 oder 15 Jahren durfte ich nach Sizilien mitreisen. Der alte Hafen von Palermo
Wir besuchten – neben einigen landwirtschaftlichen Betrieben, die Trauben, Zitronen, Orangen oder Blutorangen anbauten – auch die Eltern eines Mitarbeiters meines Vaters. Dieser Mitarbeiter hieß Pietro, war sehr lustig und nur ca. 1,50 Meter groß. Er stammte aus armen Verhältnissen und bestand trotzdem darauf, uns bei seiner Familie zum Essen einzuladen. Es gab hauchdünn geschnittene Rinderhuftsteaks vom Grill, nur mit etwas Zitronensaft beträufelt, dazu Weißbrot und Salat. Falls es noch etwas anderes gab, habe ich es vergessen, aber sowohl das Fleisch – soviel Fleisch hatte ich bis dato noch nie in mich hineingestopft; es schmeckte einfach wunderbar; ich befürchte den darauf folgenden Monat gab es bei der Familie kein Fleisch mehr – und der Salat sind in der Erinnerung haften geblieben. Besonders natürlich das Olivenöl. So einen Geschmack hatte ich bisher noch nie erfahren. So fruchtig und intensiv. Bei uns zu Hause hatte noch nie jemand Olivenöl verwendet, da gab´s immer Livio oder ähnlich „raffiniertes“ Zeug.Blick auf den Aetna
Immer wenn ich an Sizilien denke, habe ich den Geschmack des Olivenöls auf der Zunge. Heute glaube ich zu wissen, dass das verwendete Öl ein reinsortiges Öl aus der authochtonen Noccellara del Belice Olive war, einer großen und sehr fruchtigen Sorte.
Da ich mich nun selbst motiviert habe, werde ich demnächst auch ein reinsortiges Noccellara-Öl ins Programm aufnehmen. Ich feue mich schon darauf. Allerdings warte ich erst die Selezione Olio vom nächsten Merum-Heft ab; da werden bestimmt die interessantesten Öle aus Sizilien vorgestellt.
Fotos (2): pixelquelle (der alte Hafen von Palermo und ein Blick auf Europas einzigen tätigen Vulkan: den Aetna auf Sizilien)

Schnelles Abendessen

Ofenkartoffeln mit MajoranGesternabend musste es schnell gehen mit dem Abendessen. Salat, der fast immer im Haus ist, Schweinelachssteak hatte ich mitgebracht, dazu Majorankartoffeln aus dem Ofen. Alles in allem eine halbe Stunde Arbeit. Als erstes die Kartoffeln schälen, halbieren, vierteln oder achteln, je nach Größe. Eine Marinade aus 4cl trockenem Weißwein, 4 Esslöffel Olivenöl (Malva, wie man auf dem Foto erkennen kann), getrocknetem Majoran, etwas Paprikapulver, eine Messerspitze Bockshornkleesamen gemahlen, Himalayasalz und schwarzem Pfeffer aus der Mühle. Die Kartoffel darin mariniert, und in einer Auflaufform oder ähnlich geeignetem Geschirr im Ofen bei 180 Grad ca. 40 min backen. gemischter Salat
Derweil den Salat geschnitten: Eisbergsalat, Radicchio, Stangensellerie, Salatgurke, Tomaten und Feldsalat. Kurz vor dem Servieren mit Dressing anmachen (Chianti-Essig, Olivenöl, Salz und Pfeffer aus der Mühle sollte diesmal reichen).Schweinelachssteaks
Die Schweinelachssteaks habe ich von der Silberhaut und dem Fett befreit, in einer Marinade aus etwas Olivenöl, Salz, schwarzem Pfeffer, Oregano und einem Spritzer Zitronensaft gewälzt und in der Pfanne bei moderater Hitze gebraten.
Dazu gab es etwas Kräuterbutter. Das Rezept dafür verrate ich ein anderes Mal.

Mediterrane Küche oder „Ernährungsirrtümer“

Stand doch gestern ein interessanter Artikel in der Züricher Sonntagszeitung. Thema war die „Mediterrane Küche“. Eigentlich eher eine Abrechnung. Die Autorin Karin Oehmigen hat nämlich – verständlicher Weise – „die Schnauze voll“. Unter der Überschrift „Der Salat ist angerichtet“ (gemeint ist wohl eher: Da haben wir den Salat!) mokiert sie sich über die allenthalben wie Fliegenpilze aus dem Boden schießenden Lokale mit der sogenannten leichten mediterranen Küche. Die „mediterrane Küche“ gibt es ihrer Meinung nach nämlich gar nicht und hat damit sogar Recht. Teilweise. Das, was der Deutsche unter mediterraner Küche versteht, ist das, was viele Ernährungsberater darunter verstehen: wenig Fleisch, viel Obst, Gemüse und Fisch, wenig Fett und wenn, dann nur das „Gute“. Olivenöl also. Dass die Kreter, die ja mit Herzinfarkt so viel am Hut haben wie Ariel die Meerjungfrau mit einem 10.000-Meter-Lauf, als Hauptenergiequelle (mehr als 40% der Gesamtkalorienzufuhr, 50 – 75% davon Olivenöl) Fett angeben, passt natürlich nicht in das Schema einer Ernährungpyramide deutscher Ernährungsfachleute. Es sei denn, man stellte sie auf den Kopf. Bemerkenswert ist außerdem (von mir schon im letzten Jahr publiziert), dass der Fleischkonsum in den Mittelmeerländern alles andere als moderat ist. Am meisten verputzen die Spanier, mit 126,9 kg pro Kopf. Italien immerhin noch 91,5 kg und Deutschland 90,7 kg (Zahlen von 2003, Quelle: ZMP). Im Falle von Spanien sind das jeden Tag ein 250g-Steak und knapp 100g Wurst.
Wenn Ihnen also jemand mediterrane Küche verkaufen möchte, dann fragen Sie doch mal nach dem Fleischanteil in seinen Gerichten. Wichtig ist, dass immer genug qualitativ hochwertiges Olivenöl dabei ist. Was man allerdings hierzulande als gutes Olivenöl in diversen Restaurants finden kann, ist eher Lampantöl. Meist wird nur in der Spitzengastronomie gutes Olivenöl verwendet. Ausnahmen sind selten, dürfen sich bei mir gerne empfehlen und einen aussagekräftigen Kommentar hinterlassen. Ich bin gespannt.

Voll in die Hose

Ein grünes Bett aus Rucola;
Darauf Tomaten – sind welche aus Spanien da;
Salz – natürlich vom Himalaya;
Büffelkäse: Mozzarella;
Balsamico aus Modena;
Olivenöl aus der Toskana;
Der Duft, Geschmack: Hosianna;
Zuviel Olivenöl: dünnes AA.