Es grünt so grün, wenn Spargels Blüten (noch nicht) blühen

Spargelzeit. Die Rezepte für diverse Spargelgerichte treibt es genau so in die Medienlandschaft wie den Spargel aus der Erde. Nur erntet man den Spargel – damit er schön weiß bleibt – tunlichst bevor der Kopf aus der Erde lugt. Es sei denn, man lässt ihn absichtlich aus der Erde kommen, um grünen Spargel zu ernten. Mit zusätzlichem Inhaltsstoff Chlorophyll und einem Zuwachs an Asparagussäure. Letztere ist auch dafür verantwortlich, dass nach dem Verzehr von Spargel der Urin diesen strengen Geruch hat.
Weil grüner Spargel bei uns sonst eher schwiegerstiefmütterlich behandelt wird, habe ich mich für diesen entschieden. Für vier Personen als reichliche Vorspeise oder gar leichte Hauptspeise benötige ich ein Kilo grünen Spargel, ein halbes Kilo Cocktailtomaten (um Himmels Willen niemals nie aus Holland!!!), vier getrocknete Tomaten, ca. 20 entsteinte, längs halbierte grüne Oliven, 50 g Pistazienkerne, 50 g Pinienkerne, 100 g Parmesan am Stück, einige Blätter Basilikum, mittelfruchtiges Olivenöl Extra Nativ, zum Beispiel „Helena“, ca. sechs Esslöffel eines guten Balsamicos, Meersalz und schwarzen Pfeffer aus der Mühle.
Getrocknete TomatenDen Spargel habe ich geschält (nur das untere Drittel) und die Enden abgeschnitten, anschließend in Salzwasser mit etwas Zucker gekocht, er sollte nicht zu weich werden, je nach Dicke sind sechs bis acht Minuten ausreichend*. Dann in kaltem Wasser abgeschreckt, damit er nicht weiter gart und seine schöne grüne Farbe nicht ins gräuliche wechselt. Mit einem Tuch habe ich ihn dann vorsichtig trocken getupft. Aus dem Balsamico, dem Meersalz, schwarzem Pfeffer und 12 Esslöffeln Olivenöl eine Emulsion gerührt, und den Spargel damit mariniert.
Getrocknete TomatenDie getrockneten Tomaten habe ich in dünne Streifen geschnitten und in Olivenöl eingelegt. Idealer Weise macht man dies schon ein paar Tage vorher, denn werden die Streifen etwas weicher. Ich mag allerdings die härtere Konsistenz und das Trockenfrüchten eigene Aroma. Die Cocktailtomaten habe ich halbiert, die Pistazien dazu gegeben und die Mischung mit Meersalz und etwas Olivenöl, sowie dem Basilikum mariniert.

Marinierte Cocktailtomaten

Das Basilikum bitte niemals mit dem Messer schneiden, es bekommt sonst unansehnlich schwarze Ränder; ich habe es einfach etwas klein gezupft. Und ja: Basilikum ist sächlich. Warum? Darum! Die Pinienkerne habe ich in einer Pfanne ohne Fett angeröstet und beiseite gestellt. Den Parmesan in dünne Blättchen geschnitten und gegen diverse Familienangehörige vor dem zu frühen Verzehr verteidigt.
Nun geht es schon ans Anrichten. Der Spargel wird auf vier Teller so verteilt, dass der Hausherr und Zubereiter (oder nur der Hausherr) zwei, drei Stangen mehr erhält. Fragen Sie nicht, das macht Mann so. Sollte von der Balsamicoemulsion noch etwas übrig sein, wird diese auf dem Spargel verteilt. Jetzt kommen die in Öl eingelegten Trockentomaten darüber. Das übrige Öl wird um den Spargel verteilt. Die Tomaten-Pistazien-Basilikum-Mischung kommt jetzt ebenfalls auf und um den Spargel, genau so, wie die halbierten Oliven; dann die gerösteten Pinienkerne und zum Schluss der Parmesan. Das war es dann schon. Die Geschmacksknospen haben so gejubelt, dass die Geschmackspolizei wegen ruhestörenden Lärms mit Endorphinhemmern im Schlepptau vorbei kam, um die körperliche Ordnung wieder herzustellen. In echt jetzt.

Spargelsalat von grünem Spargel mit Tomatenvariationen und Pinienkernen

Ein Klick aufs Bild, macht den Salat zum Anbeißen groß!

*Der Spargel sollte zwar nicht zu weich werden, aber zu knackig ist auch nichts. Der Spargel entwickelt sein typisches Aroma erst mit dem Garen.

Göttliche Versuchung

Denkt man an Helena, ist Griechenland, seine Sagen, Homer mit seiner „Ilias“ nicht weit. Ist man zudem als angehender Vater felsenfest davon überzeugt, dass das kleine dunkelhaarige, schreiende Etwas mal groß und schön wird, dann ist die Namensfindung einfach: Helena! Auch „Die schöne Helena“ genannt. Ich drückte also nicht nur die Daumen, sondern auch meine Frau und das Kind in der Hoffnung, dass da mal was Vernünftiges draus wird. Man weiß ja nie.
Das ist mittlerweile fast 16 Jahre her, und was soll ich sagen: das Drücken hat sich gelohnt!

Die schöne Helena mit Helena, unserer Hausmarke

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Was es nun mit den Olivenölflaschen im Arm meiner Tochter auf sich, und überhaupt mit Olivenöl zu tun hat, das lest Ihr/lesen Sie dann in diesem Artikel.

Carpaccio mit Bärlauch

An dieser Stelle hatte ich ja schon einmal über eines meiner Lieblingsgerichte und meiner Art der Zuberreitung desselben geschrieben: das Carpaccio. Da jetzt Bärlauchzeit ist, habe ich das Rezept dahingehend abgewandelt, dass der Knoblauch durch frischen Bärlauch ersetzt wurde. Der Vorteil ist: nicht alle Welt kann am nächsten Tag auf meinen Knoblauchverzehr schließen. Nach dem Knoblauchverzehr duftet man meist unangenehm aus dem Mund. Zumindest für diejenigen, die sich dem Genuss rohen Knoblauchs nicht hemmungslos hingegeben haben, wie ich das ab und an tue. Bärlauch schmeckt ja ganz ähnlich, hat aber keine duftenden Nebenwirkungen (was meinem Sohn auch zu Gute kommt, denn der hat heute eine Aufnahmeprüfung an der Fachhochschule in Aachen – wer möchte, darf Daumen drücken).
Ich bin, muss ich zugeben, in manchen Dingen maßlos. Das Betrifft in erster Linie den Olivenölverzehr. Aber auch andere Dinge haben es mir angetan: Parmesankäse und Grana Padano, Meersalz von Alisseos und natürlich der Bärlauch. Deshalb sieht es auf dem Teller auch mächtig voll aus. War aber Vor-, Haupt- und Nachspeise.

Carpaccio mit Bärlauch

Konversieren über’s Bärlauch konservieren

Der Bärlauch wächst und wächst, und bevor er anfängt zu blühen, sollte er geerntet werden. Was aber nun tun, mit dem vielen Bärlauch? Irgenwann hängt einem auch das schmackhafteste Pesto zum Hals heraus, also heißt es: konservieren! Aber wie?

Gewaschener Bärlauch

Bärlauchschwemme: gewaschener Bärlauch auf dem Küchentuch.

Man kann den Bärlauch einfrieren, aber das, was dann aufgetaut in der Küche liegt, hat mit dem Geschmack und dem Aussehen von frischem Bärlauch nicht viel gemein. Die meiner Ansicht nach beste Methode, den Bärlauch geschmacklich und farblich optimal zu konversieren, ist, ihn in Olivenöl einzulegen. Dazu hacke ich den Bärlauch grob und gebe ihn in die Küchenmaschine, dessen Behälter ich vorab mit dem scharfen rotierenden Messer bestückt habe. Ruhig ordentlich voll machen. Dann gebe ich Meersalz (oder Kristallsalz aus dem Himalaya) dazu, und gieße bestes Olivenöl (Kolymvari) darüber. Die Menge ist variabel, hier muss man ausprobieren.

Bärlauch in der Küchenmaschine

Bärlauch grob geschnitten, in der Küchenmaschine mit Salz und Olivenöl.

Die Bärlauch-Olivenölmasse sollte salzig, aber nicht versalzen schmecken. Diese fülle ich in Gläser, und gebe obenauf noch einen guten Schuss Olivenöl, damit nur ja keine Luft an den Bärlauch kommt. Die Gläser kommen in den Kühlschrank, der Inhalt lässt sich so ca. zwei bis drei Monate konservieren. Hat man, wie ich, mehrere Gläser gefüllt, und ist sich sicher, dass man diese nicht in dieser Zeit aufbrauchen kann, dann kann man natürlich Freunden und Nachbarn eine Freude machen, oder die Gläser einfrieren, um sich im tiefsten Winter an dem frischen Bärlauchgeschmack zu erfreuen.

Bärlauchmasse in Gläser abgefüllt

Wenn man beim Ernten mit der Sense unterwegs war, fallen dabei eine ziemliche Menge an Bärlauchknospen an. Diese bitte nicht wegwerfen, sie sind eine Delikatesse. Ich habe einige auf die Pizza vom Wochenende gegeben und mitgebacken, man kann sie aber auch in Essig konservieren, um sie als Vorspeise zu servieren. Einfach einen guten Weinessig mit etwas Zucker aufkochen, den Essig über die in Gläser geschichteten Knospen geben. Deckel drauf und abkühlen lassen. So halten sie sich Monate lang, und man hat immer was zu naschen.

Sensation: Olivenöl hilft gegen Demenz – Papst schwört ab

Wie einige Kirchenoberen der katholischen Kirche im Vatikan feststellen mussten, wirkt der exzessive Verzehr von Olivenöl dem geistigen Verfall entgegen. Nachdem der Papst in den letzten drei Wochen dem heimischen Livio, Mazola und der Sanella abgeschworen hatte, und diese Fette mit Olivenöl ersetzte, sind auf einmal wieder intelligente Äußerungen von Papst Benedikt zu vernehmen. Geradezu revolutionär die Entscheidung, die Pius-Brüderschaft aus der Kirche zu entfernen. Ja, man sah den Papst angeblich sogar mit Kondomschachteln hantieren – natürlich von Fromms.
Einige Bischöfe seien darauf hin sehr pikiert, und erklärten den Insalata Caprese zum Insalata non grata.

Insalata non grata

Insalata non grata.

Bildquelle: Paul-Georg-Meister/pixelio.de

Weitere Bestrebungen, den Papst vom Olivenöl fern zu halten, und doch lieber Rapsöl zu verwenden, fruchteten nicht. „Raps, das war sein letztes Wort, dann trugen ihn die Englein fort!“ sind für Benedikt geradezu der Beweis für die Schädlichkeit der Verwendung anderer Fette als Olivenöl. So sei er froh, war zu vernehmen, dass die geistigen Flatulenzen der letzten Monate endlich ein Ende gefunden hätten. Nun konzentriere er sich wieder auf die vor ihm liegenden Aufgaben (einige Bischöfe nämlich, legten sich vor ihm auf den Kirchenboden, und gaben kund, ihr Amt aufgeben zu wollen) und spiele mit dem Gedanken, den Dalai Lama und einige Ayatollas zur Bibelstunde einzuladen.
Einen Nachteil hätte der Verzehr von literweise Olivenöl täglich, war unter dem Siegel der Verschwiegenheit von der Klononne zu erfahren: „Der heilige Stuhl ist jetzt öfter!“

Gestern beim Kaffeetrinken …

… an dem einige Freundinnen meiner Frau teilnahmen: Die sportliche D. mümmelt an ihrem Stück Minikuchen herum, und begründet ihre Bescheidenheit mit hohen Cholesterinwerten. „Also, ich weiß gar nicht, warum ich so hohe Werte habe, dabei ernähre ich mich doch so gesund. Nur wertvolle Fette und so.“ „Kann nicht sein,“ sagt meine Frau, „bei uns hast Du noch nichts gekauft!“ (Das nenne ich mal Loyallität!) „Na ja,“ meint D., „Omega-3-Fettsäuren, und so.“ Das ‚und so‘ führt sie nicht näher aus, aber zu den Omega-3-Fettsäuren gibt es dann doch einiges aufzuklären. Jahrelang sagte man den Fettsäuren aus dem Seefisch wahre Wunderdinge nach. Schutz vor Herzinfarkt und Krebs zum Beispiel.
Nach dem endlich einmal evidenzbasierte Untersuchungen stattgefunden haben, das heißt, Untersuchungen, die sich auf Beweise aus der Medizin stützen, musste erklärt werden: Omega-3-Fettsäuren schützen weder vor Krebs, noch vor Herzinfarkt (im Gegensatz zu Olivenöl), und haben keinerlei positive Auswirkungen auf die Sterblichkeit.
Fakt, liebe D., ist also, dass Du einfach dem Marketing und der Augenwischrei der Raps- und Fischölindustrie aufgesessen bist. Wie so viele andere auch …

Quellen: „Wer gesund isst, stirbt früher.“ Udo Pollmer/Dr. Monika Niehaus, Hooper, L. et al.: „Risk and Benefits of omega 3 fats for mortality, cardiovascular disease, and cancer: systemati review.“ British Medical Journal 2006

Zwiebelsuppe ohne Tubaspiel

Sie hat ja so was an sich, die Zwiebelsuppe. Sie steht in dem Ruf, Blähungen zu verursachen, mitunter sogar mit Todesfolge. Alles Quatsch, natürlich. Eine gut gemachte Zwiebelsuppe bläht noch nicht einmal. Dafür habe ich Zeugen!
Damit nun auch andere in den Genuss pupsfreier Zwiebelsuppe kommen, hier mein Rezept. Die Menge ist so bemessen, dass mindestens zehn Personen ein Süppchen abbekommen. Wenn so viele Gäste nicht geladen, die Familie nicht groß genug, oder Sie sogar Single sind, egal, machen Sie trotzdem soviel. Sie schmeckt auch aufgewärmt und lässt sich zur Not einfrieren. Ich benötige ca. zwei Kilo Zwiebeln, knapp zwei Liter kräftige Fleischbrühe, 250 ml trockenen Weißwein, 100 ml Cognac, 100 g Butter und 50 ml Olivenöl, sowie ein Lorbeerblatt. Pro Person eine Scheibe geröstetes Weißbrot und je eine Scheibe Schweizer Gruyère zum Überbacken.

Stationen der Zwiebelsuppenherstellung

Zum Fotografieren des Endprodukts hatte ich leider nicht mehr die Zeit, die Gäste schrien schon nach der nächsten Portion. Aber ich habe ja noch was zurück behalten …

Die Zwiebeln schneide ich in dünne Streifen und lasse sie in der Butter mit dem Olivenöl angehen. Sie sollen keine Farbe nehmen, sondern nur glasig werden. Bei der Menge dauert es ungefähr 15-20 Minuten. Dann lösche ich mit dem Cognac und dem Weißwein ab, fülle mit der Fleischbrühe auf und gebe das Lorbeerblatt dazu. Das Ganze soll mindestens eine Stunde sanft vor sich hin köcheln. Abgeschmeckt wird ausschließlich mit Meersalz und Pfeffer aus der Mühle. Das überaus wichtige Lorbeerblatt wird aus der Suppe verbannt. Der Geschmack ist nun optimal, um nicht geil zu sagen. Nun in Suppentassen füllen, das der Tasse mittels Ausstechen angepasste Weißbrot darauf geben, den Käse auf das Weißbrot drapieren und die Tassen unter dem Grill oder im Backofen bei Oberhitze überbacken. Ist der Käse schön gebräunt, gleich servieren und die Gäste währenddessen auf die sehr heiße Suppentasse hinweisen. Finger verbrennen wär’ ja blöd.
Schuld an der blähenden Wirkung der Zwiebel ist übrigens ein Zuckermolekül namens Rhamnose. Dieses kann im Dünndarm nicht verwertet werden, sondern wird erst im Dickdarm durch Bakterien zersetzt, wobei die berüchtigten Flatulenzen entstehen. Durch die Zubereitung und vor allem die lange Kochzeit werden die meisten der Moleküle unschädlich gemacht, sodass Sie die Zwiebelsuppe unbeschwert genießen können. Reagieren Sie trotzdem mit Blähungen auf dieses Süppchen, bliebe Ihnen immer noch eine Karriere als Kunstfurzer.

So eine Zwiebelsuppe eignet sich übrigens hervorragend als Katersüppchen. Dafür habe ich auch Zeugen!

“Orgie in rot” oder “Schinken-Aronia-Sülze auf Radicchio-Salat”

Vom lieben Ludger bekam ich die Tage ein Päckchen mit einer wohlschmeckenden Fracht: seiner Neukreation, der Aronia-Sülze. Diese durfte ich probieren, was ich nun getan habe. Nun wäre ich nicht ich, wenn ich nicht irgendwie ein Olivenöl in den Verzehr dazuschmuggelte. Was ich auch getan habe. Jetzt also zum Rezept:

2 Scheiben Schinken-Aronia-Sülze
3-4 Blätter Radicchio in feine Streifen geschnitten
1 Klecks (ich weiß, dass es diese Maßeinheit nicht gibt; trotzdem!) selbstbereiteter Sahnemeerrettich mit frischem Meerrettich!!!
1/2 TL Rosa Pfeffer (der eigentlich keiner ist)

Dressing

1 TL Cassis
1 TL Pöllauer Hirschbirnenessig (demnächst bei mir zu kaufen, ein Spitzenessig)
4 TL allerfeinstes Olivenöl (ich entschied mich für dieses hier, ohne es zu bereuen)
Fleur de Sel
wenig schwarzen Pfeffer aus der Mühle

Die Zutaten für das Dressing gut mit dem Schneebesen verrühren, den Radicchio in die Mitte des Tellers geben, mit dem Dressing anmachen. Dann die Sülzescheiben darauf legen, ebenfalls mit etwas Dressing beträufeln, Den Klecks Sahnemeerrettich obenauf und mit den Beeren garnieren.

Schinken-Aronia-Sülze auf Radicchio-Salat

So sah das Ganze dann aus.

Zuerst zur Sülze: Pur probiert schmeckt sie hervorragend. Fleischig würzig mit leicht säuerlich-salziger Note und einem süßlichen-fruchtigen Touch. Beim Aroniasaft wäre ich vielleicht etwas mutiger, denn er schmeckt so gut wie nicht heraus. Wie man es vom Ludger gewohnt ist, ist sie handwerklich spitze gemacht, ohne „Fettkinkelchen“ oder gar sehnigem, knorpeligem Fleisch. Mager und zart. Es steht also kein Sülzenaufstand zu befürchten. Für alle, die Sülzen eher links und rechts liegen lassen, weil sie undefinierbares in sich zu bergen scheinen, die sollten die Schinken-Aronia-Sülze unbedingt probieren. So was wie hier, passiert dem Ludger sicherlich nicht.

Zu meiner Kreation: Ist die Sülze pur schon ein Genuss, so darf man sich an solche und ähnliche Zubereitungen ruhig mal heran wagen. Also weg vom Butterbrot mit Sülze und Remoulade. Das fruchtige Dressing zu dem angenehm bitteren Radicchio schmeckte sehr gut. Die Sülze fügte sich harmonisch ein, der Sahnemeerrettich sorgte mit seiner Schärfe für angenehmen Kontrast, und die rosa Beeren für einen kleinen exotischen Kick. Ich fand das durchaus gelungen.
Jetzt also alle beim Ludger Freese die Sülze bestellen, und selbst damit experimentieren.

Bilderrätsel

Wer errät, worum es sich hier handelt?

Bilderrätsel

Beim Klick auf das Bild wird es größer. Ein Tipp: Es ist kein Wackelpudding! Die Auflösung gibt es demnächst.

Nie wieder so einen Mist!

Beim Stöbern in alten Unterlagen stieß ich auf ein Rezeptheft aus dem Jahr 1978, geführt von meiner jetzigen Frau und damaligen dürren Unbekannten aus der Parallelklasse. Wir hatten damals in der Schule Kochen. Dies war Pflichfach für die Mädchen und Wahlfach für die Jungen. Da klassenweise unterrichtet wurde, bin ich meiner jetzigen Frau kaum begegnet, habe sie auch ansonsten nicht wahrgenommen. Aber die Lehrerin war dieselbe, der Unterrichtsstoff auch. Somit auch die Rezepte. Von einem möchte ich gleich berichten, da es so schlimm ist, dass einem vom Lesen schon übel wird.
Vorab: Ich war damals in der neunten Klasse, als das Kochen angeboten wurde, auch für die Jungen. Mit drei mutigen Kerls haben wir uns unter die Mädchen gemischt, und wollten das Kochen erlernen. Man(n) wusste ja nicht, ob man es mal brauchen konnte. Nach der dritten Stunde war ich allerdings allein zwischen lauter Mädchen aus meiner Klasse, die anderen hatten aufgegeben. Warum, kann ich nur spekulieren. Eventuell liefen die Annäherungsversuche an das zarte Geschlecht nicht wie gewünscht, vielleicht hatten sie aber einfach nur keine Lust mehr, denn auch das Abwaschen und Saubermachen gehörte dazu. Und welcher junge Kerl macht sowas schon gerne. Wo doch die Frauen so zarte, kleine Finger haben, und beim Putzen viel besser in die Ecken kommen (Beschwerden über die Chauvi-Bemerkung bitte an glaubes@maenner-sind-die-besten.net). Jedenfalls war ich in diesen zwei Stunden pro Woche der Hahn im Korb, und habe es genossen. Nicht unwesentlich haben diese Stunden zu meiner damaligen Berufsfindung beigetragen. Dass während einer Kochlehre auch mal die Pfannen tief fliegen, schon im ersten Lehrjahr 60 Wochenstunden plus Berufsschule die Regel waren, wusste ich damals noch nicht. Das Frikadellenkneten mit den Mädels in der Schule war angenehmer. „Mike, kannst Du mal hier …“ „Mike kannst Du bei mir auch mal …“ Hach, was war das toll. Nicht so toll war, dass wir das Gekochte auch essen mussten. Deshalb jetzt zum Rezept.

Panierte Koteletts

Zutaten:
4 Koteletts
Salz, Pfeffer
1 Essl. Mehl
1 Ei
40 g Paniermehl
50 g Margarine !
1/4 l Brühe
Gustin
Zubereitung:
Koteletts salzen und pfeffern, in Mehl wenden, durch das verschlagene Ei ziehen und in Paniermehl wenden. Fett in der Pfanne stark erhitzen und die Fleischstücke auf jeder Seite 5 bis 8 Minuten braten. Den Bratensatz! mit 1/4 l Brühe verlängern und mit kalt angerührtem Gustin binden. abschmecken (womit bloß). Soße über die Koteletts gießen. Mit Salzkartoffeln und Gemüse nach Wahl servieren.

Na, ist Ihnen auch schon übel? Sowas haben wir tatsächlich zubereitet und auch gegessen. „Liebe Frau Schottke-Svers, das ist ganz großer Mist!“ Muss man so einer Lehrerin ja mal sagen.