Frohe Ostern

OsteroliveEs wäre doch gelacht, wenn nicht auch zu Ostern ein Olivenölbezug gefunden würde. Habe ich natürlich, zumindest zum Olivenbaum. In einem schönen Ostergedicht von Friedrich Rückert. Zugegeben: Der Olivenbaum hat eine etwas unrühmliche Rolle in dem Gedicht, ein blutendes Opferlamm fehlt natürlich auch nicht, aber die Auferstehung naht, denn schließlich ist ja Ostern. Deshalb habe ich auch die Buntstife rausgeholt und ein ganz spezielles Osterei angemalt: unsere Osterolive. Es müssen ja nicht immer Eier sein.

Am Ostermorgen

von Friedrich Rückert

Am Ostermorgen schwang die Lerche
sich auf aus irdischem Gebiet
und, schwebend überm stillen Pferche
der Hirten, sang sie dieses Lied:
Erwacht! Die Nacht entflieht.
Das Licht zerbricht
die Macht der Nacht;
erwacht ihr Lämmer all, erwacht,
auf feuchtem Rasen kniet!

Es ward von einem Osterlamme
getan für alle Welt genug,
das blutend an dem Kreuzesstamme
die Schuld der ganzen Herde trug.
Des Sieges Stunde schlug!
Das Grab, es gab
den Raub vom Staub
zurück; nun weidet grünes Laub,
ihr Lämmer fromm und klug!

Der Baum des Lebens, fluchbeladen,
stand abgestorben, dürr und tot.
Des Lammes Blut ihn mußte baden;
nun wird es blühend rosenrot.
Gewendet ist die Not!
O seht, her geht
der Hirt, der wird
die Herde weiden unverirrt
im neuen Morgenrot.

Ernährungsgewohnheiten

Es gibt drei Lebensmittel, auf die ich ungerne verzichten würde:

  • Olivenöl
  • Tomaten
  • Fleisch

In der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit für mich aufgelistet; eher könnte ich also auf Fleisch, als auf Tomaten verzichten (ohne Olivenöl geht gar nicht). Aus diesem Grund gibt es bei mir mindestens zwei Mal pro Woche Tomaten mit Mozzarella zum Abendessen. Jetzt mal abgesehen vom Geschmack, tue ich mit diesem Essen auch etwas für meine Gesundheit! Dafür ist nicht nur das Olivenöl zuständig, sondern auch die Tomaten. Denn die enthalten das Carotinoid Lycopin. Je reifer die Tomaten, um so mehr Lycopin (am häufigsten ist Lycopin übrigens in Dosentomaten und Tomatenmark vertreten). Nun nützt uns das Lycopin pur gar nüscht. Es muss nämlich gelöst werden im Körper. Und wer ist dafür zuständig? Richtig! Das Olivenöl. Lycopin ist fettlöslich und entfaltet dann mannigfache Wirkungen. Eine Wikipedia-Erklärung gefällig?

Lycopin (Lycopen) ist das wichtigste Carotinoid. Es verleiht den Tomaten (Solanum lycopersicum) und Hagebutten die rote Farbe. Reife Tomaten haben einen besonders hohen Lycopinanteil. Er liegt bei ca. 3,9 – 5,6 mg pro 100 g reife Tomaten. Wesentlich mehr Lycopin enthalten Dosentomaten: ca. 10 mg pro 100 Gramm Doseninhalt. Dosentomaten werden meist erst in reifem Zustand geerntet und enthalten deshalb mehr von diesem höchstwahrscheinlich gesundheitsfördernden Inhaltsstoff. Konzentriertes Tomatenmark enthält sehr hohe Lycopinkonzentrationen (circa 62 mg Lycopin pro 100 Gramm). Es ist ein Kohlenwasserstoff. Es existiert auch eine Karottensorte, die signifikante Mengen Lycopin enthält.
Lycopin, das in Dosentomaten oder in Tomatenmark enthalten ist, ist angeblich vom menschlichen Körper besser verwertbar. Die Verfügbarkeit von Lycopin ist aus verarbeiteten und erhitzten Produkten (z. B. Tomatensaft) höher als aus rohen, da beim Erhitzen die pflanzlichen Zellstrukturen aufgebrochen werden und das Lycopin gelöst wird. Eine deutliche Resorptionssteigerung wird durch die Kombination mit Fett erreicht.
Lycopin zählt zu den Antioxidantien und gilt als Radikalfänger, d.h. es kann bestimmte aggressive Moleküle im menschlichen Körper unschädlich machen. Studien haben gezeigt, dass Lycopin die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Krebsarten (zum Beispiel Prostata- und Lungenkrebs) signifikant reduzieren kann. Auch eine gute Wirkung bei rheumatischen Beschwerden wird diskutiert.
Außerdem wird der UV-Schutz der Haut durch Einlagerung von Lycopin in die Hautschichten verbessert. Lycopin ist daher auch ein natürlicher Sonnenschutz.

TomatenmarkLetzteres ist schon 2001 von Wissenschaftlern bestätigt worden, denn die Kombination von Lycopin und Olivenöl, regelmäßig (am Besten täglich) eingenommen, schützt vor Sonnenbrand. Um 40% niedriger ist das Sonnenbrandrisiko bei zehnwöchigem Verzehr von täglich 40g Tomatenpaste mit 10g Olivenöl, stellten die Forscher fest. Nun gibt es sicherlich gefälligere Kombinationen von Olivenöl und Tomaten, eben „Tomaten mit Mozzarella“ zum Beispiel. Eins meiner Lieblingsrezepte finden Sie im Olivenöl-Blog.

Genuss

Entgegen vieler anders lautender Meinungen, hat Genuss erst einmal nicht viel mit Geld zu tun. Genuss findet man auch in den kleinen Dingen. Ein frisch geerntetes Radieschen aus dem Garten: knackig, aromatisch, scharf; auch das ist Genuss. Die ersten kleinen Zucchini, noch mit der Blüte daran, die man mit Allerlei füllen kann: Genuss! Das „stinknormale“ Schweineschnitzel vom Metzger, der seine Schweine noch vom Bauern nebenan bezieht und das in der Pfanne nicht um die Hälfte schrumpft; vor allem: das schmeckt, wie ein Schnitzel schmecken muss! Genuss! Das frisch gezapfte Bier von der kleinen Privatbrauerei in der Stammkneipe: ebenso ein Genuss. Sie merken: Genuss hat auch immer eine kleine Geschichte, eine Philosophie – jedenfalls für mich.
Olivenernte in ItalienEin neues Olivenöl zu probieren ist für mich Genuss. Nur kommt jetzt der Zeitpunkt, in dem das Thema Geld eine Rolle spielt. Ein gutes Olivenöl ist nicht billig, und billiges Olivenöl ist nicht gut! Viele Tests von unabhängigen Instituten und Institutionen beweisen das, und letztlich tut das auch mein Geschmackssinn. Was muss ich als Verbraucher nun ausgeben für ein gutes Olivenöl? Einfache Faustregel: Nie weniger als acht Euro pro Liter! Alles, was unter diesem Preis angeboten wird, liegt unter dem Preis für die Produktionskosten der Ölmühle. Mit ein wenig Fantasie ist vorstellbar, was das für Öle sind, die zum Dumpingpreis angeboten werden. Das Motoröl für Ihr Auto ist meist teurer.
Zwanzig Liter Olivenöl pro Jahr und Person verbrauchen die Kreter, die ein Durchschnittseinkommen haben, welches weit hinter unserem liegt. Der Stellenwert eines guten Olivenöls ist dort somit sehr hoch angesiedelt. Ein kretischer Gastwirt der schlechtes Olivenöl verarbeitet, hat bald keine Gäste mehr – zumindest keine einheimischen. Die Deutschen, die es gerade einmal auf knapp einen Liter Olivenöl pro Jahr und Person bringen, haben Nachholbedarf. Geschmacksneutrales Öl? Wo bleibt da der Genuss? Von gesundheitlichem Wert ganz zu schweigen. Lassen Sie sich ein, auf den Genuss von Olivenöl. Die Geschmacksvielfalt der verschiedensten Olivenöle ist so groß, da ist für jeden etwas dabei: mildes Olivenöl aus Ligurien oder vom Gardasee, mittelfruchtiges aus Griechenland, Kreta, Portugal, fruchtiges Olivenöl aus Apulien, Sizilien, Andalusien, scharfes Olivenöl aus der Toskana und so weiter. Probieren Sie, und nutzen Sie die Möglichkeiten, Probierpakete zu bestellen. Solche guten Olivenöle zu probieren ist Genuss pur!

Die andere Seite des Genusses

Es gibt viele Menschen, die bezeichnen auch eine gute Zigarre als Genuss; das Ziehen an einer Pfeife, ja die ganz normale Zigarette. Letztgenannte sind – zu Recht – in der Kritik. Nach einem schönen Essen im Nobelrestaurant als Nichtraucher den Qualm einer 100,- € teuren Zigarre einzuatmen ist kein Genuss, sondern Belästigung. Genuss sollte nicht auf Kosten und Gesundheit anderer stattfinden. Wie es der Kabarettist Grünwald neulich in „Ottis Schlachthof“ so schön formulierte: „Ich habe nichts gegen Messerwerfer. Ich habe auch nichts gegen Raucher; aber wenn ich komme, sollen die gefälligst aufhören!“
In diesem Sinne: Gönnen Sie sich ein wenig Genuss, denn Genuss ist auch eine Form von Glück!

Kochbuchempfehlung vom Olivenölkontor

Kochbuch Cucina ItalianaEs gibt eine unüberschaubare Menge an Kochbüchern. Davon sind viele zu gebrauchen, einige vollkommen wertlos, andere gesuchte Raritäten. Eine dieser Raritäten möchte ich empfehlen: Cucina Italiana – Das große Buch der italienischen Küche. Herausgegeben von der „Accademia Italiana della Cucina“. Gesammelte, gut bebilderte Rezepte, ein wenig Warenkunde und ein Kapitel über italienischen Wein runden das Buch ab. Die Rezepte sind wirkliche Originale, so wie man sie teilweise auch schon vor 100 Jahren gekocht hat. Viele Rezepte, die mit Olivenöl, aber auch Rezepte (vorwiegend aus Norditalien), die mit Butter zubereitet werden. Eine unverfälschte italienische Küche also. Das Schlechte: Das Buch scheint es neu nicht mehr zu geben. Das Gute: Ein Exemplar ist noch gebraucht zu bekommen, beim größten Online-Buchdealer Amazon. Eile tut also Not, wenn man das Exemplar noch ergattern möchte. Ich verspreche Ihnen: Es lohnt sich!

Olivenölsendung auf RBB

Heute, am Nachmittag um 15:30 Uhr lief im TV-Sender RBB eine der wirklich guten Sendungen über Olivenöl. Leider – und das ist das Schlechte – gibt es die Sendung nicht als Mitschnitt zu kaufen. Schade, denn das hätte sich wirklich gelohnt. Eine Sendung die nicht nur informativ sondern auch aktuell war. Olivenölherstellung vom Granitstein bis zu den neusten Produktionsmethoden und der Lagerung von Olivenöl unter Luftabschluss mit Stickstoff war alles gut erklärt. Ganz nebenbei erfuhr man noch etwas über Aceto Balsamico und natürlich über den gesundheitlichen Wert des Olivenöls. Ebenfalls wurde über den Etikettenschwindel beim Extra Vergine berichtet: im Interview mit den Chefredakteuren von Merum und ArtFakt. Rundum gelungen also. Zum Schluss der Sendung servierte dann der bayerische Vorzeigekoch Alfons Schubeck ein Milchspeiseeis mit darüber geträufeltem toskanischen Olivenöl. Gschmackig.

Olivenöl und Kirche

Im Stephansdom in Wien war gestern, am Montag, dem 2. April 2007 die Ölweihe. An dem Tag werden die Öle für das Kirchenjahr geweiht. „Das durch das Weihegebet geheiligte Olivenöl wird zu einem Symbol für Christus selbst, der der Gesalbte ist.“, steht auf der Webseite des Doms zu lesen. Dass also schon Jesus Christus mit Olivenöl in Verbindung gebracht wird, finde ich toll.
Ölweihe im Stephansdom in WienSo gibt es verschiedene Öle, für verschiedene Anlässe. „Das Chrisam ist ein durch die Beimischung von Balsam wohlriechendes Salböl, durch das die damit Gesalbten, die „Christen“, den „Wohlgeruch Christi“, nämlich das Evangelium, verbreiten sollen.“ Dann gibt es ein Kranken- und Katechumenöl: „Das Krankenöl und das Katechumenenöl ist jeweils reines Olivenöl. Mit dem Katechumenenöl werden die Taufbewerber zu Beginn des Taufunterrichtes gesalbt. In der Liturgie der Salbung heißt es dabei: „Es stärke dich die Kraft Christi, des Erlösers“. Das Öl ist hierbei ein Sinnbild für Gesundheit, Freude, Kraft und Glück, wie es auch in den Psalmversen 45,8; 23,5; 104,15 heißt.“ Eine bessere Werbung für Olivenöl kann einem kaum einfallen. Einzig: Verzehrt wird es nicht, sondern nur gesalbt. Aber man kann nicht alles haben.
P.S. Las ich doch gestern in der „Frankfurter Allgemeinen“ unter den Stellenanzeigen, dass die Rapsölindustrie 50 Theologen einstellt, die in der Bibel und sonstigen religiösen Schriften nach der Erwähnung von Rapsöl suchen sollen …
Vergessen Sie den letzten Absatz; der 1. April ist ja schon vorbei!

Presseportal und Olivenöl passen einfach nicht zusammen

Als ich heute morgen die neueste Meldung des Presseportals über Olivenöl las, überkam mich wieder tiefe Depression. Ich vermute, die Damen und Herren Journalisten der DPA-Tochter machten ihre Ausbildung im „Grevenbroicher Tagblatt“ unter Horst Schlämmer (womöglich wörtlich genommen; man weiß es nicht). Es ging um das verminderte Risiko an Krebs zu erkranken. Dass Sie diese Meldung hier schon im Februar lesen konnten, spricht für die Aktualität dieses Blogs.
Das Presseportal meldet also: „Die Wissenschaftler führen diese Wirkung des Olivenöls auf seinen hohen Gehalt an einfach gesättigten Fettsäuren zurück.“ Hört sich ja erst einmal gut an, ist nur leider falsch! Zuerst handelt es sich nicht um einfach gesättigte Fettsäuren, sondern um einfach ungesättigte. Doch noch wichtiger als ein Schreibfehler ist die fälschlich aufgestellte Behauptung. Denn die Wissenschaftler führen die Wirkung keineswegs auf die einfach ungesättigten Fettsäuren zurück – sie vermuten es nur. Es kann auch an den Fettbegleitstoffen im Olivenöl liegen, oder der Kombination aus allem. Nichts wird ausgeschlossen. Berufen hat sich das Presseportal auf einen Artikel in der Rentner-Bravo Apotheken-Umschau. Bleibt zu hoffen, dass hier wenigstens die korrekten Angaben gemacht werden.
Dass das Presseportal nicht zum ersten Mal so einen Humbug verbreitet, konnte man in meinem alten Blog an dieser Stelle lesen. Ich nehme an, in der Redaktion des Presseportals wird „Stille Post“ gespielt, anders ist das ja wohl nicht zu erklären.

Olivenöl und Rheuma

Dass Olivenöl entzündungshemmend wirkt, wurde schon oft gemeldet. Eine sehr gute Empfehlung fand ich vor kurzem in dem noch jungen Blog des Dipl. Oec.-troph. Andreas Rehn. Diese entzündungshemmenden Eigenschaften kann man nämlich auch sehr gut nutzen, wenn man unter Rheuma leidet. Neben viel Fisch – wegen der Omega3-Fettsäuren – soll auch Olivenöl helfen, die Symptome zu lindern. Eine praktische und noch dazu wohlschmeckende Variante, sein Rindersteak zu marinieren, fand ich in besagtem Blog: das Steak mit Rotwein und Olivenöl marinieren! Der Rotwein soll dafür sorgen, dass gesättigte Fette aus dem Fleisch „gesogen“ werden, das Olivenöl fügt reichlich einfach ungesättigte Fettsäuren hinzu. Die Fettbegleitstoffe, die im Olivenöl vorhanden sind und zusätzlich für Entzündungshemmung verantwortlich sind, machen so ein saftiges Rindersteak zu „Functional Food“. Als bekennender Fleischliebhaber kommen solche Empfehlungen natürlich gerade recht. Ich habe zwar kein Rheuma, aber vorbeugen ist besser ….

Olive Oil Award in Zürich 2007

Sieben Mal „Gold“ für „Extra Vergine“ Olivenöle

Am 22. März 2007 hat an der Hochschule Wädenswil (HSW) der “6th International Olive Congress – Zurich 2007” stattgefunden.
Im Mittelpunkt des Kongress stand die Verleihung des „International Olive Award – Zurich 2007“.
Produzenten, Importeure und Einzelhändler aus elf verschiedenen Nationen hatten insgesamt 166 Olivenöle „Extra Vergine“ zur Bewertung angemeldet– wieder einige mehr als im Vorjahr. Das „Swiss Olive Oil Panel“ der HSW degustierte die Produkte und nahm die objektive sensorische Beurteilung vor. Sieben Olivenöle wurden mit der „Goldenen Olive“ und sieben weitere mit der „Silbernen Olive“ ausgezeichnet. Zusätzlich erhielten elf Olivenöle „Extra Vergine“ einen „Award“ für ihre hervorragende sensorische Qualität.
Die Beurteilung der Olivenöle bestand aus der Intensitätsbewertung von zehn Kriterien, die das IOOC (International Olive Oil Council) definiert. Zunächst wurde festgestellt, ob das Öl frei von negativen Eigenschaften ist, was eine Grundvoraussetzung für die Klassifizierung von Olivenöl in der „Extra Vergine“-Qualität darstellt. Außerdem wurden die Fruchtigkeit, die Bitterkeit und die Schärfe der Öle beurteilt, allesamt positive Attribute für Olivenöl. Alle drei positiven Attribute zusammen bildeten dann die Grundlage für die Bewertung des harmonischen Gesamteindrucks und dessen Dauerhaftigkeit in Nase und Gaumen und damit für die Prämierung der besten Öle.
Vorbereitung zur BlindverkostungVon den 157 eingegangenen Testobjekten klassifizierten sich schließlich 50 für die Entscheidungsrunde. Prämiert wurden sieben Olivenöle mit der Auszeichnung „Goldene Olive“, weitere sieben mit der „Silberne Olive“. Die Teilnehmer erhielten für ihr ausgezeichnetes Öl ein Zertifikat sowie die Berechtigung zum Druck von Etiketten mit dem entsprechenden Logo „Goldene, resp. Silberne Olive“. Weitere elf Öle erhielten den Ehrenpreis „Award“. (im Bild die Vorbereitung zur Blindverkostung der Olivenöle in den typischen blauen Gläsern, damit der Tester nicht von der Farbe des Öls abgelenkt bzw. beeinflusst wird.)
Die 157 Olivenöle wurden aus insgesamt elf verschiedenen Ländern eingereicht: ca. 38% stammten aus Italien, 27% aus Griechenland, 23% aus Spanien, 6% aus der Türkei und je ca 2% aus Australien und Portugal. Aber auch Öle aus der Schweiz, aus Zypern, Frankreich, Jordanien und Syrien waren dabei.

Transparenz auf dem Olivenölmarkt

Anlässlich einer Konsumentendegustation an der „Gourmesse Zürich“ vom 5. bis 8. Oktober 2007 im Kongresshaus Zürich werden dieselben Öle vom Endverbraucher blind degustiert und nach Beliebtheit beurteilt. Die 15 bestplatzierten Öle dürfen dann den Schriftzug „OLIO 2007“ auf ihren Etiketten tragen.
Die Ziele des Olive Oil Award sind die Transparenz auf dem Olivenölmarkt und die nachhaltige Qualitätssteigerung. So dienen die Ergebnisse den Produzenten, Importeuren und Einzelhändlern als wissenschaftliche Basis für die mittel- bis langfristige Qualitätsverbesserung von „Nativem Olivenöl“. Gleichzeitig bietet der Anlass einen repräsentativen Überblick über die Qualität des Olivenölangebots auf dem nationalen und internationalen Markt.

Anspruch und Wirklichkeit

Im Rahmen der Preisverleihung fand auch der „6th International Olive Congress – Zurich 2007“ statt. „Olivenöl – Anspruch und Wirklichkeit“ hiess es auf dem Tagungsprogramm. Unter der Moderation von Stefan Schramm, Chefredaktor des Magazins „Salz & Pfeffer“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus der Produktion, dem Handel, des Konsums und der Sensorik über die These, dass vor lauter Vielfalt keine Transparenz mehr möglich sei. Im Anschluss an den Kongress und die Preisverleihung konnten die Öle degustiert werden. Eine ideale Gelegenheit, speziell für Konsumentinnen und Konsumenten, die Produzenten und Händler persönlich kennen zu lernen.

Kommentar vom Olivenölkontor

Leider hat es diesmal für keines unserer Öle zur Goldenen oder Silbernen Olive gereicht. Lediglich konnte das Ravidá – im letzten Jahr mit der Goldenen Olive ausgezeichnet – einen Award einheimsen. Die Hersteller, die ihr Öl für solch eine Verkostung zur Verfügung stellen, sind natürlich überzeugt, dass ihr Öl einen Preis verdient. Schlechte Olivenöle wird man deshalb dort kaum finden. Wirklich aussagekräftig ist dieser Award dennoch nicht, da ausschließlich der Geschmack und der Geruch (Sensorik) in einer Blindverkostung getestet und bewertet werden. Eine chemische Analyse findet nicht statt. Diese könnte zum Beispiel über Fettbegleitstoffe im Olivenöl Aufschluss geben; insbesondere den Polyphenolen als wesentliches Qualitätsmerkmal. So ist es relativ „ungefährlich“ ein Öl in diese Verkostung zu schicken; auch weil die Sensorikergebnisse nicht detailliert mitgeteilt werden. Über die nicht ausgezeichneten Olivenöle erfährt man dann auch nur den Produzenten, den Händler und einige zusätzliche Angaben zur Produktion der jeweiligen Olivenöle. Wen es interessiert, der kann hier die Teilnehmerliste mit den Olivenölen und den Auszeichnungen als PDF anschauen oder herunterladen.
Ich bin übrigens überzeugt, dass im nächsten Jahr wieder das eine oder andere Öl aus unserem Sortiment zu den „Oliventrägern“ avanciert.

Im Fernsehen nicht viel Neues

Olivenernte auf KretaIn der Sendereihe „Planet Wissen“ war das Olivenöl dran. Mit Dieter Oberg als Olivenölexperten, Sarah Wiener durfte ein wenig kochen und Birgit Klaus mit Dennis Wilms als Moderatoren, die durch die Sendung führten. Zu berichten hatten die beiden allerdings wenig Neues. Auch Dieter Oberg konnte nicht wirklich mit Innovativem aufwarten. Eher im Gegenteil: Erst reist er mit einer Grafik über Olivenölkategorien an, die schon etwas älter war, denn die Grenze für freie Fettsäuren war dort noch mit einem Prozent angegeben und nicht richtiger Weise mit 0,8%. Dann flunkert er uns auch noch an, als er, gefragt, ob es denn qualitative Unterschiede bei der neuen Herstellungsweise von Olivenöl oder der traditionellen gäbe, mit „Nein“ antwortet. Dass es sehr wohl Unterschiede gibt, konnten fleißige Olivenöl-Blog-Leser nämlich schon hier lesen! Schämen Sie sich wenigstens ein bisschen, Herr Oberg.
Neu für mich war lediglich die Initiative der Spanier in Andalusien, aus dem Oliventrester Energie zu erzeugen. Und dass Frau Wiener ihre Spiegeleier nicht in Olivenöl brät. Selbst schuld.
Ach ja, und ein übergewichtiger Immunologe aus München verriet uns etwas über die Kreta-Diät (an der er selbst wohl nicht teilgenommen hat). Wer sich also umfassend über Olivenöl informieren wollte, musste sich mit Allgemeinplätzen und dummem Moderatorengeschwätz abfinden (Das sieht aber lecker aus!!!).
Da empfehle ich persönlich, sich einfach durch die Blogeinträge im Olivenölkontor zu lesen, dann könnten Sie selbst eine Sendung zum Olivenöl machen. Junior dreht dann das Video und stellt es bei Youtube, Clipfish oder wo auch immer ein. Ich verlinke es dann an dieser Stelle.
Aussagekräftiger waren da die beiden Sendungen von NZZ Format, der neuen Zürcher Zeitung vor einigen Jahren (siehe hier und hier). Dort wurde – neben neuen Herstellungsmethoden – auch auf Panschereien hingewiesen. Dies hat man in dieser Sendung vermieden. Vollends irritiert hat der Herr Wilms die Zuschauer (und Frau Wiener), als er von industriell und nicht industriell hergestelltem Olivenöl sprach. Unterscheidet man doch einfach die Größe und Kapazität der Ölmühlen. Immer noch hat Olivenölherstellung mit Industrie nichts zu tun. Lediglich das Abfüllen und Mischen diverser Olivenöle könnte man als industriell bezeichnen (Nur Olivenöle der Kategorie Olivenöl, also ohne Nativ oder Nativ Extra Zusatz sind industriell hergestellt, sprich „raffiniert“. Dies meinte der Herr Wilms aber nicht). Ich vermute, dass weder die Zuschauer, noch die Moderatoren wesentlich schlauer aus der Sendung geworden sind. Schade eigentlich.