Frittata mit Zucchini

Bei der Zucchinischwemme muss man sich echt was einfallen lassen, um sie möglichst unlangweilig auf dem Speisezettel unterzubringen. Heute gab es die Kürbisgattung in einer Frittata mit Basilikum, Zwiebeln und Tomaten. Eine feine Vorspeise, oder ein voluminöser Hauptgang. Bei uns Letzteres, die Pfanne hat Schuld. Die hat den stattlichen Durchmesser von 32 cm, was bedeutet, dass ich mindestens neun Eier brauche. Mehr ist auch nicht schlimm, denn schon weiland der Olli Kahn rief seinen Mitstreitern zu: „Wir brauchen Eier, Eier!“

32 cm durchmessende Frittata

Nun denn:

Zutaten

  • 3 mittelgroße Zucchini
  • 2 – 3 mittelgroße Zwiebeln
  • 1 – 2 Tomaten, gewürfelt
  • 9 Eier
  • Meersalz
  • Pfeffer schwarz, aus der Mühle
  • 1 Bund frisches Basilikum in feine Streifen geschnitten (Chiffonade)
  • 50 – 80 g Pecorino oder Parmigiano geraspelt (bitte frisch raspeln, das schmeckt man)
  • bestes Olivenöl zum Braten

Die Zwiebeln halbieren und in Streifen schneiden, Olivenöl in einer separaten Pfanne (die über einen Deckel verfügen sollte) erhitzen, die Zwiebeln hineingeben, kurz anrösten und mit geschlossenem Deckel weiterschmoren. Die gewaschenen Zucchini in ca. 3 mm breite Scheiben schneiden und zu den Zwiebeln geben, wenn diese eine bräunliche Färbung aufweisen. Salzen, pfeffern und weiterschmoren, bis die Zucchini fast gar sind (ab und zu wenden nicht vergessen; wer richtig cool ist, der schleudert das Gemüse in der Pfanne).

Derweil die Eier in eine Schüssel schlagen, mit wenig Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen, mit dem Schneebesen aufschlagen und dann den geschnittenen Basilikum und den geriebenen Pecorino oder Parmesan unterrühren.

Das fertige Gemüse etwas auskühlen lassen. Jetzt die große bescichtete Pfanne auf den Herd stellen, etwas Olivenöl (oder Butter, die war hier gerade aus) erhitzen, aber nicht zu heiß werden lassen. Ist das Fett heiß, das Gemüse etwas abgekühlt, dann das Gemüse zu den Eiern geben, gut umrühren und das gesamte „Schlackermaschüh“ in die Pfanne geben. Alles gut verteilen und dann nichts mehr machen. Wichtig ist, dass die Frittata ganz langsam brät. Jetzt den Backofen bei Oberhitze (oder den Grill) auf 180°C vorheitzen, denn die Schweinerei mit dem Wenden der Frittata ersparen wir uns. Beim Rütteln an der Pfanne merken wir, ob die Frittata noch zu flüssig ist, oder schon bereit für den Ofen. Die Masse soll sich schon noch bewegen, aber nicht mehr ganz flüssig sein. Hat sie die richtige Konsistenz, kann sie unter den Grill, bzw. in den Ofen. Es ist überaus hilfreich, wenn der Griff der Pfanne die Hitze aushält. Ich habe das Problem nicht, ich kann den Griff abnehmen. Hat die Frittata Farbe genommen, ist sie auch schon fertig und kann serviert werden. Wer keinen 32 cm durchmessenden Teller hat, der denkt sich was aus, oder reduziert das Rezept um ein Drittel und nimmt die 25er Pfanne.

Ich hatte noch etwas geriebenen Schnittkäse übrig, der kam auch noch auf die Frittata, man wirft ja nichts weg. So eine Frittata ist ein richtiger Tausendsassa, die emanzipierte sogar eine Tausendsassarin. Man kann mit unheimlich vielen Zutaten variieren (also jetzt nicht Kühlschrank ausfegen und Frittata machen, die Zutaten sollten schon frisch sein), und so fast jede Woche Frittata machen, immer wieder anders. Wer’s nachmachen möchte, dem wünsche ich schon mal gutes Gelingen (so eine 32 cm-Frittata unfallfrei auf einen Teller zu bekommen erfordert schon etwas Geschick).

Frittata con Zucchine

Traditionell wird die Frittata in Italien in Vierteln (Achteln etc.) serviert, kann heiß, warm oder mit Zimmertemparatur genossen werden, lediglich aus dem Kühlschrank ist sie bäh! Und das Bestreuen mit gehackter, glatter Petersilie konnte ich mir nicht verkneifen.

Ricottanockerl auf Tomatencarpaccio

Ricottanockerl mit Tomatencarpaccio

Da ja mittlerweile alles, was in dünne Scheiben geschnitten auf den Tisch kommt, als Carpaccio bezeichnet wird, schließe ich mich heute dieser Unsitte an, auch wenn die Scheibchen von den heimischen Gartentomaten sooo dünn gar nicht waren. Außerdem hätte es Ricottanockerln heißen müssen, es waren nämlich zwei.

Am meisten freute ich mich auf die erste Ochsenherztomate aus eigenem Anbau: zu Recht! War sehr aromatisch und hatte eine schöne Süße und angenehme Säure. Des Weiteren gesellten sich noch Scheibchen von gelben Tomaten, halbe Cocktailtomaten und Scheiben einer „normalen“ Sorte. Gewürzt einfach mit Meersalz und Tellycherriepfeffer aus der Mühle, beträufelt mit bestem Olivenöl (Alisseos). Dazu gab es aus Büffelricotta hergestellte Nockerl (Nocken). Büffelricotta mit Meersalz würzen und mit Olivenöl glattrühren, 1 -2 kleingehackte Frühlingszwiebeln und ebenfalls kleingeschnittene Basilikumblätter unterrühren und mit einem Löffel Nockerl formen und auf den Tomaten platzieren. Im Nachhinein ließe ich die Frühlingszwiebel weg, war ein wenig zu deftig, ansonsten eine sehr schmackhafte und einfache Vorspeise, die aber nur mit aromatischen Tomaten funktioniert. Zudem ist das keine Diätspeise, denn durch den Ricotta mit zusätzlichem Olivenöl und dem Öl auf den Tomaten kommt schon einiges Fett in die Mägen der Nockerln verzehrenden Damen und Herren.

Zucchinisüppchen auf die Schnelle

Wie im letzten Beitrag schon geschrieben, ernten wir zur Zeit täglich drei bis vier Zucchini aus unserem Garten. Bei 15 Pflanzen auch kein Wunder. Inzwischen versuchen wir – leider erfolglos – welche zu verschenken: „Geh mir bloß weg, ich habe selber genug im Garten!“ So bleibt halt nichts anderes über, als täglich (na ja, fast) Zucchini zuzubereiten.

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