Braciole alla Pugliese con l’olio Crugnale extravergine biologico

Apulien, auch die Kornkammer Italiens genannt, ist nicht nur reich an Getreidefeldern, auf denen der Grano Duro, der Hartweizen, angebaut wird, sondern verfügt auch über reichlich Olivenbäume. Auf Grund der heißen Witterung und den im Geschmack sehr ausgeprägten Olivensorten Coratina (eher im Norden Apuliens) und Ogliarola (im Landesinneren) ergeben die Oliven ein sehr fruchtig-würziges Olivenöl. Immer noch (leider) landet das meiste davon in irgendwelchen Mischölen der großen Ölkonzerne in Italien, zusammen mit griechischem, spanischem oder afrikanischem Olivenöl. Erst wenige Erzeuger haben den Mut und die finanzielle Möglichkeit, ihr Öl selbst zu vermarkten. Und warum erzähle ich das alles? Weil ich Vollhorst Apulien mit Abruzzen verwechselt habe, und doch eigentlich etwas kochen wollte, was regional zum tollen biologischen Olivenöl Crugnale passt. Welches aus Abruzzen kommt. Dort gibt es eine autochthone Olivensorte namens Gentile di Chieti, die ein feines und fruchtiges Olivenöl ergibt. Das Crugnale hat mich überzeugt und findet sich demnächst in unserem Shop.

Nun gibt es also apulische Rouladen mit Papardelle aus den Abruzzen, so war die Einleitung nicht ganz vergebens. Sucht man nach apulischen Rezepten, findet man leider wenig. Wohl nicht, weil die Apulier nichts essen, sondern weil es kein Gericht geschafft hat, nachhaltig die Kochbuchautoren zu fesseln. Dies versuche ich zu ändern. Die Rouladen schmeckten nicht nur hervorragend, sondern auch ganz anders, als man Rouladen gewohnt ist.

Zutaten für vier Personen:

  • 4 Rinderrouladen aus der Kugel oder der Oberschale von ca.250 g/Stck
  • 200 gr durchwachsenen Bauchspeck (ich habe geräucherten genommen, Pancetta wäre besser)
  • 100 gr geriebener Parmesan oder Grana (Frisch reiben!)
  • 1 EL gehackte glatte Petersilie
  • 2 Knoblauchzehen
  • 100 gr grüne, entsteinte und gehackte Oliven
  • 1 400ml-Dose San-Marzano-Tomaten
  • ½ Tasse Olivenöl Extra Vergine Crugnale

RouladenfüllungRouladen plattiert Weiterlesen

Hessenpizza

Man kommt schon mal auf abstruse Ideen, wenn man gerne kocht. Da probiert man Dinge aus, die eigentlich gar nicht gehen, die dann aber doch Bestand haben. Der „Toast Hawaii“ von Clemens Wilmenrod mal als Beispiel, oder Mohrenkopf im Brötchen (ich weiß, politisch nicht korrekt, aber Mohrenkopf bleibt Mohrenkopf und Negerkuss Negerkuss, so!). Auch Harzkäse mit Marmelade finde ich eine seltsame Kombination, um es mal vorsichtig zu formulieren. Sogar Spitzenköche wie Henry Levi kommen auf zuerst nicht nachvollziehbare Kombinationen, wie Seezunge mit Räucherspeck in einer Sahnesauce. Nun bin ich weder Fernseh- noch Spitzenkoch, trotzdem mache auch ich mir Gedanken um neue Gerichte. Da es bei uns öfter Pizza gibt, hatte ich nun die Idee, diese mit einem nordhessischen Nationalgericht zu „vermählen“, dem Weckewerk. Die Nichthessen werden sich nun fragen, was das denn ist, Weckewerk. Zuerst einmal ein relativ preiswertes Essen, bestehend aus Schweinehackfleisch, Schwarten, Gewürzen (Salz, Pfeffer, Majoran, Kümmel u. a.) und Brötchen – in Hessen auch Wecken genannt. Bei den Hausschlachtungen wurden in dieser „Spezialität“ die Schlachtabfälle verwertet. Alles durch den Wolf gedreht mit etwas Schlachtebrühe vermengt und gut gewürzt. Waren die Zeiten schlecht, kamen mehr Wecken (oder Weggen) hinein, in besseren mehr Fleisch. Angeboten wird es heute meist gekocht im Kunstdarm. Es wird entweder in Scheiben geschnitten und gebraten, oder im Topf heiß gemacht. Dazu gibt es Kartoffeln und Essig- oder Salzgurken, Rote Beete oder grünen Salat. Normaler Weise. Für die Hessenpizza ist alles anders.

Zuerst benötige ich einen Pizzateig, dessen Rezept ich nach jahrelangem Herumexperimentieren für mich quasi zementiert habe. Zum einen ist es leicht zu merken, zum anderen passt die Menge genau in meine Küchenmaschine:

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Olivenöl wird immer gesünder

Wenn das so weitergeht, mit den positiven Meldungen über Olivenöl, dann habe ich ein echtes Problem: meine jährlich zum 1. April erscheinende Glosse nämlich (siehe hier, hier und hier). Ich habe so langsam den Eindruck, als seien das selbsterfüllende Prophezeiungen.

Nun hat man heraus gefunden, wie der Entzündungs hemmende Bestandteil Oliocanthal im Olivenöl wirkt. Er bindet im Hals an die gleiche Stelle, wie das Entzündungs hemmende Ibuprofen. Trotz dem die Substanzen sich strukturell vollkommen unterscheiden, aktivieren sie in der Kehle den Rezeptor TRAPA1. US-Biologen, die diesen Vorgang entdeckten, erklären sich somit, warum der natürlich im Olivenöl vorkommende Stoff Oleocanthal ähnlich wirkt, wie Ibuprofen. Beide Stoffe sind in der Lage, über den Rezeptor TRAPA1 das Enzym Cyclooxigenase (COX) zu hemmen.

Die Studie hat zudem gezeigt warum besonders hochwertiges Olivenöl, dessen Kratzen in der Kehle bei Kennern als Indiz für erstklassiges Olivenöl gilt, ebenso wie flüssiges Ibuprofen im Hals kratzt: Der Rezeptor sitzt an der Rückseite der Kehle.

(Quelle: „The Journal of Neuroscience“, Vol. 31, S. 999-1009)

Da Olivenöl auch nachweislich positiv auf Herz und Kreislauf wirkt (hier ist das Antioxidans DHPEA-EDA im Olivenöl „schuld“), auf natürliche Weise den Cholesterinspiegel senkt (1993 gab es ein Experiment mit einer Gruppe von Studenten, die täglich eine halbe Tasse Olivenöl tranken. Nach nur einer Woche war der Cholesterinspiegel dieser Studenten deutlich gesunken), zudem eine schöne Haut macht, da Olivenöl unserem Unterhautfettgewebe ähnelt, frage ich mich, was für positive Eigenschaften ich meinem Lieblingslebensmittel noch andichten soll, im April. Vielleicht „Olivenöl lässt amputierte Gliedmaßen nachwachsen“? Zumindest kann ich dann auf Bestellungen von Zsa Zsa Gabor hoffen.

Futtern wie bei Muttern: Kohlrouladen

„Drüben gibt es frischen Kohl, den ich hol’, so leb’ denn wohl!“* rief ich meiner Gattin munter zu, und machte mich auf den Weg zu einer Palette Weißkohl, die mitten in der Gemüseabteilung des Supermarkts platziert war. Darüber ein Schild mit der Aufschrift: Weißkohl – Stück 1 Euro!

„Gibt’s ja nicht.“, dachte ich, und bestaunte die Kohlköpfe unterschiedlichster Größe, dabei auch einige echte „Kawenzmänner“! So suchte ich mir den größten aus, und gab ihn meiner holden Gattin zum „an die Kasse schleppen“, denn wir hatten keinen Einkaufswagen dabei, und ich hatte schon schwer an zwei Flaschen Beaujolais Noveau zu tragen (es war der 21. November 2010), deren Kauf der eigentliche Grund für den Besuch im Supermarkt war. Nun konnte ich so ein Schnäppchen natürlich nicht ausschlagen, obwohl ich zugebe, dass mir der Landwirt, der seinen Kohl so verschleudern muss, sehr Leid tut.

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Scharfes Gedicht

In der Kürze liegt ja bekanntlich die Würze, und so ist eine japanische Gedichtform, das Haiku, in drei Versen durch. Was uns das Haiku sagen möchte, das soll man aus dem realen Leben interpretieren. Mitunter ziemlich langwierig und „um die Ecke gedacht“. So benötigt man einen scharfen Verstand, um ein Haiku zu begreifen – und einen wachen Verstand, um ein Haiku anzufassen und richtig zu führen: das Chroma Haiku Damascus Kochmesser, nur echt mit dem Falken.

Falls man nicht aufpasst, hat man mal „dranne“ Fingerkuppen gehabt. Vor einiger Zeit hatte ich ja schon einmal von dem Haiku-Damascus-Kochmesser berichtet, und meine Sehnsucht nach so einem Messerchen kund getan. Das ist bei einer lieben Freundin haften geblieben, die mich am Montag mit diesem Messer überreich zum Geburtstag beschenkte. Ich war baff; echt!

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Weihnachtsgeschenk 2010: der iCutter

So virtuos ich auch mit Kochmessern umzugehen verstehe – die jahrelange Übung macht’s –, so habe ich doch bei Ei ein Problem. Setze ich das Frühstücksmesser an, ziele, hole aus um zuzuschlagen, ist noch alles in bester Ordnung. Aber jetzt: Batsch, knirsch – zu hoch getroffen. Nochmal: Batsch, knirsch – Ei in der Mitte zerteilt, Eigelb fließt wohin es nicht soll, nämlich aufs Frühstücksbrett und den Eierbecher, statt in meinen Mund. Von zehn Frühstückseiern werden nur knapp 60% annährend korrekt geköpft. Ärgerlich!

Zu Weihnachten aber, gab es Abhilfe: den iCutter (ich nenne den mal so, weil es gerade modern ist; obwohl der nicht von Apple designed, sondern von WMF entworfen wurde, also nix mit Touchscreen, eingebauter Wasserwaage und Frischekontroll-App).

iCutter

Nun sieht das Teil ja putzig aus, beim ersten Anblick erschließt sich allerdings noch nicht, wie es denn genau funktioniert. Das geht so:

iCutter bei der Arbeit

Beim Zusammendrücken der „Eierschere“ fahren fiese gezackte Messerchen aus dem Inneren, und sollen so das Ei von seinem Schalenhütchen befreien. Grausame, mittelalterliche Folterknechte erblassten vor Neid, könnten sie dieses schöne Instrument sehen, für das es so viele fantasievolle Folteranwendungen gäbe. Betrogene Ehefrauen kämen auf dumme Gedanken, stieße ich sie mit der Nase auf abwegige Anwendungsmöglichkeiten, was ich hiermit ausdrücklich nicht tue!!!

By the way: Er funktioniert ganz gut, der „iCutter“. Lediglich bei den etwas größeren Exemplaren ist die geschaffene Öffnung für den Eierlöffel zu klein. Ansonsten: angesetzt, von oben etwas angedrückt, Schere zusammendrücken – knirsch, Hütchen ab. Toll! Und: ein richtiger Eicatcher, der iCutter.

Rustikale Gänselebergalantine mit Entenbrust

Traditionell findet unser Gänseessen am zweiten Weihnachtsfeiertag mittags statt. Da wir diesmal zu siebt waren, war mir eine Gans etwas wenig, zudem wollte ich eine neue Füllung ausprobieren, die mit einigen Essern allergiemäßig nicht kompatibel ist. Dazu aber später …

Rustikale Gänselebergalantine mit Entenbrust, Balsamicohimbeeren und Salat von Eisberg und Radicchio mit Johannisbeeressi-Honig-Dressing

Jedenfalls haben zwei Gänse auch zwei Lebern, und mit denen gedachte ich eine Galantine herzustellen. Einfach mal so, auf die Schnelle. Dazu benötigte ich, neben der zwei Lebern, 200 g Schweinenacken, 150 g grünen Speck, eine Entenbrust ohne Haut, einen Esslöffel Pistazienkerne, 4 cl Calvados, ca. 100 ml Sahne und ein Ei. Da Pastetengewürz nicht zu bekommen war, in den Geschäften im nahen Umkreis, nahm ich zusätzlich zu Salz und Pfeffer etwas Wildgewürz, eine Msp. Cardamom und eine Msp. Bockshornkleesamen.

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Küchenfensterausblicke

Als wir auf Barbaras Spielwiese im Oktober 2009 herumtollten, und das Spiel „Ich zeig Dir meins, Du zeigst mir Deins“ spielten, da war es noch überall grün und leidlich warm. Dem ist zur Zeit mitkusinen mitnichten so. Deshalb frisch aufgewärmt, die Blicke aus dem Küchenfenster (das Küchenfenster hat auch den Vorteil, dass es bei Kälte nicht zusammenschrumpelt wie des Mannes bestes Teil, bei einer anderen Variante des oben genannten Spiels):

Blick aus dem linken Küchenfenster

Blick aus dem rechten Küchenfenster

Und wer sich nun animiert fühlt, Ausblicke aus seinem/ihrem eigenen Fenster zu zeigen, der kann sie gerne schicken, oder im Kommentarfeld verlinken.

Olivenölblog-Streetview

Nun hoffe ich, dass ich mit meinen Nachbarn keinen Ärger bekomme, oder gar die Häuser verpixeln muss.

Fondue bourguignonne

Wie gestern schon angekündigt, hier einige Grundrezepte für Fonduesaucen aus dem „Hause Olivenölkontor“. Das Fondue mit in heißem Olivenöl frittiertem Fleisch gehört bei uns zu Weihnachten dazu, wie „wegen“ zum Genitiv. Verwendet werden Filets vom Schwein, der Pute, Hähnchenbrust oder Kalbfleisch aus der Keule, sowie die kleine Nuss vom argentinischen Weiderind, im Handel auch als Huftsteak erhältlich. Natürlich kann man auch Kalbs- und Rinderfilet nehmen, aber der Geschmack des etwas marmorierteren Fleisches gefällt mir besser. Auch Lammrücken und -filet haben wir schon „fonduerisiert“.

In meinem (weiteren) Bekanntenkreis wird auch ab und zu Fondue gegessen, dazu aber Fertigaucen gereicht. Wenn es mal ganz schnell gehen soll – OK; ich habe es noch nicht probiert aus Angst, unsere jährliche Fondue-Orgie würde entzaubert durch profanan Ketchupgeschmack. Aber jetzt ist Weihnachten, und da wird sowieso alles selbst gemacht (na ja, fast). Besonders die Fonduesaucen. Wer jetzt schon mal an die Küchenwaage denkt, an genau abgemessene Gewürzzutaten, den muss ich enttäuschen. Hier wird – bis auf ein paar Klassiker, die immer gleich schmecken MÜSSEN – experimentiert. In jedem Jahr habe ich Ideen für unzählige Saucen, was dazu führt, dass schon mal für acht bis zehn Saucen Platz auf dem Tisch geschaffen werden muss. In diesem Jahr waren es zehn: sieben „normale“ Saucen, und drei Saucen, die auch extrem Allergie gebeutelte und laktoseintolerante EsserInnen angstfrei verzehren können.

Mein Grundrezept ist einfach: 1 Teil Mayonnaise (selbstgemacht mit Olivenöl) und zwei Teile Joghurt. Um den Fettanteil zu reduzieren, habe ich in diesem Jahr die selbstgemachte Mayonnaise weggelassen und fertige Salatcreme mit 23% Fettanteil (Miracle Whip) genommen. Und ich gebe es gerne zu: Ich wollte auch etwas Zeit sparen. Der Geschmack der selbstgemachten Mayonnaise ist zwar besser, aber nicht so viel, dass es den größeren Aufwand rechtfertigte, den zu reduzieren ich in diesem Jahr trachtete. Trotz allem, war ein Nachmittag weg.

Fonduesaucen

Zu den sieben Glückseligkeiten, ähh Saucen: Immer dabei ist eine Schnittlauchsauce, die so einfach, wie schmackhaft ist. Obiges Grundrezept wird mit fein geschnittenen Schnittlauchröllchen angereichert, bis die Sauce fast fest wird. Abgeschmeckt mit Salz und Worcestersauce. Wichtig hierbei: Schnittlauch immer frisch geschnitten dazu geben, damit die ätherischen Öle nicht in die Luft, sondern in die Sauce entweichen. Auch wichtig, und das gilt für alle Saucen: sie müssen einen Tag ziehen. Können also am Vortag zubereitet werden. Wenn nur frische Zutaten verwendet werden, ist die Haltbarkeit mindestens eine Woche garantiert, bei selbstgemachter Mayonnaise natürlich nur zwei Tage, was auch mit ein Grund ist, hier auf die fertige Mayonnaise auszuweichen. Übrigens die einzige Zeit im Jahr, in der ich solch eine verwende.

Die für die Familie wichtigste Sauce ist die Currysauce. Hiervon machte ich schon unzählige Varianten, die erste und einfachste muss es aber immer wieder sein: Grundrezept plus reifer Banane (am wichtigsten), mit frischer Anananas und Fruchtsaft (Orange oder Multifrucht) mit etwas Zitronensaft im Mixer zu einem zähen Fruchtpürée verarbeiten, und mit viel Currypulver zu der Joghurtmischung geben. Nur mit Salz und eventuell zusätzlichem Currypulver abschmecken. Es funktioniert auch mit den im Feinkosthandel erhältlichen Currypasten, das Ergebnis ist aber ein völlig anderes. Ausprobieren!

Ebenfalls immer dabei ist eine Kräutersauce mit Schnittlauch, Blattpetersilie, Dill, Kresse, Rettichsprossen und – nach Geschmack – entweder fein geschnittener Zwiebel oder gehacktem Knoblauch. Die Kräuter müssen alle frisch sein, mit getrockneten schneckt es nicht!

Dann gab es eine Paprikasauce: zum Grundrezept scharfes Ajwar (Paprika-Aubeginensauce) und ein wenig Heinz-Ketchup. Unspektakulär aber durchaus beliebt.

Neu im Repertoire ist eine Harissa-Sauce: hier kommen zum Grundrezept Harissapaste, Ajwar, Ketchup, Kichererbsen (entweder Sprossen, oder Kichererbsen aus der Dose, gewaschen und abgetropft), Granatapfelkerne und etwas Honig dazu. Abgeschmeckt wird mit der Gewürzmischung „Ras el Hanut“. Ein absoluter Synapsenknaller!

Eine Fetasauce gab es ebenfalls: Grundrezept plus ein im Mixer mit Sahne und Milch und frischem Knoblauch pürierter Fetakäse aus Schafs- und Ziegenmilch. Dazu gehackte Blattpetersilie. Schmeckt natürlich besonders gut zu Lamm.

Zum absoluten Standard gehört auch eine Meerrettichsauce, die denkbar einfach ist: Grunrezept plus frisch geriebener Meerettich und etwas Zitronensaft. Abgeschmeckt wird nur mit Salz. Und wenn beim Probieren nicht zumindest die Nase läuft, dann fehlt noch Meerrettich! Ich brauchte eine ganze Wurzel: „Holla, die Waldfee!“

lactosefreie Fonduesaucen

Bei den Saucen für meine Allergiker (Sohn) und Laktoseintoleranten (die Freundin) konnte ich weder auf Kuhmilchprodukte, noch auf Mayonnaise zurück greifen. Kein Ei, kein Soja, kein Garnichts. Was geht? Früchte und Gemüse, Gewürze ohne Soja-, Getreide- oder Dextrosebestandteile, Schafs-, Ziegen- und Büffelmilchprodukte. Wie bekomme ich nun das für den Geschmack benötigte Fett in die Sauce? Nun als erstes machte ich eine Avocadocreme. Hiezu pürrierte ich zwei geschälte und in Würfel geschnittene Avocados mit 250 g Schafsjoghurt etwas Olivenöl und dem Saft einer halben Limette. Da hinein rührte ich 150 g Ziegenfrischkäse und zwei Bunde in feine Röllchen geschnittenen Schnittlauch. Abgeschmeckt mit Fleur de Sel und ein wenig Ras el Hanut. Schmeckt auch Nichtallergikern.

Zu einer Currysauce verarbeitete ich 150 g Ziegenfrischkäse, 250 g Schafsjoghurt, sowie zu einer Paste pürriert: eine Banane mit einer halben Mango, ein Walnuss großes, in feine Würfe geschnittenes Stück Ingwer und etwas Fruchtsaft. Das Ganze cremig gerührt und mit Currypulver und Salz abgeschmeckt.

Eine Schafskäsedipp sollte es auch sein: 200 g Feta mit drei Zehen grob zerkleinertem Knoblauch und ca. 100 ml bestem Olivenöl im Mixer pürriert, und in eine Mischung aus 150 g Ziegenfrischkäse und 125 g Schafsjoghurt gerührt. Der Käse brachte ausreichend Salz mit, sodass nur noch gehackte Blattpetersilie dazu kam.

Nun habe ich Euch hoffentlich ausreichend Input gegeben, um selbst ein wenig zu experimentieren, und tolle Kreationen von Fonduesaucen zu erschaffen. Das Grundrezept ist auch keine Pflicht, sondern dient nur zur Anregung. Ich wünsche Euch viel Genuss mit Eurem nächsten Fondue. Meins kommt morgen Abend …

Weihnachten

Endlich sind sie da, die lang ersehnten Festtage! Ruhig sollen sie sein, Genuss sollen sie bringen und die Freude, mit der ganzen Familie zusammen zu sein – insbesondere beim Essen.

In diesem Jahr gibt es bei uns – wie jedes andere Jahr auch – Fondue am heutigen Heiligabend. Darauf freuen wir uns das ganze Jahr, nachdem es von Heiligabend bis Neujahr bestimmt vier Mal auf dem Plan steht, und es spätestens am 2. Januar keiner mehr sehen, und vor allem riechen kann. Denn es gibt Fleisch-Fondue, mit in Olivenöl frittiertem Fleisch von Pute, Kalb, Rind und Schwein. Dazu mindestens sechs verschiedene Saucen, die selbstverständlich alle hausgemacht sind. Das Wohnzimmer riecht nach Tagen noch nach dem Fondue. Die ersten Tage möchte man am liebsten schon morgens den Topf in Gang werfen, so betörend ist der Duft, der sich aber mit fortschreitender Zeit ins gefühlt Unangenehme kehrt. Sei’s drum, jetzt ist vor dem Fondue und entsprechende Vorfreude angesagt.

Ein paar Saucenrezepte folgen dann am ertsen Feiertag, nur für den Fall, dass Ihr für Silvester ebenfalls Fondue ins Auge gefasst habt, und auf Fertigsaucen verzichten möchtet. Auch für Lactoseintolerante gibt es drei Rezepte, bei denen Milchprodukte von der Kuh keine Rolle spielen. Zudem sind sie frei von Soja oder Getreideprodukten, enthalten weder Senf noch Sellerie. Also: Allergiker aufgepasst!

Nun wünsche ich allen einen schönen Heiligen Abend und ein paar schöne Feiertage bei gutem Essen, guten Getränken und guten Gesprächen.