Neutraler Olivenölgeschmack

Wenn ich so in den Weiten des WWW unterwegs bin, interessiert mich natürlich besonders ein Thema: Olivenöl. So kam ich denn auf einen Rezept-Blog (http://www.yummylicious.de/2007/01/24/selbstgemachte-mayonnaise/), in dem eine Zubereitung von Mayonnaise mit Olivenöl beschrieben wurde. Vorweg: es ist ein einfaches und gutes Rezept.
Die Zutaten:
1 Eigelb
1 TL Dijon-Senf
~ 565 ml Olivenöl
Zitronensaft
Meersalz und schwarzer Pfeffer

Nun scheint es, dass der Blogbetreiber wohl bei EDEKA einkauft, denn 565 ml Olivenöl ist schon sehr genau. Obwohl die Tilde davor “etwa 565 ml Olivenöl” bedeuten soll. Viel schöner aber, finde ich die Aussagen zum Geschmack der Mayonnaise. Zitat: “Auch sollte man beachten, dass Olivenöl einen sehr sehr starken Eigengeschmack hat, der bei Olivenöl extra vergine sogar noch kräftiger ist.” Olivenöl hat einen Eigengeschmack; deshalb mag ich es ja so. Das zweite “sehr” im Satz, macht allerdings Angst. Muss man nicht haben, man kann nämlich auch ein gutes und trotzdem mildes Olivenöl nehmen. Zum Beispiel aus Ligurien. Viel schöner ist aber der nachfolgende Satz, über den ich mich köstlich amüsiert habe: “Wer lieber einen neutralen Olivenöl-Geschmack haben will, der sollte besser Sonnenblumen- oder noch neutraler Mais- oder Rapsöl benutzen.” Haben Sie es bemerkt? Ein “neutraler Olivenölgeschmack” mit Sonnenblumenöl? Interessante These. Kalt gepresstes Sonnenblumenöl schmeckt eigentlich sehr gut – allerdings nicht nach Olivenöl. Raffiniertes Sonnenblumenöl schmeckt nach nichts. Neutraler geht es also kaum. Das Öl findet Verwendung in der Kettensäge meines Freundes – als Schmiermittel. Rapsöl, so es denn aus der Kaltpressung stammt, hat durchaus einen Eigengeschmack. Wie sagt man in Bayern: “D’ Katz frisst Meis, i mogs net!” Meiner Meinung nach taugt Rapsöl mehr zum Treckerfahren. Noch einmal ganz deutlich: Keines der erwähnten Öle (außer dem Olivenöl) hat einen neutralen Olivenölgeschmack. Aber sonst ein ganz nettes Rezept.

Olivenöl = Wundermittel, und keiner weiß warum!

Wenn Ihnen das Olivenöl am Kinn herab läuft, der wunderbare Geschmack des frischen Olivenöls nie aufhören soll, dann gehören Sie nicht zu den dekadenten Schlemmern, sondern sind ein Gesundheit bewusster Esser! Dänische Wissenschaftler fanden nämlich unlängst heraus, dass Olivenöl Zellschädigungen im Körper reduziert und somit hilft, das Krebsrisiko zu senken. Vorweg: Warum das so ist, konnten die Wissenschaftler nicht feststellen, die Vermutungen zielen – mal wieder – auf die einfach ungesättigten Fettsäuren im Olivenöl. Es könnte aber auch andere Ursachen haben.
Einhundertzweiundachtzig gesunden männlichen Probanden im Alter von 20 bis 60 Jahren, aus fünf europäischen Ländern wurden auf “Olivenöl-Kur” gesetzt, und schluckten täglich ihre Rationen. Über einen Zeitraum von nur 14 Tagen übrigens. Das Ergebnis ist bemerkenswert: Die Forscher suchten nach Ablauf der Studie gezielt nach dem Indikator von Zellschäden im Urin, dem so genannten “80codG”. Die Männer, die während der Studie täglich 25 ml Olivenöl zu sich nahmen – die Menge entspricht in etwa der Durchschnittsmenge, die ein Südeuropäer in den Mittelmeerländern täglich konsumiert – hatten von der Substanz durchschnittlich 13% weniger im Urin, als vor dem Test.
Die Forscher meinten dazu, dies könne der Grund sein, warum Nordeuropäer öfter an Krebs erkranken, als ihre südeuropäischen Kollegen, die Olivenöl täglich auf dem Speisezettel haben. Fettiges Essen ist also – zumindest wenn das Fett aus gutem Olivenöl besteht – gesünder als bisher angenommen.
Dazu passt auch eine Studie, die an eineiigen Zwillingen durchgeführt wurde. Hier ging es um die allseits beliebten Cholesterin-Werte. Die Studie zeigt, dass die Gene einen größeren Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben als die Ernährung (oder die Bewegung, aber das ist ein anderes Thema). Um das zu testen, bekamen die Teilnehmer für sechs Wochen eine fettreiche Diät, danach eine fettarme: Der Cholesterinspiegel blieb unverändert. Wichtig: Die Kalorienzufuhr der Teilnehmer blieb stets gleich, egal ob die fettreiche oder fettarme Diät befolgt wurde. Der jeweilige Mangel an Kohlenhydraten oder Fett wurde ausgeglichen – mit Fett oder Kohlenhydraten. Fazit: Erhöhter Fettkonsum scheint keine Auswirkung auf das Körpergewicht zu haben! Und wiederholt sind viele Ernährungsberater in Erklärungsnot …

Olivenöl – Lagerung im Dunkeln, Temperatur egal

Neueste Erkenntnisse der Universität in Udine/Italien belegen, dass Olivenöl zwar dunkel gelagert länger hält, die Temperatur bei der Lagerung aber ziemlich egal ist. Die “Antioxidationskapazität” (Gemeint ist die Fähigkeit der Antioxidantien im Olivenöl, der Oxidation, also der Alterung des Olivenöls entgegen zu wirken) der Olivenöle war bei den Tests der Olivenöle gleich hoch, egal ob das Öl kühl oder bei Umgebungstemperaturen von 40°C gelagert wurde.
Getestet wurden Olivenöle während und nach einer 240-tägigen Lagerung. Die Chemiker an der Universität von Udine in Italien fanden heraus, dass der Nutzen der verlangsamten Reaktionen bei der niedrigen Temperatur durch die stufenweise Kristallisation
der gesättigten Ölmoleküle ausgeglichen wird. Somit ist Olivenöl – im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln, die bei Kühlung länger haltbar sind – etwas ganz Besonderes.
Aber das wussten wir ja schon immer.

Kochen mit Olivenöl und JBK

Carte Noire von Olio RoiIch weiß, ich hänge mit meinem Blog meilenweit zurück. Deshalb werde ich ein paar Themen aufarbeiten, die zum Jahresende “liegengeblieben” sind. Schon vor dem Weihnachtsfest lief der Kochmarathon im Fernsehen. Auf fast jedem Programm konnte man irgend welchen Leuten beim Kochen zuschauen, so man denn wollte. Im Ersten liefen einige Sendungen mit Johannes Baptiste Kerner und diversen Profiköchen. Natürlich war Olivenöl mit von der Partie. Unter anderen ( l´ Affiorato von Galantino z. B., bei uns im Shop erhältlich) das Carte Noire von der Ölmühle Roi. Eines der edelsten Tropföle aus Italien. Und was macht der Mario Kotaska? Er brät doch tatsächlich mit diesem edelen Erzeugnis seine Jacobsmuscheln an, die zu seinem Gericht “Jacobsmuscheln auf Blumenkohl-Kokosnusspürree” gehörten. “Kost ja nix”, mag er sich gedacht haben, allerdings vermute ich eher, dass das Öl da so “rumstand” und es ihm egal war, was er zum Braten benutzte.
Kochen mit Olivenöl ist durchaus in Ordnung. Jeder sollte das machen. Nicht aber mit einem Tropföl edelster Güte. Das ist, als wenn ich das Sauerkraut zum Eisbein mit Chamgagner koche. Es schmeckt niemand heraus.
Kochen und Braten mit Olivenöl: ja, unbedingt! Hier tut es jedoch schon ein einfacheres Olivenöl – Nativ oder Extra Nativ sei dem Koch überlassen. Olivenöle für Literpreise jenseits der 50 Euro sollte man jedoch ausschließlich kalt genießen. Zum Carpaccio vielleicht …

Olivenöl und “Geschützte Ursprungsbezeichnung”

Las ich vor kurzem in einem Blog von einer “Neuen Klasse” von Olivenölen, den D.O.P Olivenölen aus Italien. Da ja die “normalen” Extra vergine” regelmäßig bei diversen Tests durchfallen, solle man doch auf die D.O.P.-Öle zurück greifen.
Leider ist das D.O.P.-Siegel nicht unbedingt ein Garant für Qualität; es sagt nur etwas darüber aus, woher das besagte Öl stammt. Ob dieses Öl nun besser oder schlechter als andere ist, sei dahin gestellt. Man erhöht lediglich die Chance, ein gutes Produkt zu erwerben.

Haare werden nicht mehr sprießen, …

… weiß ich inzwischen. Zumindest nicht mit der von mir über Wochen benutzten Amalthia-Olivenölseife. Amalthia-SeifeFast jeden Tag wusch ich mir mit der “Wunderseife” die spärlich vorhandenen Haare, mehr sind es leider nicht geworden. Zur Körper- und Haarpflege reicht also auch eine ganz normale Olivenölseife ohne bedenkliche Zusätze aus. Wenn sich unter den Bloglesern jemand finden sollte, der andere (bessere) Erfahrungen sammeln konnte, dann möge er diese bitte hier kommentieren.

Hallo Olivenölliebhaber!

Hier finden Sie die neuesten Beiträge meines Olivenöl-Blogs. Ältere Beiträge können Sie unter www.olivenoelkontor.blogspot.com aufrufen. Alles, rund um das Thema Olivenöl findet mein Interesse und wird publiziert. Leider klappt das nicht immer jeden Tag, aber immer öfter.

Sie haben die Möglichkeit, meine Beiträge zu kommentieren – bitte machen Sie regen Gebrauch davon!

Viel Spaß wünscht Ihnen

Mike Seeger
Olivenölkontor