Sugo al Pomodoro, oder vom Hölzchen zum Stöckchen

In Italien sollte man, so man die Möglichkeit hat und zur richtigen Zeit, nämlich zur Tomatenzeit, im Lande ist, unbedingt Tomatensugo kochen. Vergesst all´ die „tollen“ Konserven, die Fertigsugos und unbedingt: vergesst Mama Miracoli! Sugo von frischen, aromatischen San-Marzano-Tomaten ist einfach unvergleichlich – wenn man die richtigen Zutaten nimmt.

Die bekommt man auf den italienischen Wochenmärkten, die ein Eldorado für Foodjunkies wie mich sind. Alles frisch, das Gemüse sehr günstig und aus der Region, und vor allen Dingen ist so ein Marktbesuch interessant bis lustig, zuweilen auch lästig, wenn sich mal allzuviele Menschen in den engen Straßen drängen.

Markt in Cecina, Gemüsestand Weiterlesen

Schlemmerreise durch Italien – Podcast Teil 1

„Il Ghiottone Errante“ (übersetzt könnte man es „Die umherirrende Naschkatze“ oder „Der umherirrende Feinschmecker“ nennen) heißt das Original von Paolo Monelli, der in der 30er Jahren des letzten Jahrhunderts im Auftrag seines Arbeitgebers, der Zeitung „Corriere della Sera“ eine Schlemmerreise durch Italien machte, und diese in oben genanntem Buch veröffentlichte. Das Original wird immer einmal wieder aufgelegt, allerdings ist es nur in Italien zu bekommen. In den 70er Jahren hat der Heyne-Verlag die Übersetzung von Hansi Kessler (Schlemmerfahrt durch Italien) als ein Taschenbuch mit zusätzlichen 120 „Originalrezepten“ herausgegeben. Es erschien unter dem Titel „Spezialitäten der italienischen Küche“ mit dem Hinweis „Schlemmerreise durch Italien“ als Dachzeile (ISBN 3-453-40073-9). Die Rezepte sind – mit Verlaub – oft schlecht und wenig original, aber der Text!

Eines der schönsten Bücher über Italien, die ich bisher las. Dabei sehr humorvoll, manchmal melancholisch, machmal voll überbordender Begeisterung, manchmal poetisch. Ein Buch um Essen und Wein und Italien, teiweise heute noch aktuell.

Da ich es so schön finde, dachte ich: Mach doch mal einen Podcast! Der erste Teil folgt im Anschluss, weitere Teile produziere ich in unregelmäßiger Reihenfolge, so, wie es meine Zeit erlaubt.

Noch ein rechtlicher Hinweis: Trotz eingehender Recherche bei den Verlagen konnte mir niemand sagen, ob es für die Publikation als Podcast einen Rechteinhaber gibt. Wenn, dann sitzt er in Italien und ist nicht auffindbar. Sollte dieser Podcast gegen irgendwelche Rechte verstoßen, bitte ich um Nachricht in den nächsten zwei Wochen (dann nehme ich ihn sofort wieder herunter), oder er möge für immer schweigen!

Und nun geht’s los:

[audio: Monelli_1.mp3]

Der kleine Mike möchte bitte nicht aus dem Gartenparadies abgeholt werden

Vorteile gibt es zuhauf, wenn man in einer größeren Stadt lebt. Da wären zum einen die vielfältigen kulturellen Angebote, die Infrastruktur, man kann theoretisch auf ein Auto verzichten, MAN HAT SCHNELLES INTERNET und vieles mehr. Auf dem Lande zu leben ist mitunter gar nicht so leicht. Busverbindungen gibt es kaum, Kinder müssen mit Bussen in die Schule fahren, früher aufstehen als ihre Klassenkameraden, und wenn sie endlich zu Hause sind, sind die Mitschüler aus der Stadt oft schon mit den Hausaufgaben fertig. Hat man zudem noch ein Kind in der Obertufe, wird man auf dem Lande mit dem zwingenden Kauf einer Monatsbusfahrkarte zu 75 Euro diskriminiert. Die Verbindung mit der Außenwelt zu halten wird zumindest dann schwierig, wenn kein Auto (oder eines zu wenig) vorhanden ist, und die Internetverbindung noch aus den Anfängen des Pliozän zu stammen scheint.

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